Megatrends in der Medizintechnik: Wie sieht das Krankenhaus von morgen aus?

Amberg/Weiden/Neumarkt. Megatrends in der Medizintechnik, der Healing Architecture und im Bereich Nachhaltigkeit im Krankenhausbau – der Kongress „Hospital Engineering Trends – Architecture meets Technolgy“ in Neumarkt hat einen Blick auf die Gesundheitsversorgung der Zukunft geworfen.

In Workshops wurde
Technik für die Kliniken der Zukunft live auf der Bühne präsentiert,
unter
anderem VR-Brillen. Foto: Robert Neuber
In Workshops wurde Technik für die Kliniken der Zukunft live auf der Bühne präsentiert, unter anderem VR-Brillen. Foto: Robert Neuber
Professor Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden. Foto: Robert Neuber
Professor Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden. Foto: Robert Neuber
Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Ländern besuchten
den Kongress „Hospital Engineering Trends – Architecture meets Technolgy“. Foto: Robert Neuber
Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Ländern besuchten den Kongress „Hospital Engineering Trends – Architecture meets Technolgy“. Foto: Robert Neuber
Foto: Robert Neuber
Robert Neuber
Robert Neuber

Gemeinsam mit der HT Group organisierte die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden diese Veranstaltung bereits zum siebten Mal. Die mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 18 Ländern unternahmen einen spannenden Ausflug in die Klinik von morgen. Die Fachvorträge beinhalteten unter anderem die Themen IT-Sicherheit, Einsatz von 5G im Krankenhaus, planerische Architektur sowie der Einfluss der Gestaltung auf Heilung und Nachhaltigkeit im Krankenhausbau.

Wohin geht die Reise?

Doch wohin geht Reise? Der Patient rückt stärker in den Mittelpunkt, die Digitalisierung hilft und
unterstützt dabei. „Es geht nicht nur um Hightech, sondern verstärkt um den Menschen und dessen Wohlbefinden“, sagte Professor Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden. Prozesse im Gesundheitsbereich waren bisher der Kern in Krankenhäusern – von der Aufnahme über Diagnose, Behandlung und Nachversorgung. Diese seien nach wie vor wichtig, jedoch werde sich die Perspektive verändern. Kliniken würden künftig nicht nur noch Gebäude für diese Prozesse sein, sondern ein Ort, an dem sich die Patienten (in manchen Kliniken heute schon „Gäste“ genannt) wohlfühlen sollen, um so auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit zu haben.

Lichtsegel über dem Bett

Thomas Fritsch, Geschäftsführer der HT Group, präsentierte eindrucksvoll die Auswirkung eines sogenannten Lichtsegels direkt über dem Patientenbett. Durch Nachahmung der Tagesrhythmen werde die Genesung der Patienten gefördert. Die Liegezeit habe man hierdurch bis zu 30 Prozent verkürzen können. Neben dem Thema Gestaltung, Licht und Nachhaltigkeit in den Räumen und Prozessen spiele hierbei die grundlegende Architektur bereits eine große Rolle. Durch smarte Planung, die auf die Arbeitsabläufe im Klinikalltag abgestimmt seien, könne die Architektur bereits dazu beitragen, die Arbeitslast der Pflegekräfte und des medizinischen Personals zu verringern. “Flexibel, schnell und vor allem nicht zu teuer – das sind die heutigen Anforderungen.”

VR-Brillen und Roboter

Die Firma Max Bögl präsentierte als Vorzeigebeispiel ein Modulgebäude, das gemeinsam mit der HT Group realisiert wurde. So konnte ein komplettes Corona-Labor binnen drei Monaten an der Technischen Universität München errichtet werden. Neben den Vorträgen besichtigten die Teilnehmer auch das Klinikum in Neumarkt und den dazugehörigen OP. Am zweiten Tag wurde in Workshops Technik für die Kliniken der Zukunft live auf der Bühne präsentiert – zum Beispiel VR-Brillen, Serviceroboter und mobile Ultraschallgeräte.

In den kommenden Jahren sollen diese innovativen Ideen weiterhin verstärkt in Neumarkt Einzug
finden. Weitere Veranstaltungen zu dem Thema werden von der OTH Amberg-Weiden und von der HT Group gemeinsam organisiert.

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