Einsatzstatistik 2022: Mehr Brände im Landkreis Neustadt/WN

Neustadt/WN. Kreisbrandrat Marco Saller stellte die Einsatzstatistik der Kreisbrandinspektion Neustadt/WN für das Jahr 2022 vor. Vor allem Brandeinsätze nehmen zu.

Alarmierende Zahlen vor allem bei den Brandeinsätzen präsentierte Kreisbrandrat Marco Saller bei der Vorstellung der Einsatzstatistik für das vergangene Jahr. Foto: Hans Prem
Alarmierende Zahlen vor allem bei den Brandeinsätzen präsentierte Kreisbrandrat Marco Saller bei der Vorstellung der Einsatzstatistik für das vergangene Jahr. Foto: Hans Prem
Alarmierende Zahlen vor allem bei den Brandeinsätzen präsentierte Kreisbrandrat Marco Saller bei der Vorstellung der Einsatzstatistik für das vergangene Jahr. Foto: Hans Prem
Alarmierende Zahlen vor allem bei den Brandeinsätzen präsentierte Kreisbrandrat Marco Saller bei der Vorstellung der Einsatzstatistik für das vergangene Jahr. Foto: Hans Prem
Die Zahl der Großbrände, wie hier in einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Kreisstadt, nahm im letzten Jahr enorm zu. Foto: Hans Prem
Die Zahl der Großbrände, wie hier in einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Kreisstadt, nahm im letzten Jahr enorm zu. Foto: Hans Prem
Die Zahl der Jugend-Feuerwehranwärter sowie der Mädchen und Jungen der 18 Kinderfeuerwehren stieg jeweils um über 11 Prozent. Die Neustädter Kinder sind Feuer und Flamme beim Ablegen der Kinderflamme. Foto: Hans Prem
Die Zahl der Jugend-Feuerwehranwärter sowie der Mädchen und Jungen der 18 Kinderfeuerwehren stieg jeweils um über 11 Prozent. Die Neustädter Kinder sind Feuer und Flamme beim Ablegen der Kinderflamme. Foto: Hans Prem
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Kreisbrandrat Marco Saller blickte in der Pressekonferenz am Montag im Sitzungssaal des Landratsamts Neustadt auf ein „normales Jahr ohne Restriktionen durch Corona wie im Jahr davor“ zurück. So stiegen die gesamten Alarmeinsätze im Vergleich zu 2021 um über 30 Prozent auf 3.266 (Vorjahr 2.502) an. Die Brandeinsätze stiegen gar um 93,75 Prozent von 334 auf 660 an. „Selbst im Sechs-Jahres-Vergleich wurde damit die 600er-Marke erstmals gerissen“, stellte er fest. Insgesamt wurden 38.231 Stunden für die Einsätze aufgewendet.

Deutlicher Anstieg der Brandeinsätze

Saller führte den deutlichen Anstieg der Brandeinsätze auf die überaus trockene Witterung im Hochsommer zurück. Die Einsatzkräfte hatten es mit verschiedenen Flächen- und Waldbränden sowie einigen Großbränden von Industrieanlagen und landwirtschaftlichen Anwesen zum Jahresanfang zu tun. Insgesamt mussten die Aktiven 660 Mal zu Klein- (147), Mittel- (198) und Großbränden (130) ausrücken. „In der Historie hat sich das Verhältnis der Einsatzarten verschoben. Während früher zwei Drittel auf die Technische Hilfeleistung entfielen, nehmen diese Position nun die Brandeinsätze ein“.

1.968 Mal mussten sie technische Hilfe bei Unwetterschäden oder bei Verkehrsunfällen leisten, 56 Mal war der ABC-Einsatz gefordert. „Gott sei Dank hatten wir keine größeren Gefahrguteinsätze mit Spezialausstattung. Der häufigste Einsatzgrund waren die Beseitigung von Ölschäden“, erläuterte Saller.

Ärgernis Fehlalarmierungen

Ein Ärgernis sind nach wie vor Fehlalarmierungen. 325 Mal (248 Mal 2021) kam dies vor. Die missbräuchliche Alarmierung stieg um 86 Prozent, der „Blinde Alarm“ beim Hausnotruf um 125 Prozent und der eCall bei Kfz-Notrufsystemen gar um 233 Prozent. „Bei Einsätzen zur Verkehrsabsicherung kommt schon mal vor, dass eine Einsatzkraft von einem Verkehrsteilnehmer angepöbelt wird, weil dieser mit der Umleitung nicht einverstanden ist. Aber Vorfälle wie in der Silvesternacht in Berlin, bei denen Einsatzkräfte angegriffen wurden, gab es bei uns noch nicht“. Dies sei jedoch ein Fingerzeig gewesen und habe die Feuerwehrkräfte im Landkreis auch aufhorchen lassen.

Nicht alle Menschen konnten gerettet werden

Die Statistik rundeten 71 Einsätze zur Sicherheitswache bei Veranstaltungen und 186 sonstige Tätigkeiten ab. Zählt man noch die 591 Übungen dazu, so mussten die Einsatzkräfte zu insgesamt 3.857 Einsätzen ausrücken. 68 Personen (Vorjahr 57) konnten gerettet werden, 329 Personen wurden durch die Feuerwehr bei Einsätzen betreut und versorgt, 98 Personen wurden medizinisch bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt. Für 33 Personen (Vorjahr 32) kam jede Hilfe zu spät. 27 Feuerwehrdienstleistende wurden bei Einsätzen verletzt (Vorjahr 13).

Erfreulicher Zuwachs im Nachwuchsbereich

Erfreuliches hatte Saller bei der Personalstärke der Einsatzkräfte zu vermelden. Die Gesamtzahl mit 4.689 in 116 Feuerwehren im Landkreis blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Die Frauen sind auch bei den Freiwilligen Feuerwehren auf dem Vormarsch, den die Zahl ihrer männlichen Kollegen ging um 0,50 Prozent leicht zurück. Der Zuwachs bei Jugendfeuerwehranwärtern stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,3 Prozent und die Anzahl von Mädchen und Jungen in 18 Kinderfeuerwehren ebenfalls um 11,9 Prozent. „Heuer wollen wir durch Jugendveranstaltungen wie dem Kreisjugend-Feuerwehrtag am 10. Juni in Floß, Treffen der Jugendwarte und der Kreis-Delegiertenversammlung noch mehr junge Menschen für die Feuerwehr begeistern“, verriet Saller.

Saller ging noch auf einige besondere Einsätze, wie den Großbrand in Schwarzenbach mit massivem Kräfte- und Materialeinsatz, den Brand einer Industriehalle in Altenhammer, den Brand im landwirtschaftlichen Anwesen Rothmühle bei Kirchenthumbach oder den schweren Verkehrsunfall auf der Kreisstraße NEW 16 bei Grafenwöhr, bei dem junge Menschen schwer verletzt im Fahrzeug eingeklemmt waren, ein.

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