Mitmachen, mitreden, mitgestalten: Jetzt sind die Weidener in Sachen Kultur gefordert!

Weiden. Ob Literaturtage, Frühlings- und Bürgerfest oder Sommerserenaden – Weidens Kulturangebot ist seit Jahren etabliert und vielfältig. Doch passt es immer noch zu den Interessen, Vorlieben und Lebenskonzepten der Bürgerinnen und Bürger?

Jens Meyer gibt gemeinsam mit Sabine Guhl (links) und Roswitha Ruidisch, Stabsstellenleiterin Strategische und gesellschaftliche Stadtentwicklung, den Startschuss für die Bürgerbefragung. Foto: Pressestelle Stadt Weiden

„Wir haben ein kulturelles Angebot, dass sich ‚von‘ schreibt“, ist Oberbürgermeister Jens Meyer überzeugt. Als Beispiel nennt er die Literaturtage in dieser Woche, die auch überregionales Fachpublikum anlocken, die mit viel Vorfreude erwarteten Serenaden und die über das ganze Jahr bestens gebuchte Max-Reger-Halle.

Jetzt steht die Kultur auf dem Prüfstand, der Startschuss zum Dialog mit den Bürgern und Kulturschaffenden ist bereits gefallen. Besondere Erkenntnis erhoffen sich die Verantwortlichen auch aus der Frage: Was fehlt? Vielleicht ist da etwas, an das noch keiner gedacht hat. Genau das interessiert die Verantwortlichen der Stadt.

Systematische Herangehensweise – mit jeder Menge Raum für Ideen

Um den Weidenern die Möglichkeit zu geben, am „Kulturfahrplan“ mitzuschreiben, ist eine systematische Herangehensweise Pflicht. Deshalb steht das Vorhaben auf drei Säulen: Zum einen wird das Publikum bei Veranstaltungen befragt, außerdem werden Fragebögen per Post verschickt. Selbstverständlich kommen auch die Macher zu Wort, darum werden auch zahlreiche Interviews mit den Kulturschaffenden geführt.

Dass das alles kein abstrakter Verwaltungsakt ist, zeigt auch die Tatsache, dass bereits im Juli eine Bürgerwerkstatt geplant ist. Zudem möchte man bereits im Herbst erste gute Ideen umsetzen.

„Demografiefeste Kommune“

Weiden ist eine von bayernweit 13 Kommunen, die im Rahmen des Pilotprojekts “Demografiefeste Kommune“ durch das Bayerische Finanz- und Heimatministerium gefördert wird. Es unterstützt und begleitet über einen Zeitraum von bis zu vier Jahren dabei, bedarfsgerechte Strategien für den demografischen Wandel zu entwickeln.

Unsere Stadtgesellschaft befindet sich im Wandel. Die Bevölkerung wird älter, gleichzeitig erleben wir viel Zuwanderung. Es wird Zeit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und herauszufinden, wie wir Kultur in Weiden künftig neu gestalten wollen. Oberbürgermeister Jens Meyer

Als Modellkommune hat Weiden bereits 2023 eine Demografieanalyse vorgestellt. Diese zeigt unter anderem einen deutlichen Zuwachs der älteren Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren und dass die Bevölkerung Weidens ab 2040 besonders an Menschen über 75 Jahren stark zunehmen wird. Eine weitere zunehmende Altersgruppe werden Kinder und Jugendliche sein. Aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen will die Stadt auch ihre kulturellen Angebote auf ihre Passgenauigkeit für den aktuellen Zeitgeist überprüfen.

Datenanalyse und ein offenes Ohr

Zur Verarbeitung und Analyse hat man sich mit der Agentur „Wer denkt Was“ aus Darmstadt umfassendes Know-how aus Forschung und Praxis für erfolgreiche Bürgerbeteiligungen an Bord geholt.

„Es ist eine wertvolle Chance und glückliche Fügung zum Dienstantritt“, freut sich auch die künftige Leiterin des Kulturamts Sabine Guhl auf spannende Rückmeldungen, denn „Kultur muss von unten wachsen und kann nicht aufgesetzt werden“.

Interessiert?

Alle, die sich beteiligen möchten, können sich ab sofort hier registrieren.

Weitere Informationen zum „Bürgerbeteiligungsprozess Kultur“ gibt es hier.

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