Mythen und Geschichten um den “Wunderheiler” aus Schönreuth

Eschenbach. Um den Heilpraktiker Georg Leo Schonath ranken viele Erzählungen. Der Eschenbacher Hubert Schmidt startet eine Spurensuche.

Der Heilpraktiker Georg Leo Schonath hat von 1893 bis 1962 gelebt. Bild: Hubert Schmidt.
Der Heilpraktiker Georg Leo Schonath hat von 1893 bis 1962 gelebt. Bild: Hubert Schmidt.
Der Heilpraktiker Georg Leo Schonath hat von 1893 bis 1962 gelebt. Bild: Hubert Schmidt.

Einst habe Georg Leo Schonath in Schönreuth eine Praxis betrieben. Heute kennt ihn kaum mehr einer, zu Lebzeiten soll er aber über die Landkreisgrenzen als “mildtätiger Wunderheiler” bekannt gewesen sein. 

Mildtätig, weil er mittellose Kranke gratis behandelt haben soll, wie mehrere Zeitzeugen aus Anzenberg und Schönreuth berichtet hätten. Den Erzählungen zu Folge, soll Schonath einem Zeitgenosse ein Dorn im Auge gewesen sein: Die Rede sei von einem Schriftsteller, der es auf “Schloss Schönreuth” – darin hatte der Heilpraktiker seine Praxis – abgesehen haben soll. 

Wunderheiler oder Quaksalber? 

Eine mittlerweile verstorbene Zeitzeugin aus Eschenbach über den “Wunderheiler”: „Wenn Hausarzt und Krankenhaus nicht mehr helfen konnten, dann hat man ein Ross an den Wagen gespannt und den Kranken nach hinter Kemnath zum Schonath gebracht, der wusste immer Rat.“

Der Schriftsteller habe das Schloss Schönreuth kaufen wollen: 70.000 Mark sollen ihm für das stattliche Anwesen mit riesigen landwirtschaftlichen Grundstücksflächen und großen Wäldern aber zu teuer gewesen. Er soll nichts unversucht gelassen haben, das Gebäude als wertlos darzustellen: Einmal soll er laut Erzählungen behauptet haben, es wären stümperhafte Umbauten vorgenommen worden. Außerdem habe er die These aufgestellt, der Turm wäre an der falschen Seite des Schlosses angebaut.

Der Kaufinteressierte und ein Bayreuther Makler sollen außerdem versucht haben, Schonath als Quacksalber und Scharlatan dazustellen, um seine Patienten von ihm abzubringen. Schonath und seine Frau hätten alle weiteren Verhandlungen verweigert. 

Der Schriftsteller soll aber nicht locker gelassen haben. Seine Erkenntnisse um Schonath habe er niedergeschrieben – und zwischenzeitlich ein anderes Schloss in der Nähe erworben.

Heiltees und -Tropfen 

Schonath selbst soll das unbeeindruckt gelassen haben. Eine Zeitzeugin aus Schönreuth erinnert sich daran, dass er häufig in den frühen Morgenstunden rund um den Waldecker Schloßberg unterwegs gewesen sein soll, um dort Kräuter zu schneiden und Wurzeln zu holen.

Seine “heilenden Tees” sollen zu dieser Zeit sehr beliebt und in unzähligen Apotheken auf Lager gewesen sein. Neben der Behandlung mit Tees soll der Heilpraktiker empfohlen haben seine homöopathischen Heiltropfen zu verwenden.

Georg Leo Schonath hatte keine Kinder und deshalb einen großen Teil seines Vermögens der Blindenstiftung in Bamberg vermacht. 

Der Eschenbacher Hubert Schmidt arbeitet an einem Buch über die Geschichten um Georg Leo Schonath. Er sammelt weitere Bilder, Daten oder alte Verpackungen von Schonaths Heiltees und Fläschchen.

Wer etwas über Georg Leo Schonath zu berichten weiß, soll sich bei Hubert Schmidt (Marienplatz 36, 92676 Eschenbach) melden. Mailadresse: hubert.f.schmidt@gmail.com

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