Notfallplan für Katastrophenfall wird auf neuesten Stand gebracht

Weiden. Ist die Stadt Weiden für den Katastrophenfall gut aufgestellt? Rechtsdezernentin Nicole Hammerl gibt im Hauptverwaltungsausschuss einen Überblick über die Notfallplanung. Sie fordert auch zur privaten Vorsorge auf.

Städtische Feldbetten im Einsatz bei der Flüchtlingskrise 2015. Foto: David Trott

Der Tagesordnungspunkt ging auf eine Anfrage der CSU-Fraktion zurück. Die städtische Juristin Nicole Hammerl zitierte Peter Pfaffenzeller, seit 50 Jahren in Weiden für den Katastrophenschutz tätig. In all diesen Jahren habe es kein großes Schadensereignis gegeben. Alles, was es zu bearbeiten gab, sei gut gelungen. Sämtliche Hilfsorganisationen seien einerseits in ihren eigenen Reihen gut aufgestellt und arbeiten untereinander sehr gut zusammen.

Leuchttürme in Feuerwehrgerätehäusern

Bei der Flüchtlingsbewegung 2015 und der Corona-Pandemie habe sich die Führungsgruppe Katastrophenschutz bewähren können. Dabei konnte eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Ergebnis: Im Katastrophenfall werden sogenannte „Leuchttürme“ eingerichtet, die notstromversorgt werden. Diese sollen Anlaufstellen für die Bevölkerung sein. Dieses Jahr sollen die erforderlichen Notstromaggregate beschafft werden.

Diese „Leuchttürme“ sind die Feuerwehrgerätehäuser in den Ortsteilen, die Feuerwache II sowie das Neue Rathaus. Informationen zu den „Leuchttürmen“ werden nach der Ertüchtigung veröffentlicht, kündigte Nicole Hammerl an.

385 neue Feldbetten angeschafft

Nach Anmietung einer Lagerhalle für den Katastrophenschutz in 2023 wurden 385
Feldbetten beschafft – zusätzlich zu bereits vorhandenen 100 Metallbetten (jeweils inkl. weiterer Ausstattung (Schlafsäcke, Matratzen, u.ä.)). Diese sind für Notunterkünfte im Bereich Katastrophenschutz (beispielsweise im Falle von Evakuierungen) vorgesehen.

„Ich bin auch ehrlich: Heutzutage wird immer nur der Staat und seine Behörden aufgefordert, die Unterstützung zu leisten. Aber Katastrophenschutz ist nicht nur eine staatliche Aufgabe, sondern eine Aufgabe, der sich jeder von uns stellen muss.“ Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz bietet auf seiner Homepage viele Hinweise, wie jeder Bürger einständig vorsorgen kann. Im Ernstfall werde streng priorisiert. „Hilfsbedürftige haben Vorrang. Da bleiben dann auch welche zurück. Das gehört auch zur Wahrheit.“

Ich bin auch ehrlich: Heutzutage wird immer nur der Staat und seine Behörden aufgefordert, die Unterstützung zu leisten. Aber Katastrophenschutz ist nicht nur eine staatliche Aufgabe, sondern eine Aufgabe, der sich jeder von uns stellen muss. Rechtsdezernentin Nicole Hammerl

Heiner Vierling (CSU) dankte für die Information: „Man hat in letzter Zukunft gesehen, dass das wieder notwendig wird.“ Er halte Katastrophenfälle für nicht unrealistisch, erinnerte an Tschernobyl. Auch heute noch gäbe es Atomkraftwerke im tschechischen Grenzraum. Er regte eine Großübung aller Einsatzkräfte an. Auch Unterricht an Schulen hielt er für sinnvoll.

OB Jens Meyer wies auf das Einsatzübungszentrum in Windischeschenbach hin. Bei den „Blaulicht-Organisationen“ der Stadt Weiden funktioniere die Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ganz aktuell stehe wieder eine Einsatzübung für besondere Einsatzlagen bevor.

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