OTH Amberg-Weiden fördert Wasserstofftechnik

Weiden/Amberg. Die OTH Amberg-Weiden hat einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einer emissionsfreien Zukunft erreicht: Im Oktober wurde das erste Blockheizkraftwerk (BHKW) in Bayern, das von Erdgasbetrieb auf Wasserstoff umgebaut wurde, erfolgreich in Betrieb genommen.

Das von Erdgas auf Wasserstoff umgerüstete BHKW. Foto: Keck/OTH Amberg-Weiden

Der Startschuss für das umgerüstete Forschungs-BHKW fiel durch Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Aiwanger betonte die Bedeutung von Wasserstoff als wichtigen Bestandteil der Energiewende und Technologieentwicklung. Die Forschungsarbeit der OTH Amberg-Weiden zeige, dass praxistaugliche Lösungen möglich sind. Nun wurde die Anlage zum BHKW des Monats von der Fachzeitzeitschrift „Energie und Management“ ausgezeichnet.

Umbau ohne Probleme

Das Kompetenzzentrum für Kraft-Wärme-Kopplung (KoKWK) an der OTH Amberg-Weiden hat gemeinsam mit dem BHKW-Hersteller 2G Energy aus Heek erstmalig das seit 2019 bestehende Erdgas-BHKW für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet und in Betrieb genommen. Max Becker, Projektleiter am Institut für Energietechnik IfE GmbH an der OTH Amberg-Weiden, betonte, dass der Umbau zwar noch kein Standardverfahren war, jedoch ohne Probleme verlief. Die technischen Umbaumaßnahmen umfassten unter anderem die Anpassung des Verdichtungsverhältnisses und die Änderung des Prozesses der Gemischbildung an den neuen Brennstoff.

Die Umrüstung war aber nur der erste Schritt. Weitere Forschungsarbeiten sollen helfen, den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft wissenschaftlich zu begleiten. „Mit der Forschungsanlage wollen wir nun das Kostenniveau weiter reduzieren und die Emissionen auf nahe Null bringen. Dazu schauen wir uns alle entscheidenden Komponenten der Anlage an und optimieren diese im Detail mit modernsten experimentellen Methoden und Simulationstools“, erklärt Prof. Dr. Raphael Lechner vom KoKWK. Ein weiteres Ziel sei eine kombinierte Lösung, die mit Erdgas, Biogas oder Biomethan, gemischt mit beliebigen Anteilen von Wasserstoff, betrieben werden könne. Das umgerüstete BHKW ist Teil des Forschungsprojekts „Technologielösungen für hocheffiziente Zero-Emission H2-Motoren für KWK-Anwendungen“ (CH2P), bei dem zusammen mit acht weiteren Partnern Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der nächsten Generation entwickelt werden, um aus Wasserstoff effizient und kostengünstig Strom und Wärme bereitzustellen.

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