Sommerpause am Arbeitsmarkt

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die Haupturlaubszeit im August sorgt für einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Weiden. 4186 Männer und Frauen waren im August bei der Agentur für Arbeit Weiden arbeitslos gemeldet, 455 mehr als im Juli. Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent liegt die Arbeitsagentur dennoch weit unter der Vorjahresquote von 4,0 Prozent. Auf einen goldenen Herbst mit vielen Einstellungen lassen die gut 2.700 gemeldeten Arbeitsstellen schließen.

„Der Urlaubs- und Ferienmonat August bewirkt auch am Arbeitsmarkt eine ruhigere Einstellungsphase bei den Unternehmen. So werden viele Personalentscheidungen auf September und Oktober vertagt. Zusätzlich melden sich insbesondere junge Menschen arbeitslos. Sie haben in den letzten Wochen ihre Schulzeit oder Ausbildung beendet und befinden sich auf der Suche nach einer Arbeitsstelle“, informiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden über das regionale Arbeitsmarktgeschehen.

Mehr arbeitslose Jugendliche

Allgemein blieb die Arbeitsmarktlage stabil. Die leicht angestiegene Jugendarbeitslosigkeit ist in erster Linie auf das Ende vieler betrieblicher Ausbildungen zurückzuführen. Vor allem junge Menschen unter 25 Jahre sind von Arbeitslosigkeit betroffen, insgesamt 583 Jugendliche das sind im Vergleich zum Vorjahr allerdings 142 Personen bzw. 19,6 Prozent weniger. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres bzw. eines Studiums erwartet Würdinger einen deutlichen Rückgang in dieser Personengruppe. Wegen des bestehenden Fachkräftebedarfs haben diese Absolventen sehr gute Beschäftigungsaussichten auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

Ältere Arbeitnehmer werden beliebter

Insgesamt meldeten sich in den vergangenen vier Wochen 1.554 Personen arbeitslos. Zeitgleich konnten 1.092 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind auch rund 1.614 ältere Arbeitnehmer und 1.152 erwerbslose Menschen, die seit mehr als einem Jahr arbeitssuchend sind.

Unsere Vermittlungsbemühungen konzentrieren sich u.a. auf Arbeitnehmer mit einem höheren Lebensalter. Sie weisen oftmals sehr gute fachliche Kenntnisse auf und sind sehr motiviert.

“Die Chancen für Langzeitarbeitslose, eine neue berufliche Aufgabe zu finden, sind in den letzten Monaten gewachsen“, informiert Würdinger. In dieser Personengruppe liegt die Arbeitslosenzahl um 15,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Zusätzlich stehen 737 arbeitslose Personen ausländischer Herkunft dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Im Kontext von Fluchtmigration waren im August 313 Menschen arbeitslos gemeldet.

Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen

Agenturchef Thomas Würdinger zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf. In beiden Rechtskreisen hat sich die Arbeitsmarktlage im Vorjahresvergleich deutlich verbessert. So werden 2041 arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit betreut (153 Personen weniger) und das Jobcenter ist im Berichtsmonat für 2.145 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner (minus 390). Für den Herbst erwartet die Arbeitsagentur einen aufnahmefähigen Arbeitsmarkt.

Flächendeckender Fachkräftebedarf

Aktuell umfasst der Stellenpool rund 2.700 Arbeitsstellen, darunter 2.600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. „Die beachtliche Zahl an Stellenangeboten spiegelt die gute Auftragslage der regionalen Wirtschaft wider“, berichtet Würdinger. Der Blick auf das Stellenangebot zeigt, dass sich der Personalbedarf in der Region über zahlreiche Branchen erstreckt. Vor allem in Produktions- und Fertigungsberufen (1.106 Stellen), in der Branche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (464) und im Bereich Gesundheit und Soziales (324) herrscht hoher Arbeitskräftebedarf.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Die Arbeitgeber im Agenturbezirk haben in den zurückliegenden neun Monaten seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2.202 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 265 Ausschreibungen oder 13,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auf diese Stellen haben sich 1.425 junge Nachwuchskräfte beworben. Von diesen Bewerbern sind 1.285 versorgt. Die Gruppe der Bewerber ohne Ausbildungsplatz umfasst 140 Personen. Auf diese Unversorgten kommen 732 unbesetzte Ausbildungsstellen oder 5,23 Angebote pro Person. Die rückläufige Entwicklung der Bewerber ist insbesondere auf  die demographische Entwicklung mit leicht sinkenden Schülerzahlen zurückzuführen.

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