Space Eye-Sammelstelle ab sofort im alten Krankenhaus am Felix

Neustadt/WN. Die Sammelstelle der Hilfsorganisation Space Eye hat im einstigen Krankenhaus eine neue Heimat gefunden.

Melanie Lerach in ihrem Reich, der Kleiderkammer.  Die Weidenerin hilft in der Sammelstelle mit. Foto: Udo Fürst
Melanie Lerach in ihrem Reich, der Kleiderkammer. Die Weidenerin hilft in der Sammelstelle mit. Foto: Udo Fürst
Andreas Lehner hat jetzt 28 Räume auf 500 Quadratmetern zur Verfüghuing .
Andreas Lehner hat jetzt 28 Räume auf 500 Quadratmetern zur Verfüghuing . “Eine deutliche Verbesserung zu Störnstein”, freut sich der ehrenamtliche Space Eye- Helfer. Foto: Udo Fürst
Recht unscheinbar ist der Eingang zum neuen Space Eye-Lager im früheren Krankenhaus Neustadt/WN. Andreas Lehner ist Ansprechpartner der Hilfsorganisation. Er koordiniert die Sammelstelle. Foto: Udo Fürst
Recht unscheinbar ist der Eingang zum neuen Space Eye-Lager im früheren Krankenhaus Neustadt/WN. Andreas Lehner ist Ansprechpartner der Hilfsorganisation. Er koordiniert die Sammelstelle. Foto: Udo Fürst
Foto: Udo Fürst
Recht unscheinbar ist der Eingang zum neuen Space Eye-Lager im früheren Krankenhaus Neustadt/WN. Andreas Lehner ist Ansprechpartner der Hilfsorganisation. Er koordiniert die Sammelstelle. Foto: Udo Fürst

Man könnte sich leicht verlaufen im etwas düsteren, an manchen Stellen deutlich in die Jahre gekommenen Untergeschoss des einstigen Krankenhauses am Felix. Für Andreas Lehner sind die verwinkelten Gänge mit den vielen kleinen und größeren Räumen kein Problem. Im Gegenteil. Der Koordinator der Space Eye-Sammlungen in der Nordoberpfalz freut sich über die neue Fülle. “Wir haben hier auf gut 500 Quadratmetern mehr als 25 Zimmer zur Verfügung. Das ist schon was anderes als vorher in Störnstein”, sagt Lehner.

Ehemaliges Krankenhaus passt perfekt

Nachdem der Besitzer des Störnsteiner Gasthofs den Pachtvertrag Ende vergangenen Jahres überraschend gekündigt hatte, brauchte Space Eye dringend eine neue Location. “Die Suche war nicht einfach”, erinnert sich Lehner und erzählt von ihnen angebotenen Räumen, die jeder Beschreibung gespottet hätten. “In einer Location war das Mobiliar zentimeterdick mit Schimmel überzogen.” Mit der jetzigen Lösung in der Bäderabteilung des ehemaligen Krankenhauses sei man vollauf zufrieden. “Das ist perfekt hier für unsere Zwecke. Hier gibts viele Räume, wir haben viel Platz und einen ebenerdigen Zugang.”

Von Dessous und kleinen Tieren

Bei dem Rundgang durch das nordöstliche Untergeschoss sticht zunächst die Vielzahl der Räume ins Auge. “Das ist das Schöne hier. Wir haben für jeden Warenbereich ein Zimmer”, erklärt Lehner. Gesammelt werden Kleidung, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Babypflegeprodukte, medizinischer Bedarf, Spielsachen, elektronische Geräte, Laptops, Handys, Schlafsäcke, Zelte, Generatoren, Schreibtische und, und, und. Ein Sammelschwerpunkt momentan sind Schulbücher. “Wir nehmen Lektüre in Deutsch und Englisch von der ersten Klasse bis zum Abitur”, betont Lehner. Damit statte man Schulen vorwiegend im Raum Cherson in der Ukraine aus.

Eindringlich bittet Lehner, keine verschmutzten Waren abzugeben. Er hat diesbezüglich schon einiges erlebt. “Die Leute geben immer wieder mal Dessous oder gebrauchte Unterwäsche ab. Wir haben auch schon Töpfe bekommen, aus denen kleine Tiere herausgekrabbelt sind.”

In Kriegsgebiete und Flüchtlingslager

Gut die Hälfte der hier gesammelten Hilfsgüter geht in die Ukraine, der Rest nach Syrien, Iran, Irak oder in die Flüchtlingslager in der Türkei, Griechenland oder Bulgarien. Aber auch hier lebende Berechtigte können Ware bekommen. “Das läuft wie bei der Tafel”, erklärt Lehner und bedauert, dass die Messlatte für den Bezug von Waren in Deutschland zu hoch liege. “Es müssten mehr Menschen profitieren können.”

Eröffnung mit Prominenz

Am Freitag wird das neue Sammellager in der Felixallee 9 eröffnet. Dabei sein werden neben dem Space Eye-Team aus Regensburg mit seinem Gründer Michael Buschheuer an der Spitze auch regionale Vertreter aus Politik und von Behörden erwartet, darunter Neustadts Bürgermeister Sebastian Dippold und Reinhold Wildenauer als Vertreter des Weidener OB.

35 Helfer jeden Alters

Auch wenn an diesem Tag der offizielle Startschuss fällt: Fertig eingeräumt ist das Lager noch lange nicht. “Das dauert noch einige Wochen”, vermutet der Space Eye-Mitarbeiter. Lehner zur Seite steht neben seiner Freundin Melanie Lerach ein internationales Helferteam. “Das sind circa 35 Leute zwischen zehn und 80 Jahren aus der Ukraine, dem Iran und Irak, aus Syrien, Afghanistan und auch aus Deutschland. Alles Ehrenamtliche selbstverständlich.”

Das Space Eye-Sammellager in der Felixallee 9 in Neustadt/WN ist immer Mittwoch von 14 bis 16 Uhr und am Freitag von 14 bis 18 Uhr für Anlieferungen und Abholungen geöffnet. Andreas Lehner ist unter der Telefonnummer 0173/3845765 oder per E-Mail an weiden@space-eye.org zu erreichen.

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