SSV Jahn Regensburg will Aufwärtstrend von Zornigers SpVgg Greuther Fürth stoppen

Regensburg. Die Bilanz gegen den dreifachen deutschen Meister ist bescheiden. Nur dreimal konnte sich Jahn Regensburg gegen die SpVgg Greuther Fürth durchsetzen, fünfmal gab es ein Remis, elfmal ging der SSV leer aus. Am Freitagabend zittern 1400 Jahnfans in Franken um existenzielle Punkte mit.

Kaan Caliskaners Doppelpack im Hinspiel reichte nur zu einem 2:2 für den SSV Jahn Regensburg gegen die SpVgg Greuther Fürth. Bild: jrh

Auf beiden Seiten fehlt mindestens ein Schlüsselspieler. Der unter dem neuen Trainer, dem gestrengen Alexander Zorniger, im Aufwind segelnde Bundesligaabsteiger aus Fürth muss seinen erfolgreichsten Torschützen, Branimir Hrgota, nach dessen fünfter Gelben Karte ersetzen.

„Klar, das ist immer hart, wenn dein bester Torschütze fehlt“, schätzt Jahn-Coach Mersad Selimbegovic die Lage nüchtern ein. „Die haben aber einen breiten Kader, die können das für ein Spiel kompensieren.“

Premiere ohne Abwehrbollwerk Elvedi

Die SpVgg habe wie so mancher Bundesliga-Absteiger erst einmal Anpassungsschwierigkeiten an die Zweite Bundesliga gehabt. „Sie hat sich aber unter dem neuen Trainer stabilisiert“, sagt der Jahn-Trainer, „die direkten Vergleiche gegen Magdeburg und Sandhausen gewonnen – sie kommen mit Selbstbewusstsein, wir dürfen sie nicht in den Flow kommen lassen.“ Dass Hrgota fehle, werde an deren Taktik nichts ändern.

Umgekehrt muss der Regensburger Trainer für Jan Elvedi ein gleichwertiges Abwehrbollwerk auf den Platz stellen. Keine leichte Aufgabe, denn: „Jan hat sich sehr gut entwickelt, spielt eine sehr stabile Saison.“ Und wer rückt an seiner Stelle in die die Innenverteidigung? „Ich glaube, dass es ein Linksfuß wird …“ Rätselndes Schweigen in der Pressekonferenz. Noch ein Tipp? „Das können zwei sein.“

Für Tabelle und Moral gepunktet

Im Sturm lautet die Gretchenfrage dagegen: Andreas Albers oder Prince Owusu? „Andreas hat nach seinem Nasenbeinbruch und der Grippe nicht so performt, wie er selbst wollte“, gesteht Selimbegovic ein. „Prince kommt nach der Gelbsperre zurück, ist auch eine Option.“ Also auch hier: Vorhang zu, alle Fragen offen.

Der Jahn-Coach sieht sich seit Wochen mit immer den gleichen Fragen konfrontiert: Wie ist die Stimmung in der Mannschaft dort unten auf dem prekären Relegationsplatz? „Wir haben uns in eine Situation gebracht, in der es brutal wichtig ist zu punkten.“ Es sei aber nach der schlechten ersten Halbzeit gegen Magdeburg wichtig gewesen, wenigstens ein Pünktchen zu retten. „Für die Tabelle, aber auch für die Moral.“

Mersad war richtig sauer

Er erwarte deshalb mehr Leidenschaft, die die Erfolgschance erhöhe. „Das hat man in der zweiten Halbzeit gesehen.“ In der ersten aber nicht. „Ich war richtig sauer, dass wir zu Beginn so performt haben.“ Seine Jungs hätten vier, fünf aussichtsreiche Bälle vertändelt: „Wenn wir die spielen, dann sind wir vier gegen drei vor der Kette.“ Dabei habe man genau gewusst, dass Magdeburg so spiele: „Dass du oft hinterherrennst.“ Aber dann dürfe man doch bitte die Kugel nach Balleroberungen nicht noch einmal verlieren: „Dann rennst du nochmal hinterher.“

Trotzdem: „Es ist wichtig, wie du ein Spiel beendest – wir haben oft gut gespielt, und auf die Fresse bekommen.“ Insgesamt performe seine Mannschaft seit Wochen stabil: „Dass mal so eine Halbzeit kommt, ist normal.“ Andererseits: „Wenn wir ein bisschen cleverer sind, kannst du das Spiel in den sechs Minuten Nachspielzeit komplett auf den Kopf stellen.“

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