“Taten zählen, nicht Worte”
Mitterteich. Es war Roland Grillmeiers letzter Neujahrsempfang als Bürgermeister. Nach 18 Jahren legt er sein Amt ab und dankt für die gute Zusammenarbeit – es gibt aber auch Kritik.
Von Werner Männer
Traditionell eröffnete eine Schar Sternsinger, die Stadtpfarrer Anton Witt mitgebracht hatte, den Neujahrsemfang in Mitterteich. Nach dem Prolog schwärmten die Jugendlichen im Saal aus und sammelten Geld für arme Kinder in der Welt.
Bürgermeister Roland Grillmeier ließ in seiner Neujahrsansprache seine Amtszeit Revue passieren, die für ihn mit dem Ende der Porzellanfabrik begann: “Es ist eine schwere Zeit gewesen”, erinnert sich Grillmeier. Heute gibt es etwa 3.700 Arbeitsplätze in Mitterteich, “30 Prozent mehr als noch vor 15 Jahren”, wie er sagt. Allein im Industriegebiet Birkigt seien 500 Arbeitsplätze entstanden.
Über Nachwuchs in Mitterteich freut sich Grillmeier besonders: In den vergangenen zwei Jahren wurden jeweils mehr als 70 Kinder geboren.
Kritiker im Zugzwang?
Während seiner Amtszeit habe Mitterteich etwa 80 Millionen Euro investiert. Dabei seien auch Fördergelder geflossen, zum Teil bis zu 90 Prozent. Interkommunale Zusammenarbeit sei wichtig, ohne die eine Stadt wie Mitterteich nicht mehr auskomme, betonte Grillmeier.
Manche würden jetzt versuchen, Leistungen schlecht zu reden. “Das ist nicht in Ordnung”, wie er in seiner Ansprache deutlich machte. “Kritiker sollten nicht alles zerreden, sondern erst einmal zeigen, wie man es besser machen kann”, so Grillmeier, “Taten zählen, nicht Worte”. Für die Zusammenarbeit dankte er allen Stadträten und vor allem den Mitarbeitern der Verwaltung.
Froh stimmten Grillmeier aber gestiegene Übernachtungszahlen in Mitterteich, wofür er den Besitzer des Campingplatzes in Großbüchlberg und die neue Geschäftsleitung des Hotels „Miratel“ verantwortlich sieht.
Ein Hoch auf Vereinsverdienste
Er würdigte auch das Engagement der ansässigen Firmen und der zahlreichen Vereine sowie sozialen Einrichtungen. Besonders im sozialen Bereich gibt es in Mitterteich – aber auch auf Landkreisebene – einige Menschen, die mit der Pflegemedaille ausgezeichnet wurden. In seiner Rede würdigte der Bürgermeister auch die sportlichen Leistungen der Mittelschule sowie der Freizeitkegler, die sich den Titel der bayerischen Meister sicherten.
Drei Menschen zeichnete Grillmeier für ihre Vereinsverdienste mit der Dr.-Theobald-Schrems-Medaille aus: Josef Fennerl von der Siedlergemeinschaft, Erich Seitz vom MSC Stiftland und Ludwig Kraus vom Männergesangverein.
Die Stadtkapelle gestaltete den Neujahrsempfang musikalisch. Abschließend waren die Bayernhymne und das Deutschlandlied zu hören, bevor die Gäste den Abend mit gegenseitigen Neujahrswünschen und Gesprächen ausklingen ließen.
Bilder: Werner Männer
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