Thoraxdrainage und Knochenmarkinfusion: Mehr als 70 Rettungskräfte fortgebildet

Weiden/Neustadt/WN. Beim "Bloody Wednesday" bildeten sich mehr als 70 Rettungskräfte praktisch fort. Die Veranstaltung fand in den Räumen der Flugrettung des DRF in Latsch statt.

Die Technik einer Thoraxdrainage will geübt sein Chefarzt Professor Dr. Karlheinz Dietl erklärte anhand von präpariertem, tierischem Material wie das funktioniert. Foto: Benedikt Grimm

“Bloody Wednesday” – unter diesem ungewöhnlichen Titel lud die ehemalige Ärztliche Leiterin Rettungsdienst Dr. Gudrun Graf ihre Kollegen zu einer ganz besonderen Fortbildung ein – und außergewöhnlich viele Mediziner folgten der Einladung, die diesmal in den Räumen der Flugrettung des DRF in Latsch stattfand.

Technik der Thoraxdrainage

Mitorganisator Patrick Süttner, der als Notfallsanitäter, Ausbilder und Leitstellen-Disponent fungiert, hatte den Fortbildungsabend perfekt vorbereitet. Der blutige Mittwoch versprach eine intensive praktische Ausbildung für ungewöhnliche und zum Glück eher seltene Notfälle im Rettungsdienst. Dazu hatten die Organisatoren Biomaterial, also präparierte tierische Materialien wie Knochen und Brustwandstücke vorbereitet.

Professor Dr. Karlheinz Dietl krempelte die Ärmel hoch und zeigte den Rettungsdienstlern geduldig die Technik der Thoraxdrainage. BRK-Ausbilder Felix Graf zeigte an seiner Ausbildungsstation den Kollegen die korrekte Durchführung einer Knochenmarkinfusion. Jeder Rettungswagen hat einen Knochen-Bohrer an Bord. Die Technik muss regelmäßig geübt werden, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt.

Was macht man bei Bauchverletzungen?

Ausbilder Patrick Süttner demonstrierte an seiner Ausbildungsstation die Vorgehensweise bei schwersten Bauchverletzungen. Als Kunstblut diente Johannisbeersaft, der aus einer riesigen Fleischwunde tropfte. Für kurze Zeit vergaß der eine oder andere, dass das viele Blut zum Glück nur eine Übungs-Realität war.

Ausbilder Uwe Rauch erklärte an seiner Station das in jedem Rettungsmittel vorhandene neue EKG-Gerät. Nur wer sein Material und seine Geräte kennt, kann im Ernstfall seinen Patienten schnell helfen, betonte Dr. Graf. Stationsleiter und Pilot Peter Flor zeigte den interessierten Medizinern seine Maschine, den Christoph 80. Der Rettungshubschrauber war der meistfotografierte Star des Abends.

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