Verbrechen an Lena (10) im Kinderheim: Erdrosselt mit einem LED-Band

Hof/Wunsiedel. Am Landgericht Hof beginnt am heutigen Donnerstag der Prozess gegen Daniel T. (25). Er soll ein zehnjähriges Mädchen im Kinderheim Wunsiedel vergewaltigt haben. Die Anklage rekonstruiert die Tatnacht.

Wunsiedel Kind Kinderheim
In der Basilika Waldsassen hatte der Trauergottesdienst für das ermordete Mädchen stattgefunden. Foto: privat

Wie Landgerichtssprecher Dietmar Burger auf Nachfrage von OberpfalzECHO bestätigt, treten drei Nebenkläger auf: Das sind zum einen die geschiedenen Eltern des getöteten Mädchens aus den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth. Außerdem wird ein Anwalt die Nebenklage des Elfjährigen vertreten, dem die Tötung des Mädchens zugeordnet wird. Der Bub ist laut Anklage ebenfalls Opfer eines “Missbrauchs ohne Körperkontakt” durch den Angeklagten geworden.

Angeklagter kannte das Kinderheim

Die Staatsanwaltschaft Hof schildert in der Anklageschrift die Nacht zum 4. April 2023 im Kinderheim in Wunsiedel. Der Angeklagte Daniel T. (25) kannte die Einrichtung demnach aus zwei Gründen: Zum einen hatte der zweifache Vater als Kind dort selbst gelebt. Zum Zweiten lag das Heim auf seiner Runde als Müllwerker. In der Nacht zum 4. April soll er auf Beutezug gewesen sein.

In den Vormonaten hatte der 25-Jährige laut Anklage bereits mehrere Einbruchdiebstähle begangen, um an Geld oder Verwertbares zu kommen. Er soll sich mit einem Hauskauf übernommen haben. Bis zur Tatnacht soll er vor allem in Baucontainer eingebrochen sein und hochwertige Werkzeuge gestohlen haben, einmal war es auch ein Hobbyraum mit einer teuren Playstation. Elektronikgeräte hatte er nach Erkenntnis der Ermittler auch bei seinem Einbruch in das Kinderheim in Wunsiedel im Visier.

Nachts durch die Stockwerke

Gegen 23 Uhr soll er über ein offenes Erdgeschossfenster zum Bad eingestiegen sein. Der 25-Jährige sei daraufhin durch die Stockwerke des Hauses gegangen. Die Übernachtungssituation war eine andere als in üblichen Nächten. Ein Großteil der Kinder war auf Skifreizeit. Lena, das spätere Opfer, schlief mit einer Mitbewohnerin im großen Aufenthaltsraum im ersten Stock.

Auch durch diesen Raum soll der Angeklagte bei seiner Erkundung gekommen sein, kehrte dann aber zurück ins Erdgeschoss und durchsuchte dort ein verlassenes Zimmer. Dabei handelte es sich um das Zimmer des Elfjährigen. Auch dieser übernachtete woanders, kehrte aber zufällig in der Nacht zurück, weil er Durst hatte. Der Elfjährige soll den Einbrecher spontan als “den Müllmann” erkannt haben.

Erdrosselt mit einem LED-Band

Laut Staatsanwaltschaft kam es zunächst zu einem Gespräch sexuellen Inhalts, zu dem der Elfjährige schließlich die Zehnjährige dazugeholt haben soll. Er soll sie geweckt und zumindest teilweise hinter sich hergezogen haben. Auf dem Bett im Zimmer des Elfjährigen soll es zur Vergewaltigung des Mädchens durch Daniel T. gekommen sein, der danach das Heim wieder durch das Badezimmerfenster verließ. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es kurze Zeit danach zu einem Streit zwischen den Kindern kam. Lena wurde mit einem LED-Band erdrosselt.

Angeklagt sind fünf Diebstähle, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung.

Das Landgericht Hof rechnet mit einem gewaltigen Medieninteresse. 51 Plätze sind allein für Medienvertreter vorgesehen, dazu Parkplätze für Übertragungswagen. Der Prozess ist auf neun Tage angesetzt, 38 Zeugen und drei Gutachter sind geladen.

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2 Kommentare

Christine Ascherl - 02.02.2024

Liebe Alina, mit LED-Band ist ein Lichtkabel gemeint, wie sie zur Zimmerdekoration verwendet werden.

Alina - 01.02.2024

Wie soll denn ein 11 jähriges Kind ein anderes 11 Jähriges Kind mit Klebeband erdrosseln. Hanebüchene Geschichte… wo soll er dann das Klebeband herhaben.? Stehen die da im Kinderheim so rum weil er Amazonpakete verpacken wollte? Und mit den kleinen tesastreifen jemanden zu erdrosseln erfordert noch mehr Kraft? Werden die Leser und vor alle die Eltern des Opfers für dumm verkauft?