Einblick in Eschenbacher “Unterwelt”: Begehung der Felsenkeller wird immer populärer

2. Juli 2017

Von Redaktion

Eschenbach. Die Freien Wähler Eschenbach halten das Vermächtnis von Willi Trummer hoch. Bei der alljährlich stattfindenden Kellerbegehung wurde eins klar: Die Felsenkellerbegehung wird von Jahr zu Jahr beliebter. Auch Petrus fand Gefallen am Fest und sandte ein super Wetter.

Von Hubert Schmidt

Bereits vor dem offiziellen Beginn der Kellerführungen um 19:00 Uhr bildete sich eine stattliche Schlange vor dem Eingang zu Hans Bscherers Kellereingang. Kreis- und Stadtrat Hans Bscherer führte in Gruppen durch die verzweigte Eschenbacher “Unterwelt”. Durch Schlitze und Durchbrüche konnte man die vielfältige Verzweigung erahnen. Die Keller -soweit bekannt – reichen bis unter die Straße zum Kalkofen und dehnen sich noch weiter aus. Dieser Abschnitt ganz hinten wurde mit gemauerten Stützen gesichert, als die Bahnstrecke darüber gebaut wurde.

Luftschutzbunker und Bierkeller

Bei relativ konstanten Temperaturen von 8 Grad waren die Keller ideale Aufbewahrungsorte für Bier und andere Speisen und Getränke. Während des Kriegs dienten sie bei Angriffen der Bevölkerung als Luftschutzbunker. Viele Geschichten davon konnte Willi Trummer erzählen, der als Zeitzeuge alles selbst miterlebt hat. Auch Mitglieder und Besucher konnten sich noch daran erinnern und teilten ihr Wissen gerne mit der Gruppe. Dieses Jahr herrschte schon ein wenig Wehmut, weil der Kellerspezialist und Pionier Willi Trummer kurz vorher überraschend verstorben war. Im zu Ehren und zu seinem Gedenken wollten die Freien Wähler die Tradition der Kellerbegehungen aufrecht erhalten.

Für kleine und große Kinder war es ein geheimnisvolles Spektakel, da sich der Feuerschein der Fackeln an den verwinkelten Wänden unterschiedlich brach. Mit Taschenlampen bewaffnet erforschten sie die abgelegen, dunklen Ecken. Viele der Besitzverhältnisse sind nur schwer zu erklären, da oft die Kellerrechte nicht genau zuzuordnen sind. Bscherer und seine Freunde standen für Fragen zu den Kellern gern Rede und Antwort.

Im Anschluss an die Führungen schenkten die Freien Wähler wieder kostenlos Bier aus. Heuer gab es das Original ESB-Zoigl. Dazu eine reichhaltige Brotzeit. So wurde beim Freibier im Stadel und davor noch ausgiebig diskutiert.