Mitgliederversammlung des Maschinenrings: Spirit und Zahlen stimmen

Neustadt/WN. „Wir stehen auf soliden und gesunden Beinen. Die Zusammenarbeit in der Gesamtvorstandschaft ist hervorragend – alle ziehen mit nach vorne“, sagte Sebastian Scharnagl als erster Vorsitzender bei der Mitgliederversammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings (MR) in der Stadthalle. Der Verein und die Tochterunternehmen würden immer vielfältiger.

Stand Ende 2017 zählte der Verein 1.462 Mitglieder. Die Landwirte im Verein erzielten einen Leistungswert von gut 3,6 Millionen Euro. In der Betriebshilfe leisteten Landwirte und festangestellte Betriebshelfer 28.090 Stunden in 1.594 Einsätzen sowohl im sozialen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Zum ersten Januar wurde die Betriebshilfe im sozialen Bereich mit einer Erhöhung des Stundensatzes auf 17,50 Euro noch attraktiver. Es werde zunehmend schwerer gut qualifizierte Betriebshelfer zu finden, begründete MR-Geschäftsführer Wolfgang Härtl die Erhöhung.

Die Leistungen spiegeln sich auch im Haushalt des Vereins wieder,

sagte Härtl. Kassenprüfer Hermann Ott bestätigte einen Überschuss, der den Rücklagen des Vereins zugeführt werde.

Maschinenring Neustadt 2018
Der Gesamtvorstand des Maschinenrings Neustadt freut sich über zufriedene Vereinsmitglieder und wachsende Umsätze bei den Tochter-Gesellschaften.

Umsatzsteigerung bei Tochtergesellschaft

Ebenfalls eine deutliche Umsatzsteigerung um 20 Prozent konnte Härtl bei der MR Dienstleistungs GmbH, einer 100-prozentigen Vereinstochter, vermelden, über die alle nichtlandwirtschaftlichen Leistungen für Privatpersonen, Firmen und Kommunen abgewickelt werden. Kernbereiche der GmbH sind Garten- und Landschaftspflege, Winter- sowie Forstdienste. Mit inzwischen 35 Mitarbeitern in Büro- und Außendienst erwirtschaftete das Unternehmen 2,29 Millionen Euro Umsatz. Über die GmbH werde auch der Neubau des „Haus zum Ring“ in der Weidener Conrad-Röntgen-Straße geschultert.

Wolfgang Härtl Maschinenring
MR-Geschäftsführer Wolfgang Härtl präsentierte die Bericht von Verein und Tochter-Gesellschaften.

Eigener Geschäftsführer für Agrarservice GmbH

„Da können wir stolz drauf sein“, wertete Härtl das Ergebnis des ersten vollen Kalenderjahres der MR Agrarservice GmbH. Seit April 2016 bietet das gemeinsame Unternehmen der Maschinenringe Neustadt und Tirschenreuth Klauenpflege und Spaltenschnitt für landwirtschaftliche Betriebe an. Im Jahr 2017 kümmerten sich die Klauenpfleger in 263 Betrieben um 9.323 Tiere. In 17 Betrieben mit 2.060 m² Stallböden kam der Spaltenschnitt zum Einsatz – zusammen ein Umsatz von 145.000 Euro. Die Maschinenringe rechnen mit einer weiteren positiven Entwicklung und setzen ab 1. April mit Max Sternkopf aus Kohlberg einen eigenen Geschäftsführer ein.

Lob für Spirit und Zusammenhalt

Bei den Aktivitäten des Vereins erinnerte Härtl an die erstmals durchgeführte Skifahrt zum Wilden Kaiser, das Sommerfest am Butterhof mit knapp 300 Besuchern, die Präsenz auf zwei Bauernmärkten und ein Treffen mit den Landfrauen des Bauernverbandes. Bei der Abstimmung über die Anwendung des Ringvertretersystems votierten die Mitglieder für die Beibehaltung des bisherigen Systems.

Man sieht, dass es eine Gemeinschaft ist, die fest zusammenhält und zukunftsfähig ist. Man bleibt nicht stehen,

lobte Bürgermeister Rupert Troppmann. Beeindruckt vom „Spirit“ des Maschinenrings zeigte sich auch Landtagsabgeordnete Annette Karl.

Bauer Willi wirbt für bessere Kommunikation

„Wir haben unsere Mitbürger nicht mitgenommen auf dem Weg vom bunten Bauernhof mit vielen Tieren und dem Bauerngarten hinter Haus zur heutige Wirtschaftsweise, die zunehmend von der Gesellschaft kritisiert wird“, sagte „Bauer Willi“ alias Dr. Willi Kremer-Schilllings in seinem Vortrag „Das Dilemma der Essensmacher – mehr Mut zur kreativen Kommunikation“. Der Landwirt und Buchautor aus der Nähe von Köln riet zu einem ernsthaften Dialog mit den Mitbürgern. „Wichtig ist dabei nicht nur die eigene Sicht der Dinge darzulegen, sondern bei den Gesprächspartnern durch Nachfragen deren Problemlage herauszuhören“, betonte Bauer Willi, der zum Beispiel am Rande eines Ackers eine Tomatenpflanzung angelegt hat, an der sich Spaziergänger bedienen dürfen. Über eine WhatsApp-Gruppe informiert er seine Nachbarn über bevorstehende Gülleausbringung oder Erntemaßnahmen, die bis in die Nacht hinein andauern können.

Bauer Willi 1
Bauer Willi referierte bei der Mitgliederversammlung des Maschinenrings Neustadt über „Das Dilemma der Essensmacher – mehr Mut zur kreativen Kommunikation“.

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