Geschenk zum 20. Geburtstag: AC/DX legt ganz heißen USA-Trip hin

Pressath/Weiden/El Paso. Heiß, heißer, am heißesten – das ist normalerweise die Beschreibung der Rock-Show der Weidener Tribute-Band AC/DX. Dass es aber durchaus noch heißer geht, erfuhr sie nun zu ihrem 20. Geburtstag. Zum Bühnenjubiläum machten sich die Bandmitglieder nämlich selbst ein besonderes Geschenk.

Von Stephan Landgraf

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AC/DX goes USA: Am 21. Juni brachen Mathias „Lemmy“ Kiener, Volkmar „Volki“ Severin, Massimo „Massi“ Leone, Dieter „Dieda“ Zug, Wolfgang „Wolle“ Eckstein und Mario „Rosie“ Weigl (von links) von München aus zu ihrem Amerika-Trip auf. Foto: Stephan Landgraf

Ende Juni verließen sie europäisches Gefilde und traten erstmals in ihrer Geschichte in den USA auf. Um genau zu sein in El Paso, wo das Thermometer nicht nur wegen des AC/DX-Gastspiels Temperaturen von 45 Grad und mehr anzeigte.

Große Jubiläums-Tour zum 20. Geburtstag

Das Jahr 2018 stand und steht bei AC/DX eigentlich ganz im Zeichen der „20th Anniversary-Tour“. Auftritte in ganz Europa, von der Schweiz, über Österreich und Deutschland bis hin nach Tschechien waren und sind geplant. Wobei für Massimo „Massi“ Leone, Mathias „Lemmy“ Kiener, Wolfgang „Wolle“ Eckstein, Volkmar „Volki“ Severin, Dieter „Dieda“ Zug und Mario „Rosie“ Weigl das diesjährige Tribute-Festival „Clones of Rock“ am 15. Dezember in der Weidener Mehrzweckhalle der Höhepunkt sein sollte.

„Wir waren und sind heuer wieder viel auf Tour in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Dabei stammt der Großteil unserer Band und Techniker aus Weiden und Umgebung – inzwischen verstärkt durch ein hessisches Tandem. Unsere Gastspiele in der nördlichen Oberpfalz sind so eine Seltenheit geworden. Wir freuten uns darauf, beim Clones dann mal wieder dem heimischen Publikum die Ehre zu erweisen“, berichtet Schlagzeuger „Dieda“.

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Gruppenbild im Convention Center in El Paso mit Paul Lawrence, amerikanischer Musiker der Band „Human Marvels“, der als komplett tätowierter Performance-Künstler „The Enigma“ weltbekannt ist. Foto: privat

Auftritt beim Veteranen-Treffen

Soweit zum ursprünglichen Plan, der zwar nicht grundlegend gecancelt wurde, dem jedoch ein anderes Highlight zuvor kam. Denn „Volki“ Severin bekam schon 2016 eine fast vergessene Anfrage einer ehemaligen Mitmusikerin seiner Ex-Band „Yankee Rose“, welche nun Realität werden sollte. Alexandra Witham, ehemalige Hirsch, und ihr Mann Aaron – beide inzwischen in El Paso (Texas) sesshaft geworden – fragten bei „Volki“ an, ob denn AC/DX nicht beim

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Heiß, heißer, am heißesten: In El Paso machten Temperaturen von 40 Grad und mehr die AC/DX-Gigs zu keinem Zuckerschlecken. Foto: privat

Veteranen-Treffen in ihrer neuen Heimatstadt auftreten möchten. „Das amerikaweite Treffen mit einem hohen Biker-Anteil findet jedes Jahr in einer anderen großen Stadt statt, heuer eben in El Paso“, erzählt Zug weiter.

Die lange zuvor geborene Idee eines USA-Trips von AC/DX war somit Wirklichkeit geworden, die Planungen auf beiden Seiten des Ozeans begannen. Es musste immerhin viel koordiniert werden, denn bekanntermaßen reist AC/DX mit einigem Equipment. Und in den USA rührten Alexandra und Aaron Whitham bei ihren Freunden des Veteranen-Chapters El Paso kräftig die Werbetrommel. „Dort musste auch nur kurz Überzeugungsarbeit geleistet werden“, erinnert sich Zug. Als die Organisatoren über die verschiedenen Social Media-Kanäle Videos zu sehen bekamen, war klar, dass AC/DX als „eine der attraktivsten und authentischsten AC/DC-Tributebands Europas“ über den großen Teich gelotst werden musste.

Für vier Tage und zwei Gigs nach Texas

Binnen weniger Tage bekam „Volki“ Severin die Bestätigung aus Amerika, der Gig in El Paso war in trockenen Tüchern, zumal der Veranstalter des Veteranen-Treffens sämtliche Kosten für die Band übernahm. So ging es für die sechs Jungs vom 21. Juni von München aus über London und Dallas nach El Paso und am 26. Juni von dort aus über Chicago und Philadelphia nach München zurück. „Zwei von sechs Tagen saßen wir im Flieger, so dass leider nur vier für El Paso blieben“, bedauert Zug etwas.

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Viel Spaß hatten AC/DX und ihre Fans beim „Meet and greet“ im Convention Center in El Paso. Foto: privat

Hitze mach der Deutschen Band zu schaffen

Diese vier hatten es aber wirklich in sich. Unterstützt von „Diedas“ Schwester Michaela, die schon lange in San Diego lebt, und von AC/DX-Filmer und -Trailer-Produzenten Matze Lips, der zu diesem Zeitpunkt Urlaub in den USA machte, spielte AC/DX zwei Auftritte. Ein Open Air bei „Barnett“ Harley Davidson El Paso, einer der größten Niederlassungen der USA, dem Co-Partner des Veteranen-Treffens. Ein weiteres Konzert spielten sie im außergewöhnlichen wie sagenumwobenen Tricky Falls-Club in Downtown El Paso. „Beim ersten waren wir der Haupt-Act, beim zweiten traten wir als Vorband der USA weit bekannten Grunge Rock-Ikonen „Madison Rising“ auf“, erzählt Zug. „Angesichts der Temperaturen zwei wahre Hitzeschlachten. Aber wir konnten bis auf unsere Kanonen sämtliche Show-Elemente abrufen.“

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Der saß: Der vielumjubelte Auftritt im sagenumwobenen und bekannten Tricky Falls-Club in Downtown El Paso war einer der Höhepunkte der USA-Reise von AC/DX. Foto: privat

Fernseh-Interview für abc

Doch Erholung gab es kaum, denn die Withams und das Orga-Team hatten sich auch im Umfeld Einiges einfallen lassen. So gab es im Convention-Center in El Paso, wo zeitgleich zum Veteranen-Treffen eine große Bike- und Tattoo-Show stattfand, einen umfangreichen Presse- und Fototermin für AC/DX und ihrer „Rosie“. Zudem musste die „Band from Germany“ im lokalen Fernsehsender von „abc“ Rede und Antwort stehen.

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Der ehemalige Pressather Volkmar „Volki“ Severin, hier beim Besuch des lokalen „abc“-Fernsehsenders, hatte den USA-Trip in die Wege geleitet. Foto: privat

Es war alles unglaublich, einer der aufregendstem Momente in unserer Band-Geschichte, von dem wir unseren aktuell noch nicht vorhandenen Enkeln erzählen werden,

so Zug augenzwinkernd. Ob es eine Wiederholung des Trips in die USA gibt? „Wer weiß? Wir hoffen, dass es uns noch einige Zeit gibt. Und die Kritiken, die wir in Amerika bekommen haben, waren ja ohne Zweifel überschwänglich. Anfragen gab es zumindest vor Ort schon zuhauf.“

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