Mathe, Ausnahmetalente und Musik für’s Herz

Parkstein. Die voll besetzte evangelische Kirche bebte: Künstler aus der Region sowie Schüler des Musikstudios gestalteten ein Konzert der Extra-Klasse. Obendrein erstaunte doch die Tatsache wie viel Mathematik in Sebastian Bachs Stücken steckt. Die Rechnung ging auf und direkt ins Herz. 

Festliches Konzert Musikstudio Kuhl
Karl-Heinz Kuhl (Mitte) freute sich, dass er für das Konzert verschiedene Talente gewinnen konnte. Von links: Johanna Baumann, Uschi Steppert, Florian Schieder und Sebastian Kuhl

Pfarrer Manuel Sauer und Musikstudio-Leiter Karl-Heinz Kuhl begrüßten die Zuhörer in der vollbesetzten evangelischen Kirche, nachdem Florian Schieder zur Eröffnung des Konzertes ein Bach-Präludium auf der Orgel gespielt hatte. Der erste Teil des Konzertes widmete sich Johann Sebastian Bach. Kuhl bekannte sich als Bach-Liebhaber – über das Konzert und darin integrierte Werke des Ausnahmekünstlers passend zum 333. Geburtstag von Bach freute er sich deshalb besonders.

Er konnte für das Konzert wieder Künstler aus der Region wie Florian Schieder (Orgel und Klavier), Sebastian Kuhl (Klavier), Uschi Steppert (Gesang) und Johanna Baumann (Violine) gewinnen.

Festliches Konzert Musikstudio Kuhl
Karl-Heinz Kuhl und Pfarrer Manuel Sauer (von links) begrüßten das Publikum zum festlichem Konzert.

Regionale Musiker auf Top-Niveau

Die regionalen Musiker stehen professionellen Künstlern der Konzertagenturen in nichts nach: Den ersten Teil des Konzertes eröffnete Karl-Heinz Kuhl am Klavier mit zwei feierlich vorgetragenen, berühmten Stücken: “Adagio aus der Kantate Nr. 156” und dem “Air” aus der Orchestersuite Nr. 3. Es folgten „Et exsultavit spiritus meus“ aus dem Magnifikat, meisterlich gesungen von Uschi Steppert und stilsicher am Klavier begleitet von Karl-Heinz Kuhl, der die Solistinnen bei allen Stücken souverän begleitete.

Pianistische Glanzpunkte setzten Florian Schieder (Italienisches Konzert) und Sebastian Kuhl (Präludium und Fuge aus dem ‚Wohltemperierten Klavier‘). Sebastian Kuhl hat seit 2015 einen Lehrauftrag an der Musikhochschule München.

Mathe + Musik = Einheit der Kunst

Der zweite Teil des Konzerts war bunt gemischt mit Werken aus der Barock-Zeit bis in die Moderne. Kuhl zitierte den Musikwissenschaftler Hermann Albert und den Musiker Arvo Pärt: “Bei Bach ist keine Note zu viel oder zu wenig, man staunt geradezu über die Einheit des Kunstwerkes, die sich mit mathematischer Genauigkeit begründen lässt. Ich glaube, dass diese Welt ihren Klang hatte, bevor sie da war und in dieser Formel ist Liebe, wie auch in der Musik Liebe sein soll.“

Die Johanna Baumann (18) spielte auf der Violine gekonnt und frech ein “Concerto in g-Moll” von Vivaldi und das technisch sehr anspruchsvolle “Allegro Molto” aus der Violin-Sonate in A-Dur von Mozart. Dabei zeigte sie enorme Virtuosität.

Festliches Konzert Musikstudio Kuhl
Johanna Baumann, Uschi Steppert und Karl-Heinz Kuhl (von links) begeisterten das Publikum mit verschiedenen Musikstücken.

Bei „Deh Vieni non tardar“ aus „Figaro’s Hochzeit von Mozart“ und dem berühmten „Walzer der Musetta“ von Puccini sang sich Uschi Steppert mit ihrem warmen gefühlvollen Sopran in die Herzen der Zuhörer. Mit zwei weiteren Orgel-Stücken zeigte Florian Schieder (15), dass er nicht nur am Klavier, sondern auch auf der Orgel außergewöhnliches Talent besitzt.

Begeistertes Publikum

Das Publikum ließ die Künstler erst nach zwei Zugaben gehen. Die letzte Zugabe, ein Choral „Am Abend“ rundete das Konzert gekonnt ab. Der Komponist des Stückes, Hans Kössler, stammt wie auch die Musiker aus der Region. Alle Zuhörer waren nach dem Konzert zu einem Gläschen Sekt eingeladen.

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