Sechs Fledermausarten unter einem Kirchendach

Neustadt/WN. Vor Kurzem war für Vogelwart Manfred Witt und Vorsitzenden Rudi Bäumler wieder einmal die Zeit gekommen, auf dem Dachboden der Mutter-Anna-Kirche im Ortsteil Mühlberg nach der bereits seit langem nachgewiesenen Fledermauspopulation zu schauen.

OWV Fledermaus Neustadt/WN Mutter Anna Kirche
Bei der Überprüfung der Fledermauspopulation in der Mühlberger Mutter-Anna-Kirche konnten die Experten des OWV Georgenberg, Manfred Janker(Zweiter von links) und Willibald Gleißner(Vierter von links), der Landkreisbeauftragte für Fledermausschutz, Markus Liebl aus Grafenwöhr(Zweiter von rechts) sowie die Fledermausbetreuerin Melanie Döppl aus Friedenfels, den Neustädter Vertretern des Oberpfälzer Waldvereins wertvolle Informationen geben. Bild: Franz Witt

Dazu holte sich der OWV Unterstützung von Manfred Janker und Willibald Gleißner vom OWV Georgenberg. Beide hatten aber dieses Mal noch Markus Liebl, den Fledermaus-Betreuer des Landkreises Neustadt und mit Melanie Döppl eine versierte Expertin, was die Betreuung von Fledermäusen anbelangt, mit ins Boot geholt.

Zahlreiche Arten im Dachstuhl entdeckt

Nach wie vor ist das Dachgebälk der Kirche das ideale Quartier für die nachtaktiven Flugsäuger nach Aussage von Markus Liebl. Im Schein der sparsam verwendeten Taschenlampen entdeckte die Gruppe Ansammlungen von etwa 25 Fledermäusen unter dem Dachfirst und vereinzelt in den Zapfenlöchern. Landkreisbetreuer Markus Liebl konnte mit großer Bestimmtheit das Vorkommen vom „Großen Mausohr“, dem „Braunen Langohr“ und der Fransenfledermaus bestätigen, eine weitere Spezies vermutete er anhand gefundener Kotresten im Glockenturm der altehrwürdigen Kirche.

OWV Fledermaus Neustadt/WN Mutter Anna Kirche
In den Zapfenlöchern des Kirchendachbodens verstecken sich die Fransenfledermäuse bis zum Ausflug in die Nacht. Bild: Markus Liebl

Auf Anraten des Experten aus Grafenwöhr wurde nun eine Zählung der Fledermäuse durchgeführt. In der Abenddämmerung gehen nämlich die Nachtschwärmer auf Beutezug nach Mücken, Schmetterlingen oder Insekten. Nach einer rund einstündigen Zählung konnten die Experten den Ausflug aus der Wochenstube von Muttertieren mit ihrem Nachwuchs aus einem der Fenster im Glockenturm mit rund 60 Fledermäusen von drei Arten beobachten.

Ausflug in die Nacht

Liebl verteilte an die Zähler zur Unterstützung Ultraschall-Detektoren, mit denen er anhand der verschiedenen Frequenzen die Arten nachweisen kann. So stellte er das Vorhandensein weiterer drei Arten, nämlich Zwergfledermäuse, Mückenfledermäuse und Großer Abendsegler fest, die außerhalb der Kirche um die knorrigen alten Linden nach Insekten jagten.

Die ermittelten Daten über die ansehnliche Population wird Markus Liebl nun einmal an die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt und zum anderen an die Koordinationsstelle/Fledermausschutz Nordbayern in Erlangen weitergeben.

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