Marion Franz beim Ironman: Wenn man an Grenzen stößt

Tirschenreuth. Kurz vor ihrem 50. Geburtstag erfüllte sich Marion Franz ihren Lebenstraum: sie bewältigte den Ironman in Roth.

Triathletin Marion Franz Tirschenreuth

Von Udo Fürst

Sport ist in Marion Franz‘ Leben ein unverzichtbarer Bestandteil. Sie ist ambitioniert und ehrgeizig, weiß aber, wo ihre Grenzen liegen. In den vergangenen Jahren hat die Ausdauersportlerin Dutzende Radrennen, Volks- und Mitteldistanztriathlons absolviert. Tausende Kilometer ist die Tirschenreutherin dafür in der Vorbereitung Rad gefahren, Hunderte Kilometer gelaufen und geschwommen.

Vor knapp zwei Wochen hat sich die 49-Jährige einen Traum erfüllt und beim Ironman Roth ihren ersten Volldistanztriathlon gemeistert. 12:41 Stunden brauchte sie für 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen – und kratzte beim Marathon an ihren Grenzen.

Kampf gegen den Schweinehund

Triathletin Marion Franz Tirschenreuth
Marion Franz in Action und mit ihrem Ironman-Starterpass. Fotos: Udo Fürst

„Du läufst dann nicht mehr wirklich mit den Beinen, sondern nur noch mit dem Kopf“, schildert Franz ihren Kampf gegen den berühmten inneren Schweinehund. Doch sie hat die Leere in ihrem Körper überwunden und als Neununddreißigste unter 180 Starterinnen der Damen-Altersklasse gefinisht, wie es im Fachjargon heißt.

“Da ist alles Leben aus dem Körper raus”

„In den ersten Minuten nach dem Wettkampf kannst du dich nicht mehr bewegen. Das ist ein Gefühl, als wäre alles Leben aus dem Körper raus.“ Doch am nächsten Tag sei sie schon wieder topfit gewesen. „Da hätte ich schon wieder einen Wettkampf bestreiten können.“

Insgesamt bejubelten in Roth mehr als 200.000 Zuschauer die 3.500 Einzelsportler und 650 Staffeln.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn dich ohrenbetäubender Lärm begleitet.“

Dann sei auch der Solarer Berg in Hilpoldstein, der Berg der Berge in der Triathlonwelt, leichter zu bewältigen. „Da schreien und trommeln dich Tausende Zuschauer in Fünferreihen zweimal über den einen Kilometer hohen Berg hinauf.“

Seit September jeden Tag trainiert

Die schnelle Erholung nach dem Wettkampf verdankt Franz auch der perfekten Vorbereitung unter der Anleitung ihres Trainers Stephan Loew von Lifestyle Weiden. Seit September vergangenen Jahres bereitete sie der sechsmalige Ironman-Hawaii-Teilnehmer auf den Triathlon vor.

Marion Franz trainierte jeden Tag, fuhr 6.000 Kilometer mit dem Rad und absolvierte täglich bis zu drei Lauf- sowie Schwimmeinheiten. Trotz dieses enormen Pensums ist die medizinische Fachangestellte am Tirschenreuther Krankenhaus überzeugt, dass man das stressfrei schaffen kann, wenn man nur wolle. „Ich arbeite auch Vollzeit und bringe das mit dem Sport unter einen Hut.“ Und es sei auch noch Zeit geblieben, sich mit Freunden zu treffen oder auszugehen.

Triathletin Marion Franz Tirschenreuth

Andere motivieren

Mit meinem Beispiel will ich nicht angeben, sondern andere motivieren, Sport zu treiben.

Eine große Hilfe seien ihr Partner Harald Fichtner und Sohn Moritz gewesen, die voll hinter ihrem Hobby stünden. „Ohne Familie geht das nicht. Mein Sohn sagt immer: ‚Geh trainieren Mama, sonst bist du nicht auszustehen‘.“

Mit dem Ironman Roth hat sich Marion Franz zwar einen Traum erfüllt, aber damit ist für sie die Saison noch lange nicht beendet. Im September wird sie beim Attersee-Sprinttriathlon starten.

Fotos: Udo Fürst

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