Von anderen lernen: Wirtschaftsstammtisch bei Schott

Mitterteich. Zwischen Weiden und Hof haben viele international bedeutende Betriebe ihren Sitz und 10.000de Beschäftigte. Alle diese Unternehmen eint ein Ziel: Sie wollen noch besser werden. Bei der Schott AG in Mitterteich haben sich deshalb die Manager dieser Firmen getroffen zur Frage ausgetauscht: Wie kann man absolut störungsfrei von der Bestellung bis zur Auslieferung arbeiten? LEAN-Management heißt das Schlagwort zur Optimierung der Wertschöpfungskette. Die Ergebnisse sind erstaunlich!

Schott AG Wirtschaftsstammtisch
Was ist erledigt? Was ist zu tun? Wo gab es Probleme? Systematische Treffen mitten in der Produktion bei SCHOTT helfen Abläufe zu verbessern. Die Idee dazu heißt Shopfloor-Management.

Jeder kennt das; man bekommt per Mail eine Tabelle zugeschickt, klickt drauf und wird erst mal erschlagen: Zahlen, Abk., Farben – auf den ersten Blick ergibt nichts Sinn. Übertragen auf die Firmenwelt heißt das: Wenn jede Abteilung mit dem gleichen System ihre Tabellen malt, dann kann auch jeder im Unternehmen mit so einer Tabelle sofort etwas anfangen. Fehler werden minimiert, Zeit gespart.

An so einfachen Dingen setzt die LEAN-Methode an. Seit 2007 wird bei SCHOTT alles dahingehend verbessert, dass die Zahnräder der Firma immer ineinandergreifen, Leerlauf wird minimiert. „Wir sparen am Standort Mitterteich jedes Jahr zig Millionen Euro durch systematische Verbesserungen“, sagt Gottfried Haas, Werksleiter der Nachverarbeitung bei Schott in Mitterteich und verantwortlich für Produktionsabläufe.

Wirtschafts-Stammtisch tauscht sich aus

Natürlich ist LEAN keine Erfindung von Schott. Die Kernidee stammt von einem gewissen Herrn Toyota, der es im Straßenverkehr zur Berühmtheit brachte. Und natürlich optimiert nicht nur Schott permanent. BHS Tabletop, Scherdel, Viessmann, Lamilux und viele andere Konjunkturgiganten aus der Region beschäftigen sich mit dem Thema. Die Vertreter von Firmen mit regional 10.000 Beschäftigen treffen sich regelmäßig, um sich auszutauschen. Diesmal in Mitterteich war „Shopfloor-Management“ das Schwerpunktthema.

Schott AG Wirtschaftsstammtisch
Das Lean-Spiel aus Mitterteich nimmt Robert Köhler (BHS) von Standortleiter Stefan Rosner (SCHOTT) und Andreas Neumayr (SCHOTT) entgegen. (vorne Mitte v.l.) Die Vertreter vieler namhafter Firmen der Region sind dabei. (hinten)

Jeden Tag miteinander reden

Das Shop in Shopfloor hat nichts mit einkaufen zu tun, es geht vielmehr um das englische Wort für Werkstatt. Gemeint ist, dass man sich an allen Produktionslinien täglich trifft und systematisch darüber spricht was nicht geklappt hat und welche Aufgaben anstehen.

„Dabei hilft es, wenn die Probleme und Maßnahmen für alle sichtbar an die Wand geschrieben werden, anstatt individuell Fehler im eigenen PC zu notieren“, erklärt Andreas Neumayr, Lean-Manger bei Schott. „Geänderte Kundenwünsche, neue Produkte oder Anlagen sorgen dafür, dass wir unser Produktionsystem immer wieder anpassen müssen. Diese kontinuierliche Optimierung hört nie auf und ist die Grundlage für unsere Wettbewerbsfähigkeit.“

Unternehmenskultur mit Spiel vermitteln

Dass Schott Millionenbeträge einsparen kann, liegt daran, dass alle Mitmachen: Jeder Mitarbeiter weiß, dass es sich lohnt die Augen nach Verbesserungen in der Produktion offen zu halten. Um das LEAN-Prinzip zu verstehen hilft bei Schott  seit 10 Jahren ein unterhaltsames Strategiespiel.

Im Spiel ist man Hersteller von Schiffen und stellt schnell fest: Nichts funktioniert. Gemeinsam müssen die Mitspieler dann herausfinden, wie sie besser werden können. Ein lehrreicher Spaß, den Schott ab sofort gerne mit den anderen Unternehmen der Region teilt.

Robert Köhler, KVB-Koordinator bei BHS Tabletop, hat als erster das Spiel mitgenommen und gleichzeitig zum nächsten Wirtschaftstreffen bei BHS Tabletop eingeladen.

Fotos: © SCHOTT AG 

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