Jahreszeitliche Entlassungen: Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Zum Winterbeginn liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Weiden bei 3,2 Prozent. Auf Grund der jahreszeitlich üblichen Entlassungen in Außenberufen ist die Zahl der arbeitslosen Personen gegenüber dem Vormonat auf insgesamt 3846 Männer und Frauen angewachsen.

Der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Weiden, Thomas Würdinger, berichtet über die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt im Dezember: „Obwohl die Zahl der arbeitslosen Menschen witterungsbedingt gestiegen ist, liegen wir mit 3.846 Arbeitslosen deutlich unter dem Vorjahreswert (4.069).“

Ein Blick auf die Statistikdaten der Arbeitsagentur zeigt eine hohe Dynamik am Arbeitsmarkt. So meldeten sich im Berichtsmonat 1.196 Personen erstmals oder erneut arbeitslos, während 988 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.

Weniger arbeitslose Frauen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verringerte sich seit Dezember 2018 um 111 auf 1.041 Erwerbslose. Bewegung zeigte sich auch bei den arbeitslosen Frauen. 1.645 Frauen waren im Dezember arbeitslos gemeldet, 184 weniger als im Vorjahresmonat. Die jahreszeitlichen Entlassungen bewirken in beiden Rechtskreisen steigende Arbeitslosenzahlen in den letzten vier Wochen. So stieg insbesondere die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung um 202 auf 2.092 Männer und Frauen. Die Jobcenter waren für 1.754 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner.

Würdinger verweist insbesondere auf die hervorragende Entwicklung im Rechtskreis SGB II in den vergangenen Monaten. Mit Blick auf das Vorjahr konnten die Jobcenter weiterhin deutlich Arbeitslosigkeit abbauen, so dass 401 Arbeitslose weniger als im Dezember 2018 gemeldet waren.

Analog zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigt sich auch bei der Unterbeschäftigung ein Anstieg im Dezember. Die Unterbeschäftigung stieg auf 5.632 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie allerdings um 123 Personen gesunken.

Stadt Weiden mit Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent

Eine ähnlich gute Entwicklung spiegeln die Beschäftigtenzahlen in der Stadt Weiden wider. Mit einem Zuwachs von 116 Beschäftigten binnen eines Jahres stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 28.272. 1.213 Männer und Frauen waren im Dezember im Stadtgebiet arbeitslos. Die Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent liegt 0,2 Prozentpunkten unter dem Vorjahreswert.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

„Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in unserer Region hat im vergangenen Jahrzehnt einen rasanten Aufschwung erlebt und dabei nach aktuellstem Stand – 30.6.2019 – mit 86.809 Personen, 1.625 mehr als im Vorjahreszeitraum, einen neuen Höchststand erreicht“, erläutert Würdinger. Die Beschäftigtenzahl zeigt insbesondere einen Zuwachs in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie und im Verarbeitenden Gewerbe.

Ein Blick auf die Altersstruktur: 10.563 waren unter 25 Jahre alt. In der Altersgruppe zwischen 25 und 55 Jahren stieg der Anteil im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozent auf 58.354, während 17.246 zwischen 55 und 65 Jahre alt sind – 7,4 Prozent mehr als noch im Juni 2018.

Viele Tschechen bei uns beschäftigt

Auch aufgrund der demografischen Entwicklung kommt der Gruppe der nichtdeutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend Bedeutung zu. Deren Anteil verbuchte von März 2018 bis März 2019 mit 17,0 Prozent die höchste Zuwachsrate. Zum Stichtag waren insgesamt 9.356 Ausländer im Agenturbezirk Weiden beschäftigt.

Das größte Kontingent aller nichtdeutschen Beschäftigten stellt die Tschechische Republik mit 4.841 – im Jahr 2014 lag deren Anzahl noch bei 1.873 – gefolgt von Rumänien (481), Polen (471), Türkei (442) und der Slowakei (398). Betrachtet man separat den Beschäftigtenanteil bei den vier zugangsstärksten nichteuropäischen Asylherkunftsländern, dann haben bis März dieses Jahres, 193 Personen aus Syrien, 76 aus dem Irak, 47 aus Afghanistan und 45 aus Eritrea eine versicherungspflichte Arbeit aufgenommen. Insgesamt waren zum Ende des ersten Quartals 442 Menschen aus diesen Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

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