Fallschirmspringer-Übung: Einsatzkräfte bei Rettung verletzt
Grafenwöhr. Die Fallschirmspringer-Übung auf dem Truppenübungsplatz hat für viel Aufsehen gesorgt. Gelände und Team waren speziell vorbereitet – und doch ist die Übung nicht nach Plan verlaufen.
Eine Luftlandeeinheit des amerikanischen Militärs hat auf dem östlichen Teil des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr einen Einsatz geübt. Dabei sollten mehrere Transportflugzeuge über ein speziell für solche Übungen vorgesehenes Areal fliegen und ihre Fallschirmspringer absetzen. Allerdings sind mehrere Soldaten nicht auf dem vorgesehenen Platz gelandet, sondern zum Teil in Baumkronen hängen geblieben.
“Die Einheit der 173rd Airborne Brigade ist darauf geschult und trainiert mit eigenen Kräften und Gerät in solchen Situationen ihre Kameraden aus der misslichen Lage zu befreien. In einem Fall funktionierte dies offensichtlich nicht, weshalb deutsche Rettungs- und Hilfskräfte gegen 20.30 Uhr zur Unterstützung angefordert wurden”, erklärt Werner Stopfer, Polizei-Dienststellenleiter in Eschenbach.
Einsatzkräfte bei Rettungsversuch verletzt
Die Lage war nicht einfach: „Wir wussten nicht wie viele Menschen verletzt sind und wie schwer und mussten das Gebiet komplett absuchen“, erklärt Jürgen Meyer, Leiter ILS Nordoberpfalz. Deshalb war auch ein relativ großes Aufgebot von Feuerwehr, Rettungskräften, Bergwacht und Polizei vor Ort. “Auch in Anbetracht der bevorstehenden Nachtzeit”, wie Stopfer erklärt.
Beim Rettungsversuch eines US-Soldaten haben sich auch Einsatzkräfte verletzt. Der US-Soldat sollte aus einer Baumkrone befreit werden, während die Kräfte der Truppenübungsplatz internen Berufsfeuerwehr Hilfe vorbereitet haben, ist der Mann aber zu Boden gestürzt und hat sich dabei verletzt, noch bevor jemand ihm helfen konnte.
Außerdem sind mehrere kleine Birkenbäume abgebrochen. Dabei ist auch ein Feuerwehrmann (62) der US Berufsfeuerwehr zu Schaden gekommen: Schwer verletzt hat ihn ein Rettungshubschrauber ins Klinikum Amberg geflogen. “Nach einer intensivmedizinischen Versorgung besteht aktuell keine Lebensgefahr. Er ist zwischenzeitlich auf dem Weg der Besserung”, teilt Stopfer mit. Ein weiterer Feuerwehrmann (60) hat sich bei dem Einsatz leicht am Bein verletzt, das nicht weiter behandelt werden musste. Für die psychosoziale Betreuung der Feuerwehreinsatzkräfte war noch in der Nacht das Kriseninterventionsteam des BRK eingesetzt.
Sechs verletzte Fallschirmspringer
Sechs Fallschirmspringer haben sich bei der Übung verletzt, sie sind überwiegend in Krankenhäusern behandelt worden. Ursprünglich war von sieben verletzten Soldaten die Rede. “In allen Fällen handelte es sich um spezifische Verletzungen, die bei dieser gefahrengeneigten Tätigkeit immer wieder vorkommen, wie Frakturen, Verstauchungen und Prellungen”, erklärt Stopfer.
Nach den Ermittlungen der Polizei Eschenbach und nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft Weiden ergeben sich bislang keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten.
Bilder: NEWS5/Wellenhöfer
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