“Für das Leben der Welt”: Abschied von Pfarrer Schmitt
Pressath/Weiden. Am vergangenen Freitag ist Heribert Schmitt verstorben. An einem Requiem verabschiedeten sich viele Gläubige, die ihm auf seinem Lebensweg begleiteten.
Von Stefan Neidl
Im Requiem warf Offizial Dr. Josef Ammer einen Blick zurück auf das Leben von bischöflich Geistlichem Rat Heribert Schmitt, der am vergangenen Freitag im Alter von 85 Jahren verstorben war. Die Requiem fand in Schmitts früherer Kaplanstell in der Kirche St. Georg in Pressath statt.
Geboren ist Schmitt am 16. März 1935 in Weiden. Bereits in jungen Jahren fand er als Ministrant Kontakt zu Gott in der Pfarrei Herz Jesu. 1947 trat er der Marianischen Kongregation der studierenden Jungen bei. Nach seinem Abitur 1954 begann er das Theologiestudium auf eigenen Wunsch an der jesuitisch geprägten Fakultät Canisianum Innsbruck. Am 29. Juni 1960 weihte Erzbischoff Michael Buchberger Schmitt zum Priester.
Religionslehrer und eine Kapelle
Es folgten diverse Stationen als Kaplan. “Schmitt bewarb sich mehrmals um Pfarreien, doch sein Weg sollte anders verlaufen”, erklärt Ammer. Am 6. September 1971 begann seine Laufbahn darum als Religionslehrer am Gymnasium Eschenbach. 1975 wechselte er an das Kepler-Gymnasium Weiden, wo er bis zu seiner Pensionierung 1998 tätig war.
Besonders bleibt Schmitt in Friedersreuth in Erinnerung: Dort hielt er zahlreiche Gottesdienste, 2003 errichtete er eine Kapelle dort.
60-Jähriges Priesterjubiläum im März
Im März 1977 wurde Schmitt für vier Jahre Geistlicher Leiter der Marianischen Congregation (MC) und blieb bis 2002 Präses der Gruppe. Bischoff Manfred Müller ernannte Heribert Schmitt an Weihnachten 1990 zum Bischöflichen Geistlichen Rat. Im März 2017 ging er ins Altenheim St. Josef in Pressath. Am 29. Juni 2020 gratulierte ihm Bischof Rudolf Voderholzer noch zu seinem 60-jährigen Priesterjubiläum.
Pressaths Pfarrer Edmund Prechtl durfte die Aussegnung bei Schmitt vornehmen: “Was für andere ein mühseliger Schritt in das nächste Leben ist, war bei Schmitt ganz anders. Er lag da schelmisch grinsend wie man ihn kannte auf dem Totenbett.” Prechtl weiß, dass die letzten Lebensjahre hart für Schmitt waren, da er nicht mehr so konnte wie er wollte.
“Pro Mundi Vita”
Weidens Stadtpfarrer Gerhard Pausch erinnerte an Schmitts Leistungen für die Jugend und seine Geselligkeit. Gerne unterhielt er mit seinem Wissen und Anekdoten. Das Feiern der Gottesdienste war ihm immer wichtig und da scheute er auch keinen noch so weiten Weg und trotzte auch mal dem Schnee. Pausch erinnerte sich an das Verteilen von Schokolade am Nikolaustag oder einem selbstgebackenem Kuchen an die Gläubigen. Im Jahr der Priesterweihe 1960 gab es einen Feldkongress, dessen Motto für Pausch den roten Faden in Schmitts Leben beschrieb: “Pro Mundi Vita – Für das Leben der Welt.”
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