OberpfalzECHO gratuliert der SpVgg SV Weiden zum Aufstieg in die Bayernliga

Weiden. Anders als der SC Freiburg, der dem Pokalsieg so nah ist und dann doch gegen Leipzig im Elfmeterschießen die Nerven verliert, macht die SpVgg SV Weiden die Landesliga-Meisterschaft perfekt. Mit einem furiosen 4:0-(2:0)-Heimsieg über den FC Passau sichert sich das Team von Trainer Andreas Scheler den Aufstieg in die Bayernliga.

Ex-Jahn-Profi Sven Kopp trommelt seine Meisterkameraden in Ekstase. Bild; Dagmar Nachtigall

Nach dem Zwischentief macht es die SpVgg noch einmal spannend. Über Wochen liefern sich die Weidener ein Fernduell mit der punktgleichen Fortuna aus Regensburg. Im letzten Saisonspiel am Wasserwerk machen die Treffer von Nikola Vasilic (7./ 57.), Josef Rodler (33.) und Erol Özbay (83.) den Unterschied. Weiden schafft den Aufstieg in die Fußball-Bayernliga aus eigener Kraft.

Michael Kurz: „Aufstieg mit einheimischen Jungs“

Nach dem Schlusspfiff gibt es kein Halten mehr. Die Akteure in Blau-Schwarz feiern sich und die Tatsache, dass sie nach zwei Jahren Landesliga endlich wieder in die ersehnte Bayernliga zurückkehren.

„Ich bin überglücklich“, fehlen Michael Kurz, Vorsitzender der SpVgg SV Weiden, fast die Worte. „Was wir in den letzten zwei Jahren geschafft haben …“, denkt er an die überstandenen Krisen zurück. „Diesen Aufstieg haben wir mit unseren einheimischen Jungs erreicht“, macht er die programmatische Marschrichtung deutlich.

Von Bayern lernen, heißt Meister werden: Keine Meisterfeier ohne Bierdusche:. Bild: Dagmar Nachtigall

Andreas Scheler: „Wir waren die bessere Mannschaft“

Trainer Andreas Scheler sieht aus, als sei ihm ein Felsbrocken vom Herzen gefallen. Monatelang unbesiegt – und zum Schluss dann doch noch eine Zitterpartie. Die Erleichterung nach diesem Wimpernschlagfernfinale gegen die Fortuna ist ihm anzusehen. Die punktgleichen Regensburger taten sich gegen die SpVgg Lam schwer, siegten am Ende aber dann doch auch mit 3:1.

In der Endabrechnung entscheidet bei Punktgleichheit der direkte Vergleich: „Da waren wir die bessere Mannschaft“, sagt Scheler, „da wir gegen Fortuna siegten.“ So einfach kann Fußball manchmal sein. „Jetzt sind wir endlich wieder in die Bayernliga aufgestiegen.“ Schelers Augen glänzen.

Christian Schmid: „Grausam für die Fortuna!

Laut Christian Schmid, Vorstandsmitglied der SpVgg, habe die Mannschaft über die ganze Saison gezeigt, dass sie zurecht aufgestiegen sei. „Es ist jedoch grausam für die Fortuna, mit 86 Punkten nicht direkt aufzusteigen“, zeigt er Mitgefühl für den starken Konkurrenten. „Von unserer Seite wünschen wir den Kollegen in Regensburg, dass sie über die Relegation doch wieder mit uns in der Bayernliga spielen werden.“

Einige Tage wird Stefan Graf, Teamkapitän der SpVgg SV Weiden wohl noch benötigen, um so richtig zu realisieren, dass seine Mannschaft endlich in die Bayernliga aufgestiegen ist. „Fortuna hat einfach nicht lockergelassen“, beschreibt er die nervenzehrenden Wochen, „aber meine Mannschaftskollegen haben heute gegen Passau bewiesen, dass sie es am Ende verdient haben aufzusteigen.“

Das Trainerteam um Andreas Scheler (rechts) feiert den Triumph des Weidener Willens. Bild: Dagmar Nachtigall

Josef Rodler: „Wir sind nicht nur die schönste Mannschaft …“

„Wir haben, wie fast die ganze Saison, spielerisch überzeugt“, bilanziert Schlussmann Michael Heisig. „Wir sind einfach eine tolle Truppe, und ich bin auf jeden Fall in der Bayernliga als Keeper dabei.“ Vor der Partie wurde sein Vorgänger Matthias Götz verabschiedet, der verletzungsbedingt nicht mehr Fußballspielen wird. Auch er trotzt seinem Schicksal und schließt sich der wilden Party an.

„Die ganze Arbeit hat sich einfach gelohnt“, schwärmt ein glücklicher Fabian Helleder. Für Josef Rodler seht fest: „Wir sind nicht nur die schönste Mannschaft, sondern auch die mit der besten Abwehr und auch mit dem tollsten Sturm.“

Von der ersten Minute an Passau voll im Griff

Fußball wurde auch noch gespielt heute: Und da hat die SpVgg SV Weiden den Gegner aus Passau von der ersten Minute an voll im Griff. Die frühe Führung erzielt Nikola Vasilic, als er nach einer Ecke von Moritz Zeitler gekonnt von Nico Argauer bedient wird und aus kurzer Distanz zum 1:0 (7.) einschiebt.

Nach weiteren guten Möglichkeiten schnappt sich Josef Rodler nach einem Alleingang von Zeitler und einem Querschläger von Vasilic den Ball und vollstreckt zum 2:0 (33.). Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Weiden im Vorwärtsgang, die Passauer finden kein Mittel gegen die Gastgeber.

Bezirksspielleiter Werner Mages überreicht SpVgg-Kapitän Stefan Graf die Meister.Urkunde. Bild: Dagmar Nachtigall

SpVgg spendiert 200 Liter Freibier

Erneut Vasilic, der von den Niederbayern nicht zu stoppen ist, lässt die Hintermannschaft der Gäste alt aussehen und zirkelt das Leder zur 3:0-Vorentscheidung (57.) ins Netz. Den Schlusspunkt setzt der junge Erol Özbay, der auf und davon geht und aus kurzer Distanz zum 4:0 einschiebt (83.). Sieben Minuten später brechen die Dämme nach dem Schlusspfiff, kaum einer entkommt der obligatorischen Bierdusche.

Bezirksspielleiter Werner Mages ehrt die Akteure mit Medaillen als Meister der Landesliga Mitte und wünscht dem frischgebackenen Bayernligisten in der neuen Saison alles Gute. Und dann wird gefeiert im Stadion, wo die SpVgg SV Weiden ihren 1260 Fans, die heute ans Wasserwerk gepilgert sind, 200 Liter Freibier spendiert. Im Anschluss zieht die Mannschaft durch die Weidener Altstadt, wo die Jungs die spannende Landesliga-Ära Revue passieren lassen.

Bilder für die Ewigkeit; So sehen Meister aus, schalalalala … Bild: Dagmar Nachtigall

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