Altneihauser Feierwehrkapell’n feiert die Vollendung des Zoigl-Skulpturenwegs

Mitterteich. Die letzte von fünf Zoigl-Skulpturen wurde am Wochenende in Mitterteich enthüllt. Als Ehrenstammgast rühmte einmal mehr Finanzminister Albert Füracker die Oberpfälzer Zoiglkultur.

Es ist vollbracht: Mit der Enthüllung der Mitterteicher Zoigl-Skulptur sind jetzt alle fünf Original-Kommunbrauhausorte mit süffigen Brunnen-Denkmälern des Amberger Bildhauers Harald Bäumler ausgestattet: Eslarn, Neuhaus, Windischeschenbach, Falkenberg und eben Mitterteich.

Der bayerisch-böhmische Kulturverein Bohème, der das Projekt auf Initiative des großen Zoigldichters des Oberpfälzer Waldes, Norbert Neugirg, umsetzte, konnte einmal mehr Finanz- und Heimatminister Albert Füracker für eine seiner launigen Gastreden gewinnen –flankiert von der Zoigl-Prinzessin Tabea Franz, der Fränkischen Weinkönigin Eva Brockmann und dem kompletten Ensemble der Altneihauser Feierwehrkapell’n.

Überraschungsgäste mit Musik und Humor

Lautstark führten die Mitterteicher Böllerschützen am Wochenende den Festzug zur neuen Zoigl-Skulptur an. Die frisch eingeweihte Statue ist die letzte Station des Zoigl-Skulpturen- und Radwegs von Eslarn bis in die Glas- und Porzellanstadt Mitterteich.

Auf dem Weg zum Zoigl-Skulptur-Brunnen stand Projektinitiator und Bohème-Mitglied Norbert Neugirg mit dem zehnköpfigen Ensemble der Altneihauser Feierwehrkapell’n parat. Mit einem Ständchen reihten sich die Musikanten und ihr Kommandant in den Festzug ein. Auch die Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann und Zoigl-Prinzessin Tabea Franz waren neben Finanzminister Albert Füracker und den Bürgermeistern der Zoiglorte als Ehrengäste mit von der Partie.

Foto: OberpfalzECHO/David Trott

Viele Unterstützer für das flüssige Kulturerbe

„Seit 1516 wird in Mitterteich Bier gebraut“, sagt Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier. Auch heute säßen beim Zoigl noch Jung und Alt, Unternehmer und Arbeiter sowie Lehrlinge und Meister beieinander. Nur mithilfe der vielen Unterstützer des echten Zoigls sei es möglich, diese Brautradition, die Menschen verbindet, am Leben zu erhalten.

„Wir erhalten lebendiges Oberpfälzer Brauchtum und verewigen es in Skulpturen und Denkmälern“, kommentiert Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker den jetzt fertigen Skulpturenweg. „So wird der Gaumenschmaus auch zum Augenschmaus.“ Zoigl sei mehr als ein Getränk, er sei vielmehr flüssiges Kulturerbe.

Die Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann, Norbert Neugirg und die Zoigl-Prinzessin Tabea Franz unterstützten bei der Enthüllung der Zoigl-Skulptur in Miterteich. Foto: OberpfalzECHO/David Trott

„Unterm Tisch sind alle gleich“

Bevor die Kapelle mit einer YMCA-Blasmusik-Kreation richtig durchstartete, durften auch Zoigl-Prinzessin Tabea Franz und die Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann ihre Ode an das Zoiglbier vortragen. Vor sieben Jahren hatte Norbert Neugirg den Kulturverein Bohème davon überzeugt, dass dem Kultgetränk aus dem Oberpfälzer Wald ein Denkmal gesetzt werden muss. Daher durfte natürlich bei der Enthüllung der Skulptur in Mitterteich eine Rede vom Kommandanten der Altneihauser Feierwehrkapell’n nicht fehlen:

Zoigl gibt’s nur dann und wann, ein Zeichen zeigt den Ausschank an, und wo des Zoigls Stern aufzieht, verschwindet jeder Unterschied. Kommunbraubier eint die Geschöpfe, geschwoll’ne, wirre, helle Köpfe, von bettelarm bis stinkend reich, unterm Tisch sind alle gleich! Wer in Deutschland etwas auf sich hält, der kommt als Bayer auf die Welt, und die mit dem meisten Grips und Schmalz, die kommen aus der Oberpfalz.

Der Bohème-Zoigl-Skulpturenweg

Es waren einmal vor über 700 Jahren über 75 Kommunbrauorte in der Oberpfalz – von Amberg bis Winklarn. Nur fünf überdauerten die Jahrhunderte Dank ihrer Liebe zur Zoigltradition und ihrer Oberpfälzer Sturschädeln.

  • Eslarn
  • Falkenberg
  • Neuhaus
  • Windischeschenbach
  • Mitterteich

Diesem Quintett der echten Kommunbrauorte Eslarn, Falkenberg, Mitterteich, Neuhaus und Widischeschenbach setzte der bayerische-böhmische Kulturverein Bohème aus bohemistischen Motiven fünf Zoigldenkmäler samt Brunnen des Amberger Bildhauers Harald Bäumler. Und wenn sie nicht leergesoffen sind, können sich an ihnen bis heute Radfahrer und Wanderer, Einheimische und Reisende laben.

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