Ameisenschutz und Baumerhalt im Fokus

Falkenberg. Bei der Mitgliederversammlung der "Ameisenfreunde Landkreis Tirschenreuth e. V." wurde über die Aktivitäten des Vereins berichtet, darunter die Umsiedlung von zwei Ameisennestern und ein Besuch im Oberpfälzer Freilandmuseum.

Hubert Fleischmann vom Landesverband während seines Grußwortes. Foto: Thomas Döhler
Hubert Fleischmann vom Landesverband während seines Grußwortes. Foto: Thomas Döhler
Von links: Vereinsvorsitzender Michael Weiß, Thomas Döhler, Referent Edgar Wenisch, Cornelia Straubinger von der Unteren Naturschutzbehörde und Katharina Hage, 3. Bürgermeisterin der Stadt Kemnath. Foto: Thomas Döhler
Von links: Vereinsvorsitzender Michael Weiß, Thomas Döhler, Referent Edgar Wenisch, Cornelia Straubinger von der Unteren Naturschutzbehörde und Katharina Hage, 3. Bürgermeisterin der Stadt Kemnath. Foto: Thomas Döhler
Foto: Thomas Döhler
Foto: Thomas Döhler

Bei ihrer jährlichen Mitgliederversammlung im Landkreis Tirschenreuth haben die Ameisenfreunde in Falkenberg die Schutzbemühungen für Ameisen und Bäume in den Fokus gestellt. Der stimmlich angeschlagene erste Vorsitzende Michael Weiß ließ den Rückblick auf das vergangene Jahr von seinem Stellvertreter Thomas Döhler vornehmen.

Aktivitäten und Mitgliederentwicklung

Der 105 Mitglieder starke Verein konnte im letzten Jahr zwei Ameisennester erfolgreich umsiedeln, die zuvor zu Problemen in Wohnhäusern geführt hatten. Das 35-jährige Jubiläum feierten die Ameisenfreunde mit einem Besuch im Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen, wo sie ihre Zusammenarbeit mit der Ameisenschutzwarte Bayern fortsetzten. Diese pflegt dort einen Lehrpfad.

Für das laufende Jahr plant der Verein, neben der Betreuung von laufenden und neuen Projekten, auch eine Exkursion in die Gebiete, in denen derzeit der Ost-Bayern-Ring errichtet wird. Notwendige Umsiedlungen von zwei weiteren Nestern sind bereits erkannt.

Bedeutung der Insektenpopulation

Der zweite Vorsitzende des Landesverbandes, Hubert Fleischmann, betonte die Wichtigkeit des Erhalts der Ameisenbestände und verwies auf die kommenden Ameisenheger-Ausbildungen, wie beispielsweise im April in Neusath-Perschen. Er wies darauf hin, dass der Rückgang der Insektenpopulation auch vor den Beständen der Waldameisen nicht haltmache.

Eintreten für alte Bäume

Als Referent über die wichtige Rolle alter Bäume sprach der Baumsachverständige Edgar Wenisch. Er unterstrich den Wert alter Bäume für viele Tierarten, darunter Fledermäuse, Mäuse, Spinnen, Käfer und Ameisen, und betonte ihre Bedeutung in städtischen Umgebungen für Beschattung, Temperatursenkung und Luftfilterung.

Wenisch kritisierte die zu häufige Praxis, ältere Bäume aus Bequemlichkeit zu fällen, und verwies darauf, dass Bäume – wie etwa eine 300 Jahre alte Linde – im Vergleich zu ihrer maximalen Lebenserwartung von 1.000 Jahren bei weitem nicht als alt gelten und daher schützenswert seien. Er appellierte an das Engagement für den Erhalt dieser wichtigen Lebewesen und lobte den Einsatz des Vereins für Waldameisen.

Bei der Versammlung waren auch Cornelia Straubinger von der Unteren Naturschutzbehörde und die dritte Bürgermeisterin der Stadt Kemnath, Katharina Hage, zugegen, die die Bemühungen des Vereins unterstützen.

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