Anderen zuhören und auch mal eine „Schnapsidee“ äußern

Grafenwöhr. 2019 wurde der „Synodale (gemeinsame) Weg“ eröffnet. Seitdem gab es fünf Synodalvollversammlungen. Einen kurzen Rückblick gibt Dekan Dr. Thomas Vogl aus Waldsassen bei der Dekanatsversammlung im Jugendheim.

Dekan Alexander Hösl vom Großdekanat Neustadt-Weiden (Zweiter von links) feiert zusammen mit Dekan Thomas Vogl aus Waldsassen (links) sowie mit
Regionaldekan Manfred Strigl vom Haus Johannisthal (von rechts) und Pfarrer Daniel Fenk einen Gottesdienst zum Kapiteljahrtag. Foto: Renate Gradl
Dekan Alexander Hösl vom Großdekanat Neustadt-Weiden (Zweiter von links) feiert zusammen mit Dekan Thomas Vogl aus Waldsassen (links) sowie mit Regionaldekan Manfred Strigl vom Haus Johannisthal (von rechts) und Pfarrer Daniel Fenk einen Gottesdienst zum Kapiteljahrtag. Foto: Renate Gradl
Über 30 Pfarrern aus dem Großdekanat Neustadt-Weiden feierten mit Dekan Alexander Hösl einen Gottesdienst in der Friedenskirche. Foto: Renate Gradl
Über 30 Pfarrern aus dem Großdekanat Neustadt-Weiden feierten mit Dekan Alexander Hösl einen Gottesdienst in der Friedenskirche. Foto: Renate Gradl
Einen kurzen Rückblick über den
Einen kurzen Rückblick über den “Synodalen Weg” gibt Dekan Dr. Thomas Vogl aus Waldsassen bei der Dekanatsversammlung im Jugendheim. Foto: Renate Gradl
Foto: Renate Gradl
Foto: Renate Gradl

Dass die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche massive Kritik erfahren, hat mit dem hohen moralischen Anspruch der Kirche zu tun. Natürlich gibt es diese nicht nur in der katholischen, sondern auch in der evangelischen Kirche, in Sportverbänden und in Familien, ergänzt Dekan Thomas Vogl, aber Aufklärung, Wiedergutmachung und Prävention sind unabdingbar. Der Synodale Weg will sich dieser Aufgabe stellen.

Veto aus Rom

Dekan Vogl nannte auch die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, bei der es ein Veto aus Rom gab. Es gibt die Möglichkeit, einzelne Menschen zu segnen, jedoch nicht die Beziehung als Paar. Für Menschen, die jedoch in ihrer Lebenssituation um einen Segen bitten, ist das aber keine adäquate Antwort.

Auch die Rolle der Frauen in der Kirche ist weiter eine wichtige Fragestellung, bis hin zur Möglichkeit des Diakonats. Das von Johannes Paul II. formulierte „Nein“ gegen das Weiheamt für Frauen steht aber nicht nur in Deutschland weiter zur Debatte. Die Weltsynode soll diese Debatte aufgreifen, so ein Beschluss des Synodalen Weges.

Bischöfe und Laien auf Augenhöhe

Der Synodale Rat möchte Gleichberechtigung, bei dem Bischöfe und Laien auf Augenhöhe gemeinsamen beraten und entscheiden. Der Weg dorthin über den nun behinderten Synodalen Ausschuss ist noch mit vielen Fragen und Klärungen verbunden.

Erfahrungen der Pfarrgemeinderäte

Einige der anwesenden Pfarrgemeinderäte haben ihre Erfahrungen und Meinungen mitgeteilt. Unter anderen hieß es: „Es gäbe viele Papiere, die wert wären, umgesetzt zu werden. Aber nichts passiert!“ Auch müsse die Liturgie die Menschen mitnehmen.

Wünschenswert seien mehr Gemeinschaftserfahrung und mehr Kompetenz des Pfarrgemeinderats. Eine weitere Aussage: „Mit fehlender Glaubwürdigkeit hat die Kirche keine Zukunft!“ Es heißt zwar: Gott liebt dich – aber wenn es um Homosexuelle oder Lesben geht, die nicht gesegnet werden, stimmt doch etwas nicht.

Gottesdienst mit Dekan Alexander Hösl

Schon beim Gottesdienst, den Dekan Alexander Hösl zusammen mit über 30 Pfarrern aus dem Großdekanat Neustadt-Weiden feierte, verwies Dekan Vogl in seiner Predigt auf synodale Haltungen, um respektvoll miteinander umgehen zu können. Man solle anderen zuhören und darf auch mal eine „Schnapsidee“ äußern.

Aus zehn Punkten, die für die Synodalen in Frankfurt seitens der Geistlichen Begleitung zusammengestellt wurden, griff Vogl drei heraus „Trau dich“, „Kämpfe“ für neue Ideen und „Sei großzügig und gelassen“, wenn nicht alles so läuft, wie geplant. Man soll auch offen sein beim Klären von Zwischenfällen – weil Langmut und Nachsichten Eigenschaften Gottes sind.

* Diese Felder sind erforderlich.