Arbeitsmarkt stabilisiert sich trotz Sommerpause

Nordoberpfalz. Die Haupturlaubszeit im August sorgt für einen saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Weiden. Im Großen und Ganzen erholt sich der Arbeitsmarkt weiter.

3.943 Männer und Frauen waren im August bei der Agentur für Arbeit Weiden arbeitslos gemeldet, 159 mehr als im Juli. Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent liegt die Arbeitsagentur 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und 0,2 Prozentpunkte über dem Wert von 2019.

„Der Urlaubsmonat August bewirkt auch am Arbeitsmarkt eine ruhigere Einstellungsphase bei den Unternehmen. So werden viele Personalentscheidungen auf September und Oktober vertagt. Zusätzlich melden sich insbesondere junge Menschen arbeitslos. Sie haben in den letzten Wochen ihre Schulzeit oder Ausbildung beendet und befinden sich auf der Suche nach einer Arbeitsstelle“, informiert Claudia Wildenauer-Fischer, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden über das regionale Arbeitsmarktgeschehen.

Weniger arbeitslose Frauen und Jugendliche

Insgesamt meldeten sich in den vergangenen vier Wochen 1.066 Personen arbeitslos. Zeitgleich konnten 913 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Vor allem junge Menschen unter 25 Jahren und Frauen sind von Arbeitslosigkeit betroffen, insgesamt 512 Jugendliche und 2.132 Frauen. Das sind im Vergleich zum Vorjahr allerdings 165 Jugendliche (24,4 Prozent) und 423 Frauen (18,9 Prozent) weniger.

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres beziehungsweise eines Studiums erwartet Wildenauer-Fischer einen Rückgang in der Personengruppe der Jugendlichen durch den Ausbildungsbeginn. Auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind auch 1.646 ältere Arbeitnehmer, im Vergleich zum Vorjahr sank auch hier die Zahl um 181 Personen bzw. um 9,9 Prozent.

Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen

Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut.

So werden 2.132 arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit betreut (734 Personen weniger als im Vorjahr) und das Jobcenter ist im Berichtsmonat für 1.811 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner (234 Personen weniger als im Vorjahr). Im Vorjahresvergleich ist die Abnahme der Arbeitslosigkeit im SGB III stärker ausgeprägt als im Bereich der Grundsicherung.

Flächendeckender Fachkräftebedarf

Aktuell umfasst der Stellenpool 3.143 Arbeitsstellen, darunter 3.013 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 952 Stellen mehr (43,5 Prozent).

„Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen (596) lag im August deutlich über dem Vorjahresniveau (152)“, berichtet Wildenauer-Fischer. Seit Jahresbeginn sind damit 4.918 Stellen eingegangen, das ist eine Zunahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.287 oder 35,4 Prozent.

Saisonbedingter Anstieg im Stadtgebiet

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Weiden steigt im Berichtsmonat um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat Juli auf 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank sie allerdings um 1,5 Prozentpunkte und im Vergleich zum August 2019 um 0,7 Prozentpunkte. 1.138 Personen sind arbeitslos, 13 Personen mehr als im Juli und 373 weniger als im Vorjahr. Dieser geringe Anstieg betrifft insbesondere junge Menschen unter 25 Jahre und Frauen.

„Auch im Stadtgebiet ist die Sommerflaute mit weniger Personaleinstellungen spürbar“, so Wildenauer-Fischer. Ein Blick auf die Rechtskreise zeigt, dass 484 Arbeitslose im Bereich der Arbeitslosenversicherung gemeldet sind, für 654 Personen ist das Jobcenter Weiden-Neustadt zuständig.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden 1.136 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das waren 146 Personen oder 11 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 2.293 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 13 (1 Prozent). Ende August waren 121 Bewerber noch unversorgt und 867 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

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