Aussaat mit der Agrardrohne: so sieht das Feld vier Monate später aus
Waldthurn/Maienfeld. Was ist eigentlich aus dem Anbau-Experiment mit modernster Technik geworden?
Im Juli 2023 wurde mit einer Agrardrohne eine Zwischenfrucht auf der Demo-Anlage „Zwischenfruchtanbau“ ausgebracht. Dieser Versuch fand auf dem Feld von Georg Bocka in Maienfeld statt. Der Landwirt selbst stammt aus dem Ortsteil Irlhof.
Erfolgreiche Kooperation
Trotz empfindlicher Kälte haben sich am vergangenen Dienstagmittag Landwirte und Vertreter verschiedener Behörden im Wasserschutzgebiet Waldthurn eingefunden. Die Waldthurner Wasserschutzbeauftragte Christine Griesbach erklärt:
Entscheidend ist, dass vor den Wintermonaten durch grundwasserschonende Landwirtschaft, hier mit dem Anbau von Zwischenfrüchten, der Reststickstoff geschickt reduziert wird. Christine Griesbach
Dank an Wasserbauern
Der Markt Waldthurn und zwölf Landwirte haben eine Kooperationsvereinbarung zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung geschlossen. Ihre Felder umfassen insgesamt 89 Hektar Flächen, und sind zwischen Lennesrieth und Albersrieth und damit im Wasserschutzgebiet gelegen.
Ziel dieser Vereinbarung ist es, auf freiwilliger Basis die Flächen so zu bewirtschaften, dass das gewonnene Wasser frei von Rückständen ist und einen niedrigen Nitratgehalt aufweist.
Bürgermeister Josef Beimler und Christine Griesbach dankten ausdrücklich den „Wasserbauern“ und lobten, dass man in diesem Jahr wieder einen niedrigen Reststickstoffwert im Boden im ganzen Wasserschutzgebiet habe erzielen können. Der Nmin-Wert habe nur 41 kg Stickstoff pro Hektar betragen – so wird der Gehalt von verfügbarem mineralisierten Stickstoff im Boden angegeben. Möglich wäre dies auch dadurch geworden, dass auf 85 Prozent der Nutzfläche des Wasserschutzgebietes Zwischenfrüchte angebaut worden seien.
Drohnensaat funktioniert
Die Drohnensaat für Gerste habe gut funktioniert – hier seien die Werte mit 35 kg Stickstoff pro Hektar sogar noch unter dem Durchschnitt. Auch Landwirt Georg Bocka ist überzeugt.
Gemeinsam analysierten der Wasserberater Michael Lukas und der Pflanzenbaufachberater Martin Schreyer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden die Drohnensaat. Michael Lukas erklärt:
Hauptaugenmerk ist Reduzierung des Reststickstoffs, damit er nicht ins Grundwasser ausgewaschen wird und so die Trinkwasserqualität steigt. Michael Lukas
Die Drohnensaat habe bewirkt, dass die Zwischenfrucht vor dem Ausfallgetreide keimt. Sie habe so mehrere Tage Zeit gehabt, Masse zu bilden und konnte mehr wurzeln.
Entlastung für Boden
Die Aussaat mit der Drohne war der erste Versuch im Demofeld von Landwirt Georg Bocka. Laut Michael Lukas habe er geklappt, deshalb wolle man nächstes Jahr das Experiment noch weiterentwickeln. Er kündigt an: „Wir werden das System von den Sorten und Aussaat-Zeiten noch anpassen“. Vorteil der Aussaat mit der Drohne sei, dass der Boden nicht mehr mit Geräten belastet wird.
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