Bauausschuss Grafenwöhr: Behördenleiter erklärt Vorgang an Neuer Amberger Straße

Grafenwöhr. Nach viel Kritik zur Baustelle an der Neuen Amberger Straße ist die Ampel nun aufgestellt. Die Lage hat sich beruhigt. Behördenleiter Tobias Bäumler bezog nun im Bauausschuss Stellung zu den Beschwerden.

Der Bau der Querungshilfen und die einst eingerichtete Umleitung sorgen für Unmut unter Bürgern und Unternehmern. Foto: Stefan Neidl

Nach der einseitigen Sperrung in der Neuen Amberger Straße wegen des Baus zweier Querungshilfen, kleine Verkehrsinseln für Fußgänger, herrschte in der Stadt Aufregung. Auf Social Media ging es rund: Die Nutzer beschwerten sich über die lange Umleitung für den Verkehr innerorts. Auch im Stadtrat führte dies schon zu Gesprächen. Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) versicherte, bei der Entscheidung zur einseitigen Sperrung nicht beteiligt gewesen zu sein.

Mittlerweile wurde die einseitige Sperrung durch eine Ampelschaltung ersetzt und die Gemüter haben sich beruhigt. Die jüngste Bauausschusssitzung nutzte nun der Leitende Baudirektor Tobias Bäumler vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, um dem Gremium die Situation zu erklären. Er hatte selbst auf Facebook versucht, in verschiedenen Foren die Wogen zu glätten.

Argumente für einseitige Sperrung

Schon länger war es der Wunsch des Stadtrats, an dieser Stelle Querungshilfen zu bauen. In den ursprünglichen Planungen für die Zufahrt zum Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Deyerling-Gelände seien Möglichkeiten für Fußgänger gar nicht vorgesehen gewesen. Das Bauamt rechnete nach und stellte fest, dass sogar zwei hineinpassen würden. Mit dem Investor kam man zu folgendem Schluss: Eine Querungshilfe würde er finanzieren, die zweite Stadt und Bauamt.

Für den Bau braucht die Baufirma natürlich Platz, darum musste eine Fahrspur gesperrt werden. Die Entscheidung zur Einbahnstraßenregelung fielen das Bauamt, die Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt und die Polizei gemeinsam. Die Stadt war nicht beteiligt. „Es sprachen gute Gründe für die zunächst getroffene Regelung“, versichert Bäumler. Unter anderem war der Bahnübergang an der Lagerwache 3 eine Ursache, warum man sich gegen eine Ampel entschieden hatte. Nach der aufkommenden Kritik beschlossen Bauamt, Verkehrsbehörde, Polizei mit der Stadt dann doch die Ampelregelung. Bäumler räumte ein: „Die erste Planung war suboptimal.“

Bauamt nicht Planungsbehörde

Vor der Sitzung hatte er selbst Fotos an der Baustelle gemacht – Anliegende Unternehmer hatten ihn gleich angesprochen. Sie meinten, Zufahrten zu ihren Grundstücken und Parkplätzen würden durch Querungshilfen und Sperrung blockiert.

Anita Heßler (CSU) kritisierte eine fehlende Kommunikation mit den Anliegern. Bäumler wies darauf hin, dass das staatliche Bauamt die Planung an Investor und Stadt abgegeben habe. Bürgermeister Edgar Knobloch bestätigte auf Rückfrage nach der Sitzung, dass für die Planung der Investor in Absprache mit der Stadt ein Büro beauftragt hatte. Die Positionierung der Querungshilfen hat das Bauamt damit aus der Hand gegeben: „Die Stadt kann sich hier nicht aus der Affäre ziehen“, sagte Bäumler. Die Einbahnstraßenregelung sei außerdem mittlerweile korrigiert worden.

Sanierung von Pressather Straße steht an

Der Leitende Baudirektor ärgerte sich über die Kritik in den Sozialen Medien. Dort war unter anderem ein Kreisverkehr gefordert worden. Planungen dafür wurden einst verworfen. Dazu Bäumler: „Ein Kreisverkehr benötigt mindestens 38 Metern, für amerikanische Fahrzeuge vielleicht mehr. Der Platz ist nicht da.“ Auch die Bahn habe sich laut Bäumler dagegen ausgesprochen, denn ein Kreisverkehr sei „nicht steuerbar“ und gefährlich für den Zugverkehr.

Die Stadträte diskutieren gerade weitere Querungshilfen an Felsmühl- und Pressather Straße. Die Pressather Straße soll demnächst saniert werden und Bäumler ist klar, dass dies nicht ohne Störungen des Verkehrs und Beschwerden gehen wird. Darum sein Apell an den Bauausschuss: „Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten und an einem Strang ziehen.“

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