“Beifang” bei Zoll-Razzia: Sack mit Briefen entdeckt

Weiden. Das Zollfahndungsamt zieht erste Bilanz der Razzia vom Dienstag. Eine Gruppe soll mit 20 Kilo Marihuana gedealt haben. Bei der Durchsuchung machten die Fahnder einen interessanten "Beifang".

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Symbolbild: Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung

So fanden die Ermittler bei der Durchsuchung des Kellerabteils einer Wohnung in Weiden mehrere hundert Briefe. “Diese hat der als Zusteller beschäftigte Beschuldigte vermutlich nicht ausgetragen”, so Christian Schüttenkopf, Sprecher des Zollfahndungsamtes München. Der Sack wurde sichergestellt.

Gruppe von acht Männern

In der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt/WN waren am Dienstag zehn Objekte durchsucht worden. Eine elfte Adresse befindet sich in München. In der Wohnung in der Landeshauptstadt lebt ein Türke (26), der als Lieferant für die Oberpfälzer Händler gilt.

“Dreh- und Angelpunkt” in Weiden ist aus Sicht der Zollfahnder eine ehemalige Shisha-Bar im Weidener Bahnhofsviertel. Dort soll nach derzeitigem Stand der Ermittlungen das Rauschgift gebunkert und weiterverkauft worden sein. Schüttenkopf spricht von rund 20 Kilogramm Marihuana, mit denen seit März 2022 gedealt worden sein soll. Damit kann auf dem Markt ein Verkaufswert von etwa 200.000 Euro erzielt werden.

Gruppe von acht Männern

Die Ermittlungen richten sich gegen eine Gruppe von acht Männern im Alter von 20 bis 35 Jahren. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl gegen die fünf Tatverdächtigen aus Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN. Als Hauptverdächtiger gilt ein 27-Jähriger mit Wohnsitz in Altenstadt/WN. Alle Beschuldigten sind Deutsche, nur der Lieferant aus München ist türkischer Staatsangehöriger.

Die Fahnder des Zollfahndungsamtes, Dienstsitz Weiden, hatten bei der Razzia am frühen Dienstagmorgen Unterstützung: Im Einsatz war die Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft der Bundespolizeiabteilung Bayreuth. Zeitgleich wurden acht Wohnungen in Weiden, Neustadt/WN, Altenstadt/WN, Pressath und Amberg durchsucht, zudem eine Spielothek in Pressath und eine ehemalige Shisha-Bar in Weiden.

Bargeld, aber nur kleine Mengen Rauschgift gefunden

Bei den Durchsuchungen wurden nur Kleinmengen an Rauschgift sichergestellt. In der Wohnung des Hauptverdächtigen in Altenstadt/WN fanden die Einsatzkräfte 3000 Euro Bargeld. In der Münchner Wohnung waren es 150 Gramm Marihuana und 2500 Euro Bargeld. Als Beweise wurden zudem Verpackungsmaterial, Feinwaagen und Vakuumiergeräte gesichert, wie sie beim Abpacken von Drogen verwendet werden.

Die Durchsuchungen waren am Dienstag.

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