CSU Oberwildenau bereitet sich auf Kommunalwahl vor

Oberwildenau. In der Hauptversammlung des CSU-Ortsverbandes Oberwildenau spricht Vorsitzender Roland Rauch bereits auf die in zwei Jahren anstehenden Kommunalwahlen an und betont die Notwendigkeit von "personellen Mitteln".

Foto: Walter Beyerlein

Die Hauptversammlung des CSU-Ortsverbandes Oberwildenau lässt leicht erkennen, dass in zwei Jahren Kommunalwahlen sind. CSU-Ortsvorsitzender Roland Rauch schwört die Mitglieder schon jetzt darauf ein, dass für ein erfolgreiches Abschneiden neben den vorhandenen Ideen auch die „personellen Mittel“ zur Verfügung stehen müssen.

Roland Rauch nimmt die Anwesenheit von nur neunzehn Mitgliedern in der Hauptversammlung zum Anlass, nicht nur die vielen Parallelveranstaltungen in Oberwildenau kritisch zu beäugen: Er macht deutlich, dass in der Hauptversammlung vor fast genau einem Jahr auch nur „eine Handvoll“ Mitglieder mehr anwesend gewesen sei. Die jetzige Mitgliederzahl, 103 Namen stehen in der Mitgliederliste, zeige, dass momentan der rückläufige Trend der Abgänge gestoppt wurde. Rauch meinte aber auch ehrlich, dass weitere Kündigungen unausweichlich sein werden.

Rauch kritisiert mangelndes Engagement

Die Veranstaltungen, wie beispielsweise das Biergartengespräch mit dem Charakter einer Bürgerversammlung, seien sehr gut besucht gewesen. Der CSU-Ortsvorsitzende hat aber auch erkannt, dass mit „Freibier und Musik“ niemand mehr anzulocken ist. Sein Wunsch ist klar: Die Mitglieder müssen sich bei örtlichen Terminen, auch wie beispielsweise beim „Ramadama“ vermehrt einbringen. „Dort waren letzte Woche meine Frau und ich die einzigen CSU-Mitglieder“.

Fast schon sarkastisch die Bitte an Bürgermeister Sebastian Hartl, zum Ramadama im Jahr 2026 zwei Wochen vor der Kommunalwahl einzuladen. „Da wird mancher kommen, mit dem niemand rechnet“. Roland Rauch bezeichnet mit Blick auf den kommenden Bürgermeister Sebastian Hartl als „tolles“ Marktoberhaupt, wofür große Dankbarkeit angebracht sei. Dem stimmte MdB Albert Rupprecht zu und verwies auf seinem langjährigen persönlichen Freund Günther Weiß, CSU-Marktgemeinderat, und dessen lobenden Worte über das Marktoberhaupt. „Wenn Günther Weiß einem Bürgermeister seine erfolgreiche Arbeit attestiert, kommt das einem Prädikat gleich“.

Sorge um die Junge Union und Ausblick

Eine große Sorge bereitet CSU-Ortsvorsitzenden Roland Rauch die Entwicklung der Jungen Union, die sich mit dem Mitgliederstand anderen Vereinen, selbst auch Sportvereinen anpasst. Schatzmeister Walter Widmann gab den Kassenbericht ab, die Kassenprüfer bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung. Als Delegierte zur Kreisversammlung für Aufstellung des Kandidaten zur Bundestagswahl wurden Silvia Ippisch, Gerhard Kres, Elisabeth Seiffert, Eva Jobst, Stefan Duschner, Walter Widmann und Sebastian Hartl gewählt. Ersatzdelegierte sind Franz Jobst, Hannah Rauch, Johannes Kres, Bernd Henn, Harald Frischholz, Fabian Ippisch und Harald Seiffert.

MdB Albert Rupprecht hob hervor, die Region um Neustadt und Tirschenreuth, überhaupt die nördliche Oberpfalz, einen starken Strukturwandel erlebt habe. Er bedauerte offen, dass in den Medien die entsprechende Berichterstattung unterbleibe, vor allem aber auch nicht erklärt werde, wie dieser Strukturwandel geschafft worden sei. „Hier wurden Tausende von Einzelmaßnahmen getroffen“, die unerwähnt geblieben sind. Somit wüssten die Menschen in der Region nicht, warum und auf welchem Weg, beispielsweise die Firma Siemens in Kemnath ihre Niederlassung erweitert habe.

Kritik an der aktuellen Wirtschaftpolitik

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nannte Albert Rupprecht eine „einzige Katastrophe und Null“, der nichts bewirkt habe. Weit zurück richtet Albert Rupprecht dann den Blick auf den ehemaligen bayerischen Wirtschaftsminister Otto Wiesheu und dessen Arbeitsweise, mit der Bayern zum Exportland geworden sei. Zur aktuellen Situation in Deutschland sieht der Bundestagsabgeordnete den Wohlstand, aber auch das politische System in Deutschland gefährdet. Diese Aussage verbindet Albert Rupprecht mit dem klaren Appell an die Wähler, den „Auftrag zur Wahl“ ernst zu nehmen.

Die Europäische Union sei wirtschaftlich und politisch unerlässlich, um auch die Zukunft zu meistern. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nannte Albert Rupprecht „total sympathisch“, der aber eine „hundsmiserable“ Wirtschaftpolitik mache und damit den Wohlstand in Deutschland ruiniere. Im Besonderen sprach Albert Rupprecht das Heizungsgesetz an, auch wenn das Thema Klimawechsel nicht vergessen werden dürfe, der Erfolg dieses Gesetzes aber gleich Null sei.

Einwanderungspolitik und Klinikkrise in Deutschland 

Deutlich sprach sich der Bundestagsabgeordnete dafür aus, über die Einreise nach Deutschland an den europäischen Außengrenzen zu entscheiden. Wer nach Deutschland wolle, dürfe aber nicht den Menschen gleichgestellt werden, die zwanzig oder dreißig Jahre in die Sozialsysteme einbezahlt haben. „Hier muss differenziert werden, was menschlich vertretbar ist“.

Albert Rupprecht sprach auch die Situationen der Kliniken in Deutschland an, von denen achtzig Prozent von Insolvenz bedroht sind, die aber Gesundheitsminister Karl Lauterbach „über die Klinge springen lässt“.

Schwerpunkt Soziale Medien und Ehrungen

Zur Kritik Rupprechts an Printmedien vertraten mehrere Mitglieder die klare Ansicht, dass auch von der CSU und ihren politischen Vertretern die Sozialen Medien besser genutzt werden müssen, wie es andere politische Gruppierungen längst tun. Bürgermeister Sebastian Hartl nannte dazu beispielsweise seine Informationsforen zur Weitergabe wichtiger gemeindlicher Angelegenheiten.

Für 40-jährige Treue zum CSU-Ortsverband wurde Herbert Pschierer geehrt. Herbert Pschierer ist dem CSU-Ortsverband am 27. Oktober 1983 beigetreten und hat in der nachfolgenden Zeit von 1989-2001 verschiedene Ämter in der Vorstandschaft bekleidet.

Bürgermeister Sebastian Hartl zeigte den Mitgliedern auf, welches Aufgabenpotential der Marktgemeinde zur Erledigung vorliegt. Er bezifferte den Kostenaufwand für die Kanalarbeiten, die Wasserleitungen, im Besonderen die Neuverlegung der Hauptleitung in Neudorf und für die Sanierung der Kläranlage auf rund zehn Millionen. „Da werden alle Bürger beteiligt, so wie es gesetzlich vorgegeben ist“. Das Marktoberhaupt verschwieg aber nicht, dass diese Arbeiten Folge eines Sanierungsstaus in den letzten Jahren waren, nicht erst seit seiner Amtsübernahme im Mai 2020.

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