Da können andere nur träumen: Der SV Steinmühle hat 14 (!) Nachwuchs-Teams

Steinmühle. Nicht weniger als 120 Nachwuchskicker zählt die Fußballsparte des SV. Dass der Verein bei den Kindern und Jugendlichen so gefragt ist, kommt nicht von ungefähr.

SV-Chef Stephan Andörfer und Jugendleiter Christian Hecht (hinten von links) im Bild mit drei von 16 Nachwuchstrainern und Kindern, die in der E-Jugend kicken. Foto: Theo Kurtz

Viele Vereine jammern. Der Nachwuchs macht sich rar. Das geht den Fußballern genauso. In ihrer Personalnot schließen sich Clubs zusammen, müssen Spielgemeinschaften bilden. Das ist im Landkreis Tirschenreuth nicht viel anders. Eine Ausnahme macht der 500 Mitglieder zählende Sportverein (SV) Steinmühle. Die Fußballabteilung des Vereins, der im vergangenen Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiern konnte, kann von der A bis runter zur G-Jugend alle Altersklassen aufbieten. Halt nicht ganz, bei der B-Jugend klafft heuer eine Lücke, ausnahmsweise. Der Grund: Einige A-Jugendliche können bei den Herren mitkicken. Die B-Jugend rückt dafür nach.

120 Nachwuchskicker im SV-Leiberl

“Wir sind einer der wenigen Vereine in der Region, die ohne Spielgemeinschaft auskommen”, betont SV-Vorsitzender Stephan Andörfer nicht ohne Stolz. Beim Sportverein kann man tatsächlich aus dem Vollen schöpfen. Ungefähr 120 Nachwuchskicker laufen der Lederkugel nach. Das war nicht immer so. Aber seit gut fünf Jahren hat der Verein einen Lauf.

Der Erfolg kommt nicht von selber, das weiß auch Jugendleiter Christian Hecht. Seit 2015 hat er das Amt inne. Reden, werben und auf den Verein aufmerksam machen, das gehört mit zu seinem Job. Auch, wenn es darum geht, Trainer zu gewinnen. 16 hat der Verein, die sich um die 14 Nachwuchsmannschaften kümmern. Hecht spricht meistens Väter an, die ihre Sprösslinge zum SV-Sportplatz begleiten und anfeuern. Kaum einer lehnt ab. Hecht hat das richtige Näschen.

Mund-zu-Mund-Werbung

Denn gerade auf die Trainer kommt es an, damit sich die Kleinen wohlfühlen und der Club keine Nachwuchssorgen hat. Taugt es den Kindern und Jugendlichen, erzählen sie es ihren Freunden. Und die wieder ihren, und so weiter und so fort. Aber auch durch die Schnupperkurse, die der SV in den Sommerferien regelmäßig anbietet, kann der eine oder andere Neuzugang gewonnen werden. “Das meiste läuft über die Mund-zu-Mund-Werbung”, erzählt Andörfer. Außerdem: Bei einem Dorfverein wie dem SV ist halt die Welt doch noch besser in Ordnung. Das spricht sich rum, auch bei den Eltern der Kicker-Kinder. Man unterstützt sich gegenseitig, hilft aus, packt mit an, hält zusammen. Das war auch beim barrierefreien Umbau des Sportheims so.

Sportheimumbau als Dorferneuerungsprojekt

Gemeinsam mit der Stadt Mitterteich wurde es als Dorferneuerungsprojekt umgesetzt. Das Sportheim ist seitdem der gesellschaftliche Dorfmittelpunkt. “Alle Wirtshäuser in Pleußen und Steinmühle haben mittlerweile dicht gemacht”, weiß der Vereinsvorsitzende. Heute treffen sich hier die Dorfbewohner und -vereine zum gemütlichen Beisammensein, Sonntags-Frühschoppen oder zu Versammlungen. Gut 3.000 Arbeitsstunden haben die SV-Mitglieder auf der Baustelle zugebracht.

Fußball als Gemeinschaftserlebnis

Erfolg ja, aber nicht auf Biegen und Brechen. “Bei uns wird der Nachwuchs nicht auf Leistung getrimmt”, betont der Jugendleiter. Fußball als Gemeinschaftserlebnis, das ist eher die Philosophie des SV. Und der Nachwuchs hat auch immer die Perspektive, später in der ersten Herrenmannschaft mitzuspielen. So verstärken in dieser Saison vier A-Jugendliche das Kreisklasse-Team um Spielertrainer Marc Diener. Die Mannschaft ist nach zweijähriger Abstinenz wieder in die Kreisklasse zurückgekehrt. Bemerkenswert: Das Quartett hatte sich in den vergangenen zehn Jahren von der G-Jugend bis jetzt rauf in die “Erste” hochgearbeitet.

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