Die Herren über Schnee und Eis

Tirschenreuth. In den letzten Jahren hat man vergeblich auf die weiße Pracht gewartet. Seit Dezember ist der Winter wieder im Landkreis Tirschenreuth angekommen. Für den Kreisbauhof bedeutet das: „Wetterradar verfolgen, Straßen kontrollieren, die Temperaturen im Auge behalten und im Zweischichtsystem arbeiten.“

Winterdienst Landkreis Tirschenreuth
Winterdienstfahrer Johann Burger, Landrat Roland Grillmeier, Dienststellenleiter Martin Weiß und Fahrer Michael Ramirez (von links) bei einem Stop auf der Tour durch den winterlichen Landkreis Tirschenreuth. Foto: Landratsamt Tirschenreuth/Claus Oberndorfer.

Für die Betreuung der 216 Kilometer Kreisstraßen stehen neben zwei landkreiseigenen Lkws und drei Unimogs auch drei Fuhrunternehmer mit zusammen vier Fahrzeugen bereit. Die Einsatzzentrale ist von 02:30 Uhr bis 12:00 Uhr (Frühschicht) und von 12:00 Uhr bis 22:00 Uhr (Spätschicht) besetzt. Nach 22:00 Uhr ist die sogenannte Rufbereitschaft erforderlich, um bei Unfällen oder sonstigen Ereignissen erreichbar zu sein.

“Die Pandemie hat auf den Kreisbauhof „Gott sei Dank“ noch keine größeren Auswirkungen gehabt, aber die Arbeitseinteilung und die Trennung des Dienstpersonals erschwert die Arbeit”, erzählt Landkreissprecher Walter Brucker.

Unterschiedliche Wetterzonen – innerhalb des Landkreises

“Durch unsere zwei Klimazonen im Landkreis, haben wir oft unterschiedliche Wetterverhältnisse.” Im Osten am Grenzkamm kämpft das Personal mit Schneeverwehungen, während im Westen im Bereich des Steinwalds ergiebige Schneefälle Probleme bereiten.

Der Kreisbauhof musste deshalb in den letzten Tagen im Bereich der VG Neusorg aus einigen Ortschaften die vorhandenen Schneemassen im Bereich der Kreisstraßen aufnehmen und ausfahren. Dabei helfen auch örtliche Fuhrunternehmer mit. Eine bekannte Stelle für Schneeverwehungen ist auch Pilgramsreuth an der Kreisstraße TIR 13. Dort ist oft die Schneewand so hoch, dass die Leitpfosten unter der Schneedecke verschwinden.

2.376 Stunden auf Tirschenreuths Kreisstraßen

Dienststellenleiter Martin Weiß ist sehr stolz auf sein 22-köpfiges Bauhofpersonal. “Ohne diese enorme Arbeitsbereitschaft und die zusätzliche Mehrarbeit an Überstunden im Winterdienst wären unsere Straßen nicht in so einem guten Zustand”, lobt er seine Mitarbeiter. Seit Dezember hat das Winterdienstpersonal 2.376 Räum- und Streustunden geleistet.

Über Lieferschwierigkeiten von Streusalz kann sich Dienststellenleiter Weiß nicht beschweren. Die Salzhalle in Tirschenreuth hat eine Lagerkapazität von 2.000 Tonnen. Dieses Salz wird im Frühbezug geliefert, 300 Tonnen sind zusätzlich für den Winterbezug reserviert. In Ebnath hat der Landkreis eine Außenstelle mit einer kleinen Salzhalle. Dort sind 80 Tonnen untergebracht und im Winterbezug 300 Tonnen auf Abruf.

Mit Schneeräumen noch nicht getan

Aber auch wenn der Räum- und Streueinsatz beendet ist, ist für das Personal noch lange kein Dienstschluss. Es werden die Leiteinrichtungen kontrolliert und wenn es erforderlich ist gesäubert. Busbuchten und Gehwege auf den Brücken werden von Schnee und Eis befreit. Wichtige Einlaufschächte werden freigeschaufelt, um bei Tauwetter den schnellen Ablauf von Schmelzwasser zu gewährleisten. Frostaufbrüche im Straßenbereich werden mit Kaltasphalt repariert.

Genauso muss besonderes Augenmerk auf den Raureif genommen werden. Dieser führt oft zu abbrechenden Ästen und durch die enorme Eislast zu vereinzelt umstürzenden Sträuchern und Bäumen.

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