Ehre, wem Ehre gebührt: Bundesverdienstkreuze und -medaille gehen in die Region

Nürnberg. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker hat am Freitag das Bundesverdienstkreuz am Bande an Tobias Muhr (Cham), Ludwig König (Brand) und Georg Pilhofer (Edelsfeld) verliehen. Dorothea Birkner (Flossenbürg) überreichte er die Bundesverdienstmedaille.

Georg Pilhofer. Foto: StMFH/Christian Blaschka

„Mit der Übergabe der Bundesverdienstorden ehren wir heute vier außerordentliche Persönlichkeiten aus der Oberpfalz und ihr besonderes Lebenswerk. Sie haben sich langjährig mit viel Zeit, Kraft, Herzblut und herausragendem Engagement für unsere Gesellschaft und unser Gemeinwesen eingesetzt – das verdient höchste Anerkennung sowie beachtlichen Respekt“.

Mit diesen Worten überreichte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker die Ordensinsignien Bundesverdienstmedaille an Dorothea Birkner (Flossenbürg) sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande an Tobias Muhr (Cham), Ludwig König (Brand) und Georg Pilhofer (Edelsfeld).

„Ein herzliches Vergelt’s Gott“ vom Minister

Er gratulierte den Geehrten herzlich zu der vom Bundespräsidenten verliehenen hohen Auszeichnung für hervorragende Leistungen für das Gemeinwohl. „Frau Birkner, Sie haben sich für ein lebendiges Vereinsleben und ein starkes Miteinander in Ihrer Heimat eingesetzt. Herr König, Sie waren nicht nur leidenschaftlicher Kommunalpolitiker, sondern haben sich auch mit viel Engagement für das Wohl Ihrer Mitmenschen starkgemacht. Herr Muhr, Sie werden als Experte im Bereich des Katastrophenschutzes hochgeschätzt und haben sich bei der Pandemiebekämpfung in außergewöhnlicher Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht.

Und Ihnen, Herr Pilhofer, liegt das seelische Wohlbefinden älterer und unterstützungsbedürftiger Menschen sehr am Herzen und Sie kümmern sich hingebungsvoll darum, für diese Menschen Lebensqualität zu erhalten. Sie alle eint das besondere Gespür für die Bedürfnisse der Gesellschaft, Wertschätzung für Ihre Mitmenschen sowie Mut und Willen zum Handeln! Ihnen gebührt unser aller besonderer Dank und ein herzliches Vergelt’s Gott“, so Füracker.

Einsatz für das seelische Wohl von älteren Menschen

Georg Pilhofer hat sich aufgrund seines außerordentlichen Engagements im Bereich der Gerontopsychiatrie und Seniorenhilfe bayernweit einen Namen gemacht. Mit viel Begeisterung und Beharrlichkeit widmet er sich seit vielen Jahren den Interessen älterer und unterstützungsbedürftiger Menschen.

Nach einem persönlichen Schicksalsschlag entschied sich Herr Pilhofer mit Anfang 30 für ein Studium der Sozialpädagogik und bildete sich zum Geronto-Therapeuten fort. Seitdem hat er sich das seelische Befinden älterer und unterstützungsbedürftiger Menschen zur Lebensaufgabe gemacht und setzt sich mit viel Herzblut für ein Altern in Würde ein.

Anfang der 2000er-Jahre erstellte er in damals bayernweit einmaliger Form ein Konzept für eine Gerontopsychiatrische Koordinationsstelle (GKS). Sie wurde schnell zum Erfolgsmodell und konnte auf die gesamte Oberpfalz ausgeweitet werden. „Im Hinblick auf Ihre Pionierleistungen und Ihren langjährigen Einsatz für das seelische Wohlbefinden von älteren und unterstützungsbedürftigen Menschen, ist die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande eine angemessene Ehrung“, so Füracker in seiner Laudatio.

Kämpfer für Solidarität, Menschlichkeit und Zusammenhalt

Foto: StMFH/Christian Blaschka

Ludwig König hat sich in über fünf Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen um das Gemeinwohl verdient gemacht. Ob in der Kommunalpolitik, der Kirche oder der Flüchtlingshilfe, er hat stets für Solidarität, Menschlichkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt gekämpft. Insgesamt über 36 Jahre hat er ab 1978 die Kommunalpolitik der Gemeinde Brand mitgestaltet, zunächst als Mitglied des Gemeinderats, bis ihn die aufopferungsvolle Pflege seiner Mutter 2002 zu einer Pause zwang. Von 2008 bis 2020 lenkte er dann die Geschicke der Gemeinde als ehrenamtlicher Erster Bürgermeister und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Neusorg.

Mit seiner ausgleichenden Art und großen Arbeitsdisziplin hat er sich über die Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben. Neben seinem starken kommunalpolitischen Einsatz hat sich Ludwig König auch für die Kirche engagiert. Durch seinen Einsatz in der Missionshilfe konnten viele Schulprojekte und Krankenhäuser in Afrika finanziell unterstützt werden. Seine gelebte christliche Prägung findet auch in der ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Flüchtlingshilfe Ausdruck. König war Leiter eines Helferkreises, der sich um die Betreuung von Geflüchteten in der Gemeinde Brand gekümmert hat.

„Herr König setzte sich nicht nur als Bürgermeister in bemerkenswerter Weise für die Belange seiner Gemeinde ein, sondern machte sich das Wohl seiner Mitmenschen zur Lebensaufgabe“, so Füracker.

Menschen für Fitness und Spaß an Bewegung begeistern

Foto: StMFH/Christian Blaschka

Dorothea Birkner ist ein herausragendes Beispiel für bayerische Heimat- und Ehrenamtskultur. So ist sie seit 1967 aktives Mitglied im Turn- und Sportverein Flossenbürg e. V. Sie übernahm viele Jahre die wichtige Funktion als Kassiererin und gehörte außerdem der Vorstandschaft der Sparte Turnen an.

Als Vorturnerin leitete sie ehrenamtlich ab 2003 die von ihr gegründete Turngruppe „Senioren 50 plus“. Über einen bemerkenswerten Zeitraum von 20 Jahren konnte sie viele Menschen für Fitness und Spaß an Bewegung begeistern. Dafür wurde sie 2005 zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt 2020 die Verdienstnadel des Bayerischen Landessportverbandes e. V. in Gold mit Brillanten. Darüber hinaus ist Dorothea Birkner in der katholischen Kirche sehr engagiert.

„Frau Birkner zeichnet sich nicht nur durch ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Mitmenschen, sondern auch durch ihr Organisationsgeschick aus“, betonte Füracker in der Laudatio.

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