Emissionsfreie Zukunft: Startschuss für Wasserstoff-Blockheizkraftwerk

Amberg/Weiden. Die OTH Amberg-Weiden hat einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einer emissionsfreien Zukunft gesetzt: Das erste Blockheizkraftwerk in Bayern, das von Erdgasbetrieb auf Wasserstoff umgebaut wurde, wurde in Betrieb genommen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gab den Startschuss für das
Wasserstoff-Blockheizkraftwerk an der OTH Amberg. Foto: Sonja Wiesel
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gab den Startschuss für das Wasserstoff-Blockheizkraftwerk an der OTH Amberg. Foto: Sonja Wiesel
Interesse an der Technik: Staatsminister Aiwanger hatte viele Fragen zur
Funktionsweise und Umrüstung des BHKWs. Foto: Sonja Wiesel
Interesse an der Technik: Staatsminister Aiwanger hatte viele Fragen zur Funktionsweise und Umrüstung des BHKWs. Foto: Sonja Wiesel
Foto: Sonja Wiesel
Foto: Sonja Wiesel

Den Startschuss für das umgerüstete Forschungs-BHKW gab Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Er betonte, dass Wasserstoff ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und Technologieentwicklung sei. Es sei entscheidend, praxistaugliche Lösungen anzustreben und die vorhandene Technologie zu nutzen. Die Forschungsarbeit der OTH Amberg-Weiden zeige, dass dies technisch machbar sei.

Kernkompetenz der Hochschule

Professor Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden, erklärte: „Seit der Gründung der OTH Amberg-Weiden zählt die nachhaltige Energieversorgung, insbesondere die Erneuerbaren Energien, sowie die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz zu den Kernarbeitsgebieten und Kernkompetenzen der Hochschule. In diesem Forschungsschwerpunkt haben wir kürzlich auch das Promotionsrecht erhalten.”

Professor Wolfgang Weber, Vizepräsident Forschung, Entwicklung und Transfer, hob die Bedeutung der Forschungsstärke der Professoren Markus Brautsch und Raphael Lechner im Institut für Energietechnik hervor. Wichtig sei auch die Verbindung des vorgestellten Projektes zum Promotionsrecht der OTH Amberg-Weiden im F&E-Schwerpunkt „Ressourceneffizienz und Digitalisierung“.

Kostengünstiger Strom und Wärme

Die OTH Amberg-Weiden entwickelt zusammen mit der Firma 2G Energy AG (BHKW-Hersteller) und acht weiteren Partnern im Forschungsprojekt „Technologielösungen für hocheffiziente ZeroEmission H2-Motoren für KWK-Anwendungen“ (CH2P) Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) der nächsten Generation, um aus Wasserstoff hocheffizient und kostengünstig Strom und Wärme bereitzustellen. Für die Arbeit an diesem Projekt wurde das seit 2019 bestehende und bisher mit Erdgas betriebene Forschungs-Blockheizkraftwerk im KWK-Technikum der Hochschule für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet. Ergänzend wurde eine leistungsfähige Wasserstoffversorgung mit einem zentralen Lager gebaut.

“Gelebter Fortschritt”

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lobte: „Das Projekt ist gelebter Fortschritt. Es zeigt: Grüner Wasserstoff ist die Lösung, um Strom und Wärme dezentral zu erzeugen. Jetzt muss die Politik diese technischen Möglichkeiten auch wirklich in die Praxis und dazu in großem Stil heimische Produktion und Import von Wasserstoff auf den Weg bringen, damit Wasserstoff konkurrenzfähig wird zu fossilem Erdgas.“

“Jetzt Produktionskosten senken”

„Wasserstoffanlagen sind relativ konkurrenzfähig. Jetzt ist es entscheidend, die Produktionskosten für Wasserstoff zu senken, um diese zukunftsweisende Energiequelle noch wirtschaftlicher zu gestalten. In der Forschung befinden wir uns bei den spezifischen
Installationskosten bereits in der Nähe des Kostenniveaus von Erdgasanlagen“, sagte Professor Markus Brautsch. „Mit der Forschungsanlage wollen wir das Kostenniveau weiter reduzieren und die Emissionen auf nahe Null bringen.”

Dazu betrachte man alle entscheidenden Komponenten der Anlage und optimiere diese im Detail mit modernsten experimentellen Methoden und Simulationstools“, ergänzte Professor Raphael Lechner. “Das Blockheizkraftwerk soll auf mehreren Beinen stehen. Unser Wunsch ist eine kombinierte Lösung, also eine Anlage, die mit Erdgas, Biogas und Biomethan gemischt mit beliebigen Anteilen von Wasserstoff läuft“, so Lechner.

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