Zu frauenpolitischen Gesprächen in der Region

Weiden. Annette Karls Fraktionskolleginnen Dr. Simone Strohmayr und Ruth Müller aus dem Bayrischen Landtag machten auf ihrer frauenpolitischen Sommertour einen Zwischenstopp in der Region. Dabei waren sie zu Gesprächen in Neustadt, Waidhaus und Weiden.

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In der Arbeitsagentur mit (v.l.) MdL Ruth Müller, MdLAnnette Karl, Teamleiter Arbeitgeberservice Klaus Gredinger, AgenturchefAndreas Staible, MdL Dr. Simone Strohmayr und GleichstellungsbeauftragteMargot Salfetter Bild: privat

In Neustadt sprachen die drei Abgeordneten in gemütlicher Runde mit Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) aus der Nordoberpfalz über die Themen “Gewalt gegen Frauen” und präventiven Kinderschutz. Die ASF-UB-Vorsitzende Sabine Zeidler zeigte sich begeistert von dem Modell eines Kinder- und Familienhauses in Schweinfurt, das die Landtägler tags zuvor besichtigt hatten.

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Hier sind Familienhilfen wie Familienhebammen, eine offenen Betreuungsgruppe und Beratungsstellen unter einem Dach untergebracht. Karl versprach sich dafür einzusetzen, etwas ähnliches auch in der Region zu verwirklichen.

Prävention, gerade im Bereich des Kinderschutzes, muss immer vor nachsorgenden Maßnahmen gehen, die immer erst greifen, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Dies darf nicht an dem Wirrwarr der verschiedenen Finanzierungstöpfe scheitern.

In Waidhaus diskutierten die drei Landtagsabgeordneten  mit erster Bürgermeisterin Margit Kirzinger und langjährigen Markt- und Gemeinderätinnen. Vera Stahl und Monika Zeitler-Kals aus Waidhaus und Brigitte Warta aus Eslarn. Deutlich wurde, dass es auch heute noch nicht selbstverständlich ist, dass Frauen in kommunalen Ämter vertreten sind.

Frauen sollten konsequent andere Frauen wählen

Einheilig war man der Meinung, dass Frauen oft befürchten, die zusätzliche Verantwortung zu Familie und Beruf nicht zu bewältigen und auch engagierte Frauen bei Wahlen leider oft nicht gewählt werden. Wenn Frauen konsequent Frauen wählen würden, würde die Chance bestehen, dass Frauen auch zu 50% in den Räten vertreten wären. Dass das weibliche Geschlecht eine Bereicherung für die Arbeit in den kommunalen Parlamenten ist, darin waren sich die Teilnehmerin einig. Sei es der Blick auf flexiblere Kinderbetreuungszeiten, Spielplätze und weitere Dinge, die für die Männerriege nicht so wichtig ist.

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In Waidhaus mit (v.l.) Markträtin Brigitte Warta, MdLAnnette Karl, 1. Bürgermeisterin Margit Kirzinger, GemeinderätinnenMonika Zeitler-Kals und Vera Stahl, MdL Dr. Simone Strohmayr und MdLRuth Müller Bild: privat

Beim Gespräch in der Agentur für Arbeit in Weiden mit dem Leiter Andreas Staible, Gleichstellungsbeauftragter Margot Salfetter und Klaus Gredinger, Teamleiter des Arbeitgeberservices, ging es unter anderem um die Wiedereingliederung nach der Elternzeit. Diese wird in der überwiegenden Zahl von Frauen in Anspruch genommen und startet in einer Teilzeitbeschäftigung, da die Betreuungsmöglichkeiten nicht immer mit den Wünschen der jungen Mütter und den Bedürfnissen der Kinder zusammenpassen.

Halbtags-Ausbildung dank Arbeitsagentur

Somit bleibt in vielen Fällen nur eine Tätigkeit mit reduzierter Arbeitszeit oder sogar nur eine geringfügige Beschäftigung übrig. Dies wird sich aber später beim Renteneintritt mit einer sehr geringen Rente auswirken, waren sich alle mit der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion Dr. Strohmayr einig.

Mit einer Ausbildung zur Betriebselektrikerin in Teilzeit ist die Agentur vor einigen Jahren einen neuen Weg gegangen. Dass dieser genau richtig ist, zeigt die Integration von 100% der Frauen – alle mit einen hochqualifizierten Berufsabschluss –  der ersten Ausbildungsgruppe in die Arbeitswelt, wie Margot Salfetter stolz berichten konnte. Die Arbeitgeber fragten auch regelmäßig nach, wann der nächste Ausbildungskurs zu Ende sei, so Salfetter. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD, Annette Karl:

Von dieser tollen Maßnahme profitieren alle, eine wirklich klassische win-win-Situation. Die Frauen erhalten eine Ausbildung in einem hoch nachgefragten Beruf und müssen sich keine Sorgen machen, danach auch einen ordentlich bezahlten Arbeitsplatz zu erhalten. Die Arbeitsgeber erhalten eine Entlastung bei der Suche nach qualifizierten Facharbeitern, zumal diese Frauen mit ihrer Teilzeitausbildung gezeigt haben, dass sie sehr ehrgeizig und hoch belastbar sind. Der Arbeitsagentur bleibt das gute Gefühl, eine Maßnahme auf den Weg gebracht zu haben, die überall Schule machen sollte.

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