Handballfrauen der HSG Weiden haben trotz Niederlage noch theoretische Meisterchancen

Weiden. Im letzten Heimspiel der Saison unterlagen die HSG-Handballerinnen dem HC Forchheim deutlich. Damit nahmen die Gäste Revanche für die Hinspielniederlage.

Coach Niklas Deml wird auch im nächsten Jahr an der Seitenlinie stehen. Foto: Dagmar Nachtigall

Handball Bezirksoberliga Frauen

HSG Weiden – HC Forchheim 21:29 (9:16)

Obwohl Trainer Niklas Deml vorher gewarnt hatte, ließ man sich von den bis in die Haarspitzen motivierten Gästen überrumpeln. So nahm der HSG-Coach bereits nach vier Minuten und einem 0:3-Rückstand das erste Time-Out. Dort monierte er vor allem die fehlende Körpersprache und das Engagement seines Teams. „Anders als bei unserem Sieg gegen Mintraching sind wir wieder zu schüchtern und mit zu wenig Selbstbewusstsein aufgetreten“, so Deml. Auf dem Feld machte sich das durch zögerliche Torabschlüsse, fehlerhafte Pässe und zurückhaltendes Zweikampfverhalten bemerkbar. „Forchheim hat eine sehr zweikampfstarke Mannschaft. Wenn man da nicht mit 100 Prozent dagegenhält, ist wenig zu holen“, kritisierte er den phasenweise uninspirierten Auftritt.

„Manndeckung“ für Franziska Scheidler

Vor allem Theresa Schreyer war von der HSG kaum zu stoppen. Auf der Gegenseite hatte man an der Manndeckung für Franziska Scheidler zu knabbern. Obwohl man sich darauf explizit vorbereitet hatte, fehlten die Lösungen. Scheidler wurde so nicht ins Spiel gebracht und der Rest des Teams konnte sich nur sporadisch gegen die stabile Gäste-Abwehr durchsetzen. So stand am Ende eine deutliche und verdiente Heimniederlage.

„Forchheim war überlegen“

Während man in den vergangenen Wochen einige unerklärliche Leistungseinbrüche gezeigt hatte, war für Deml die Erklärung diesmal offensichtlich: „Forchheim war uns heute schlicht überlegen und hat besser gespielt. Das muss man neidlos anerkennen. Sowohl im Zweikampfverhalten als auch im Angriff hat uns der HC vorgemacht, wie es geht.“ Eine höhere Niederlage habe nur die sehr gute Leistung des gewohnt starken Torhüter-Duos Bräunlein/List verhindert.

Meisterschaft immer noch drin

Den Kopf in den Sand stecken will die HSG aber trotzdem nicht. Weil auch Tabellenführer Oberviechtach beim abstiegsbedrohten TV Altdorf patzte, ist sogar theoretisch noch die Meisterschaft drin für die HSG. Dabei müsste man aber zunächst am 7. April in Oberviechtach gewinnen. In diesem Fall würde sich der Titelkampf am letzten Spieltag im Fernduell entscheiden: Die HSG muss dann gegen die HG Eckental ran, der HV Oberviechtach gegen die SG Regensburg. „Trotz unserer Misere zuletzt sind wir weiterhin im Titelrennen. Für uns als Neuling ist das ein Riesenkompliment. Wir werden alles daran setzen, dass Oberviechtach nicht gegen uns die Meisterschaft eintütet“, betont Deml.

Erneuter Aufstieg war kein Thema

Dabei können die HSG-Mädels entspannt in die letzten Spieltage gehen. Ein erneuter Aufstieg sei nie das Ziel gewesen und der Klassenerhalt schon lange erreicht. Dennoch hofft man insgeheim, durch die Chance auf die Tabellenführung nochmal letzte Kraftreserven mobilisieren zu können. „Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Das wird meine Mannschaft trotz der jüngsten Rückschläge beflügeln“, ist Deml optimistisch.

HSG Weiden:

Bräunlein, List – Hermann (5), Häuber (4), Hauer (4), Schlosser (3), Hanauer (2), Scheidler (2), Szameitat (1), Arnold, Härtl, Eichinger, Leonhardt.

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