Insgesamt 36 Weihnachtspakete des CSU-Ortsvereins und der Schule Eslarn

Eslarn. Am zweiten Weihnachtsfeiertag machte sich Ludwig Wüst mit einem Lastwagen voller Pakete auf den Weg nach Rumänien.

Ludwig Wüst und Claudia Balk (Zweiter und Dritte von links) mit den Helfern. Foto: Karl Ziegler
Ludwig Wüst und Claudia Balk (Zweiter und Dritte von links) mit den Helfern. Foto: Karl Ziegler
Die Viertklässler beim Einladen der Pakete. Foto: Karl Ziegler
Die Viertklässler beim Einladen der Pakete. Foto: Karl Ziegler
Foto: Karl Ziegler
Foto: Karl Ziegler

Die unerträglichen Zustände von hungernden und frierenden Menschen, darunter zahlreiche Kinder, gerade in Osteuropa veranlassen vor allem Ludwig Wüst aus Georgenberg einen Hilfstransport zu organisieren. Gemeinsam mit seinem Sohn Tobias, dem Unternehmer Christian Fuchs und seinen Freunden unterstützt er dabei seit über zehn Jahren die Weihnachtsaktion der Johanniter.

Als „Lucky“, wie er unter seinen Freunden genannt wird, erstmals 2003 als Lkw-Fahrer im Auftrag seines Arbeitgebers nach Osteuropa fuhr, hatte er keine Vorstellung, wie dies sein Leben prägen würde. In den Blechhütten, die voller Schimmel und Nässe waren, saßen auf einem Bett fünf Kinder, auf den Wegen waren überwiegend Pferdefuhrwerke zu sehen und die Menschen mussten sich mit wenig Essen am Leben erhalten.

Die irdischen Weihnachtsengel aus der Oberpfalz wollen wenigstens ein wenig Freude ins Land bringen, sagt er. Deshalb unterstützten sie alle Jahre die Bevölkerung, vor allem Schulen, Kindergärten und öffentliche Sammelstellen, mit Paketen.

Begeisterung an der Grundschule

Die Sammelaktion in Eslarn übernahmen die Schule und der CSU-Ortsverband. Den ersten Halt legten „Luke“ Wüst und seine Begleiter an der Grundschule in Eslarn ein. Die Kinder hatten mit ihren Lehrerinnen insgesamt 4 Pakete mit Lebensmitteln, Hygieneartikel und – speziell für die Kinder – mit Schokolade gepackt.

Dazu machten sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihrer Klassenleiterin und Rektorin, Katharina Merther, auf zum Einkaufen. Dazu opferten sie freiwillig 1 bis 2 Euro ihres Taschengeldes, den Rest legte die Schulleiterin aus. Unterstützung bei der Organisation leistete die Lehrerin Ramona Mensch. „Die Kinder waren mit Eifer dabei, lernten die Preise und das Einkaufen kennen“, freute sie sich. Außerdem unterstützten mit 11 Paketen auch die Eltern die Schule. Beim Einladen der 15 Pakete bekam der Organisator ebenfalls kräftige Hilfe von den Viertklässlern. Die Kinder waren sich einig:

Alle Kinder sollen an Weihnachten etwas zu essen haben und sich über ein kleines Geschenk freuen dürfen. Katharina Merther

Für den CSU-Ortsverein übernahm Claudia Balk die Organisation der Paketaktion. Dank der Bevölkerung kamen an der zweiten Haltestation bei der Familie Reindl im Schellenbach insgesamt 25 Päckchen zusammen. Beim Einladen in den Truck unterstützten Michael Reindl, Eva Maria Procher, Stefan und Matthias Rupprecht.

Wenn man 25 Euro für den Inhalt in jedem Paket schätzt, dann haben allein die 25 Pakete aus Eslarn einen Wert von 625 Euro. Im Namen der Schule dankte Katharina Merther allen Paketspendern für die Unterstützung. Für den CSU-Ortsverein Organisatorin bedankte sich Claudia Balk bei Ludwig Wüst für seinen Einsatz.

Schwierige Reise

Am zweiten Weihnachtsfeiertag machte sich der Lkw-Fahrer, mit einem Freund, wiederholt mit rund 1.300 Päckchen, auf den 17.000 Kilometer langen Weg. Insgesamt haben diese einen Wert von rund über 30.000 Euro. Ein Dank ging vor allem an die Bevölkerung im Landkreis.

„Früher standen wir schon mal 16 Stunden wegen Nichtigkeiten an der Grenze oder kamen nur mühselig aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse voran“, erinnert er sich. Durch gefährliche Gebiete habe es früher auch schon mal Begleitschutz seitens des Militärs gegeben. Er meinte:

Der Dank und die Freudentränen, welche wir vor Ort erleben, entschädigen jedoch all die Anstrengungen. Ludwig Wüst

Die Pakete werden in rumänischen Dörfern an Schul- und Kindergartenkinder, Menschen mit Behinderung, Alten- und Kinderheime, vor allem aber ans Kinderheim und Jugenddorfwerk „Lokod“ verteilt. „Durch die seit 1994 durchgeführten alljährlichen Fahrten habe ich den gemeinnützigen Verein LIA-Stiftung e.V. in Rumänien ins Herz geschlossen und unterstütze diesen aus der eigenen Tasche“, erklärte er. Der Verein kümmere sich um den Bau von Jugenddörfern, Familienhäusern und Werkstätten und bieten jungen Menschen eine Zukunft. „Die Pakete sind ein kostbares Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen, dass sie in ihrer Not nicht vergessen werden“, findet Ludwig Wüst.

Die Organisatoren wissen, dass die Pakete nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein sind. Dennoch sind sie für die Aufmerksamkeiten und Glücksmomente für Familien und besonders für die Kinder dankbar.

Inhalt der Pakete

  • Grundnahrungsmittel
  • Pflegeprodukte wie Zahnpasta
  • Vitamintabletten
  • Spiel- und Malsachen
  • Schokolade
  • kleine Überraschungen für Kinder

Der Georgenberger Ludwig Wüst und seine Freunde leben und begeistern ihr Umfeld für diese Hilfsaktion. Sie finden alle Jahre für ein Weihnachtsprojekt reichlich Spenderinnen und Spender.

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