Insolvenz! Nichts geht mehr bei den Bayreuth Tigers

Die Vögel zwitscherten es bereits seit Tagen von den Dächern, nicht nur in der Wagner-Stadt: Die Bayreuth Tigers stehen vor dem Aus. Wie der Deutsche Eishockeybund (DEB) mittlerweile bestätigte, hat der Eishockey-Oberligist am Mittwochvormittag den Gang vor das Insolvenzgericht angetreten.

Nur wenige Spieler auf dem Eis

Wie OberpfalzEcho aus dem Umfeld der Oberliga-Mannschaft erfuhr, wurden die Drittliga-Profis am Morgen über den Schritt informiert. Das Mannschaftstraining des Tabellenvierten fiel aus. “Nur wenige Profis standen auf dem Eis, einige Spieler telefonierten, andere holten nur ihre Taschen, um sofort wieder zu verschwinden. Überall nur Kopfschütteln. Angeblich, so ist aus dem Mannschaftskreis zu hören, entfiel das angesetzte Training, nachdem Trainer Rich Chernomaz die Mannschaft informiert hatte”, schreibt der „Nordbayerische Kurier“ Bayreuth.

Was ein Insolvenzantrag für den Spielbetrieb in der Oberliga Süd bedeutet, ist noch nicht absehbar. Zunächst ist es ein juristischer Schritt, der die Zahlungsunfähigkeit bestätigt. Laut Medienberichten werden die Verbindlichkeiten des Zweitliga-Absteigers auf zwei Millionen Euro beziffert. Erst vor wenigen Tagen hatte der vor allem bei vielen Fans umstrittene Geschäftsführer Matthias Wendel noch betont: „Von einer Insolvenz sind wir weit entfernt.“ Nun hat den Tigers-Chef die Realität offenbar schneller eingeholt als ihm lieb sein konnte.

Kassenpfändung und andere Forderungen

Wie berichtet, hatte der Stammverein des DEL 2-Zwangsabsteigers und einer der größten Gläubiger, der EHC Bayreuth, in der vergangenen Woche drastische Schritte gegen die Tigers GmbH angekündigt. Wie ernst es um die Tigers steht, untermauerte die von einem weiteren Gläubiger veranlasste Kassenpfändung beim Spiel gegen den Deggendorfer SC am 12. Januar. Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass die Stadt Bayreuth von der Tigers GmbH 60.000 Euro für nicht beglichene Pachtzahlungen für das Catering im Eisstadion forderte.

Starke Saison der Tigers

Die Tigers spielen von all den Wirren rund um die GmbH unbeeindruckt eine starke Saison. Als Tabellenvierter liegen die Oberfranken nach 36 von 48 Hauptrundenspielen klar auf Playoff Kurs. Im neuen Jahr gewann man bisher alle sieben Spiele. Am Freitag steht laut Spielplan das Heimspiel gegen die Stuttgart Rebels an. Das dürfte nun wohl nicht mehr stattfinden. Auch für die Blue Devils wird die Partie gegen den Nachbarn am 30. Dezember vergangenen Jahres wohl die letzte für länger Zeit gewesen sein.