Beim Liga-Konkurrenten der Blue Devils, den Bayreuth Tigers, brennt die Hütte

Bayreuth. Gehen bei den Bayreuth Tigers die Lichter aus? Die finanziellen Probleme des Eishockey-Oberligisten scheinen unlösbar.

Gibt es auf absehbare Zeit kein Derby Blue Devils gegen Bayreuth mehr? Das Foto zeigt Devils-Goalie Jaroslav Hübl und Kurt Davis im ersten Heimspiel gegen die Bayreuth Tigers (10:2). Foto: Christian Kaminsky

Derbys der Blue Devils gegen die Bayreuth Tigers könnten bald auf nicht absehbare Zeit der Vergangenheit angehören. Der EHC Bayreuth, Stammverein des DEL 2-Zwangsabsteigers und einer der größten Gläubiger, kündigt drastische Schritte gegen die Tigers GmbH an. Wie ernst es um das Eishockey in Bayreuth steht, untermauerte auch die von einem weiteren Gläubiger veranlasste Kassenpfändung beim Spiel gegen den Deggendorfer SC (6:2) am vergangenen Freitag.

EHC informiert Mitglieder

Hintergrund sind finanzielle Forderungen in Höhe von mehr als 60.000 Euro des EHC Bayreuth an die Tigers, über die der Verein seine Mitglieder jetzt in einem ausführlichen Schreiben informiert hat. Unter anderem heißt es darin, dass der EHC nun seinen gerichtlichen erwirkten Zahlungstitel in Form einer Kassenpfändung einsetzen will und den Kooperationsvertrag mit der Tigers GmbH aufkündigt. Zudem werden alle Tätigkeiten für die GmbH eingestellt. Was wiederum unmittelbare Auswirkungen auf den Spielbetrieb der Tigers in der Oberliga Süd haben wird. Denn unter die besagten Tätigkeiten fällt nicht nur die Verpflegung der Mannschaft im vom EHC gepachteten Schwimmbad-Restaurant Time-Out, sondern vor allem auch die Abstellung des circa 25-köpfigen, ehrenamtlichen Ordner- und Sanitätsdienstes.

Mehr als 60.000 Euro Außenstände

EHC-Vorsitzender Michael Schwellengreber betont, dass die Toleranzgrenze überschritten sei. „Angesichts von über 54.000 Euro an Forderungen sowie nicht erfolgten Teilzahlungen und nicht eingehaltenen Zusagen müssen wir handeln“, sagt Schwellengreber. „Wir müssen an unsere Mitglieder und unsere Aktiven denken, denen sind wir das schuldig.“ Außerdem habe man noch keinen Cent der Becherspenden erhalten – immer circa 5000 bis 6000 Euro für den Nachwuchs. „Das ist Geld, das von der GmbH nur treuhänderisch verwaltet wird.“ Alles zusammengerechnet belaufe sich die ausstehende Summe auf mehr als 60.000 Euro. „Hätten wir die, bräuchten wir uns nicht auf private Darlehen stützen.“

Rettung durch zwei Gönner

Der Vorsitzende weiter: „Der EHC stand in der Sommerpause kurz vor dem Aus. Wir hatten so hohe Außenstände, dass der Start in die neue Saison gefährdet war.“ Ferner drohte der gesamte Nachwuchs zusammenzubrechen, nachdem die Stadt neben der späteren Eisbereitung auch noch durch die Medien bekannt gemacht hatte, den Nachwuchs bei fehlender Zahlung nicht aufs Eis zu lassen. „Mit viel Glück habe der EHC zwei private Gönner gefunden, die dem Verein einen mittleren fünfstelligen Betrag als Darlehen zur Verfügung stellte“, heißt es in dem Schreiben an die Mitglieder weiter.

Außenstände werden eingeklagt

Man habe sich jetzt entschlossen, den Kooperationsvertrag vom Juli 2023 fristlos zu kündigen und alle Tätigkeiten für die Bayreuth Tigers Eishockey GmbH einzustellen. „Dies betrifft sowohl die Einteilung der Ordner und Sanis als auch die Verpflegung der Mannschaft durch das TimeOut.“ Außerdem habe man den Anwalt des Vereins beauftragt, alle Forderungen des EHC an die Tigers GmbH sowie die neuen Forderungen einzuklagen. „Wir sehen keinen anderen Ausweg mehr – es geht um das Bestehen unseres Vereins.“

Der EHC Bayreuth lädt am 5. Februar zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im TimeOut ein. Dort würden alle Fragen transparent beantwortet.  

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