Interesse an Bahnhofsgebäude – klare Abfuhr für Solarparks

Weiherhammer. Der Gemeinderat Weiherhammer erteilt Photovoltaik-Anlagen in Trippach und Kaltenbrunn und damit dem weiteren Flächenverbrauch eine klare Abfuhr. Dafür schmiedet der Gemeinderat Pläne für das Bahnhofsgebäude.

Das Bahnhofsgebäude samt Grundstück in Weiherhammer wird verkauft. Die Gemeinde bemüht sich um den Erwerb und will dort eine Fahrradabstellanlage errichten. Bild: Siggi Bock.

„Wir sollten landwirtschaftliche Flächen nicht verschwenden“, betonte SPD-Fraktionssprecher Rainer Vater in der jüngsten Sitzung. Das Auftreten mancher Firmen laufe, so Vater, nach dem Heuschrecken-Prinzip. Auch Nicole Presche für die CSU schloss sich dem an.

Die Unien GmbH aus dem schwäbischen Mering wollte auf 7,9 Hektar in der Gemarkung Mallersricht bei Trippach und auf zwei insgesamt 8,2 Hektar großen Äckern am „Neuen Morgen“ in Kaltenbrunn Solarparks errichten. Dazu erklärte Bürgermeister Ludwig Biller: Dem Verlust von Flächen für die landwirtschaftliche Urproduktion sei ein großes Gewicht beizumessen.

Der Verlust für landwirtschaftliche Erträge und die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes könnten nicht hingenommen werden. Hinzu komme, dass die Fläche Nr. 1135 in Trippach einerseits eine Ausgleichsfläche des Landkreises sei, auf der eine PV-Anlage nicht errichtet werden könne und andererseits beide Flächen im Landschaftsschutzgebiet liegen. 

Umrüsten auf LED-Technik 

Die SPD-Fraktion hatte am 2. März einen Antrag gestellt, die vorhandenen Peitschenmasten auf moderne LED-Technik umzustellen. Bereits im Vorfeld des Antrags habe laut Bürgermeister Ludwig Biller die Bauverwaltung diese Idee schon aufgegriffen und mündlich beim Bayernwerk nachgefragt, welcher Investitionsaufwand noch bestehen würde.

Das Bayernwerk ging grob geschätzt von 60.000 Euro aus. Vorab wird ein Angebot für 2021 mit einer Summe von circa 25.000 Euro erstellt, sagte der Rathauschef. Mit Kämmerer Christian Wirth wurde vereinbart, in die Jahre 2022 und 2023 weitere jeweils 20.000 Euro in den Haushalt einzustellen. „Bei rund 260 Brennstellen beträgt die Ersparnis mehr als 50 Prozent. Das ist eigentlich der richtige Weg. Deshalb sollten wir diesen Schritt in die Zukunft tun“, untermauerte Rainer Vater den Antrag. Die komplette Umrüstung fand volle Zustimmung des Gremiums. Die Auftragsvergabe erfolgte im nichtöffentlichen Teil.

Dem Bauvorhaben von Rebecca Ermer und Andreas Wöhrl zur Errichtung eines Wohnhauses mit Doppelgarage in Kaltenbrunn, Nähe Lohweg, wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Das Grundstück liegt außerhalb der Wasserschutzzone. Noch nicht geklärt werden konnte laut Bürgermeister Biller die Erschließung. Es lägen zwar Versorgungsleitungen in der Straße. Jedoch sei zu prüfen, ob diese für das Vorhaben ausreichend seien. 

Ja zur Ferienbetreuung 

Wegen der Pandemie hatte der Gemeinderat die April-Sitzung ausgesetzt. Bürgermeister Biller rief dazu auf, die Gastronomie im Außenbereich zu unterstützen. Auf Wunsch der Grund- und Mittelschule soll eine Ferienbetreuung angeboten werden. Rektor Günther Paul macht die Bedarfserhebung. Kohlberg und Etzenricht hätten bereits Beteiligung signalisiert, ließ Biller wissen. Je Woche betragen die Kosten für die Gemeinde 2.000 Euro, die Elternbeiträge 65 Euro.

Bahnübergänge werden erneuert – und Röthenbachstraße? 

Die Deutsche Bahn beabsichtigt die Verkabelung der Strecke von Etzenricht nach Freihung. Dabei werden die Bahnübergänge an der Röthenbachstraße und in Etzenricht erneuert. Das notwendige Stellwerk mit Elektronik wird auf Bahngelände gebaut. Die Gemeinde versucht, das nicht mehr benötigte Bahnhofsgebäude samt Grundstück zu erwerben. Dort ist eine Fahrradabstell-Anlage geplant.

Für die dringende Sanierung der Röthenbachstraße habe man einen Sachverständigen ins Boot geholt. Für den Christbaum-Standort muss am Rathausvorplatz wegen der nicht mehr geeigneten Halterung ein neuer Standort gesucht werden.

Dorferneuerungen 

Im Zuge der Sanierung des Dürnaster Dorfgemeinschaftshauses werden Angebote eingeholt für Haustüre und Fenster. Bürgermeister Biller kündigte für dieses Jahr ferner die Erneuerung des Sicherungskastens und die Umsetzung der Außenterrasse an.

Gut voran schreitet auch die Dorferneuerung in Kaltenbrunn. Die Leitungsarbeiten in der Straße „Am Graben“ sind abgeschlossen. Derzeit werden die Hausanschlüsse vollzogen, dann folgen die Einzäunungen. Bis Mitte Juni ist dieser erste Bauabschnitt fertig gestellt, bemerkte Biller. Die Planung für den nächsten Abschnitt „Oberer Markt“ wird nun gestartet.

Ärger am Spielplatz 

Fertiggestellt sei auch der Spielplatz neben der Grundschule. Die Nutzung müsse zwischen Schule und Kita-Gruppe „Fuchsbau“ abgesprochen werden. Der Gemeindechef bedauerte, dass Jugendliche in der Ackerstraße über den Zaun gestiegen seien und den Spielplatz verunreinigten. Klagen von Eltern kämen auch wegen der wiederholten nächtlichen Belagerung des Piratenspielgeländes durch Jugendliche, die Getränkeflaschen und Glasscherben hinterließen. „Die Spielplätze sind für die Kinder da“, bemerkte Biller. Anwohner sollen bei erneuten Verstößen die Polizei rufen. 

Wann wird Granitpflaster am Rathaus erneuert? 

Rainer Vater wollte wissen, wann die Entfernung der Teerfläche und die Erneuerung des Granitpflasters am Rathausvorplatz erledigt wird. „Wir sind dran und in Kontakt mit der Telekom“, erwiderte Biller.

Vater monierte auch die Ablagerung neben den Containern. Die Entsorgung lasse zu wünschen übrig.

Wie bei den Containern in Weiherhammer Müll entsorgt wird, lässt immer wieder zu wünschen übrig. Bild: privat.

Warum kein Fußgängerweg beim Ärztehaus? 

Der SPD-Sprecher sieht eine Gefahr für Fußgänger im Bereich Sparkasse/Ärztehaus/Apotheke. „Deshalb verstehe ich die Ablehnung eines Fußgängerüberwegs durch die Polizei nicht.“ Wolfgang Krauß (CSU) unterstrich diese Meinung. „Die Situation dort kann man sehenden Auges nicht auf Dauer hinnehmen.“ Bürgermeister Biller: „Bei einem Fußgängerüberweg müsste die Stellfläche vor der Apotheke verschwinden. Diese ist aber in Privatbesitz.“

Biller versprach, alles dafür zu tun, um den Schutz der Fußgänger herzustellen. Rainer Vater regte die Aufnahme in den Rahmenplan durch den Bau- und Umweltausschuss an.

Dritter Bürgermeister Thomas Schönberger (CSU) verwies auf die seiner Ansicht nach nicht ausreichenden Kartonagen-Container in Kaltenbrunn. Den Wunsch von Daniel Schweiger (SPD), im Markt eine Tafel zur Dorferneuerung aufzustellen, gibt der Bürgermeister an das Amt für Ländliche Entwicklung weiter. Andreas Solter (SPD) bat, die Vereine über Lockerungen durch das Landratsamt unverzüglich zu informieren.

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