Josef ist tief gerührt: „Ich bin unfassbar dankbar“

Störnstein. Das Schicksal von Josef Schieder bewegt viele Menschen. Nach einem Unfall ist er querschnittsgelähmt. Seine Schwester hat eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um den Reha-Aufenthalt in einer Privatklinik zu finanzieren. Denn die Krankenkasse übernimmt nicht die Kosten.

Josef Schieder sitzt seit seinem Unfall im Rollstuhl. In einem privaten Reha-Zentrum in Pforzheim will er sich weiterbehandeln lassen. Doch die Kosten muss er selber tragen. Foto: Schieder

Josef Schieder ist ein sportbegeisterter junger Mann: Der 27-Jährige fährt leidenschaftlich gerne Snowboard, geht ins Fitnessstudio, schnürt oft seine Laufschuhe. Er engagiert sich in den Vereinen in seinem Heimatort Störnstein: Er ist Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und der Landjugend. „Mein Bruder ist ein sehr lebensfroher, lustiger Mensch“, beschreibt ihn seine jüngere Schwester Barbara. Heuer im Mai nimmt aber Josefs Leben einen dramatischen Verlauf. Er springt kopfüber in einen aufstellbaren Pool …

Operationen an der Uni-Klinik

… Der Rettungshubschrauber fliegt ihn sofort in die Regensburger Uni-Klinik. Dort wird er mehrfach operiert. Josef hat sich den fünften Halswirbel gebrochen – die Diagnose: Querschnittslähmung mit Tetraplegie. Das heißt, er kann seine Arme und Beine nicht mehr bewegen. Er wird in die Unfallklinik nach Murnau verlegt. Das 600-Betten-Krankenhaus ist spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerverletzter Menschen. In Gesprächen mit Patienten wird er dort auf das Zentrum der Rehabilitation R. Geerlofs in Pforzheim aufmerksam gemacht. Die Einrichtung, am Nordrand des Schwarzwalds gelegen, ist europaweit bekannt. Vielen vermeintlich hoffnungslosen Patienten konnte dort bereits geholfen werden.

Motorische Kontrolle wieder erlangen

„Wir glauben an die Möglichkeit, dass Klienten mit neurologischen Dysfunktionen ihre motorische Kontrolle wiedererlangen können“, heißt es auf der Homepage des Zentrums. Dort hat man eine eigene Intensivtherapie entwickelt, „mit der sich verlorene Funktionen in erheblich kürzerer Zeit als mit traditionellen Therapieformen wieder herstellen lassen.“

Überwältigende Resonanz

Für Josef steht fest: Nach seinem Murnau-Aufenthalt muss er dorthin. Und tatsächlich: er kann dort behandelt werden. Die Zusage hat er. Wann genau, das ist noch nicht raus. Er steht auf der Warteliste. Das Problem: Keine Krankenkasse übernimmt die Behandlungskosten. Seine Schwester hat die Idee: Sie hat eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Die Resonanz? Überwältigend: Innerhalb von einer guten Woche sind schon mehr als 110.000 Euro zusammengekommen. Als Ziel sind 150.000 Euro angepeilt. Unter den Spendern: Freunde, Bekannte, Vereine und auch Josefs früherer Kinderarzt. Sogar völlig fremde Menschen geben Geld, wollen helfen. Das Schicksal des jungen Mannes geht ihnen nahe.

„Unfassbar dankbar“

Barbara und ihr Bruder, mit dem sie täglich telefoniert, sind tief gerührt. „Wir sind unfassbar dankbar!“ Derweil kämpft er sich in Murnau Tag für Tag ins Leben zurück, trainiert dort Mobilität und Selbständigkeit, soweit sein Körper und sein Geist es denn zulassen. Die Ärzte haben ihm Mut gemacht. „In Josef steckt viel Beweglichkeits-Potenzial“, erzählt Barbara. Sein junges Alter, aber auch seine körperliche Fitness bis zu seinem Unfall helfen ihm.

In Murnau hat Josef auch einen Kumpel gewonnen. Der hat das gleiche Krankheitsbild wie er. „Die beiden muntern sich gegenseitig auf, spornen sich an!“, freut sich seine Schwester. Ihr Bruder macht Fortschritte: Er kann sich schon selbstständig aus dem Rollstuhl umsetzen und sein Handy bedienen. Und er ist in Oberbayern nicht alleine, er bekommt viel Besuch: Eltern, Schwester, Onkel, Cousins … die ganze Verwandtschaft macht sich abwechselnd auf den Weg ins 300 Kilometer entfernte Murnau – egal ob am Wochenende oder unter der Woche, wer halt gerade Zeit hat.

Wohnung muss umgebaut werden

Josef braucht aber nicht nur für seinen Rehaaufenthalt in der Privat-Klinik finanzielle Unterstützung. Seine Wohnung muss ja auch noch behindertengerecht umgebaut werden. Und er benötigt zudem Hilfsmittel wie etwa einen Rollstuhl – alles Dinge, mit denen er niemals gerechnet hatte, sie jemals brauchen zu müssen. Wer spenden möchte: Die Spendenkampagne findest du hier.

gofundme – Rehabilitation Josef Schieder

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1 Kommentare

Werner - 16.11.2023

Super geschrieben! Danke!