Kirchenvorstände treten nach Zoff mit Pfarrer zurück

Flossenbürg. Dekan Thomas Guba ist erst seit Dezember vergangenen Jahres im Amt, nun sprach er auf der Gemeindeversammlung. Nach einem Bericht von Oberpfalz-Medien ein schweres Los: Ende August ist der Kirchenvorstand zu großen Teilen zurückgetreten. Der Grund: Differenzen mit Pfarrer Dr. Volker Wappmann, der von sich sagt, man könne mit ihm durchaus umgehen.

Die evangelische Kirche hat nach der Corona-Krise finanzielle Probleme. Das Bonhoefferhaus in Flossenbürg ist nach der Einschätzung von Dekan Thomas Guba nicht zu halten. Symbolbild: Gabi Eichl

40 der 380 Mitglieder waren zur Versammlung ins Bonhoefferhaus gekommen. Eigentlich sollte es um den Verkauf des Hauses gehen. Doch in der Gemeinde, vor allem im Kirchenvorstand schwelt laut Oberpfalz-Medien ein grundsätzlicher Streit.

Entscheidungen zu treffen, ist derzeit schwierig. Differenzen mit Pfarrer Dr. Volker Wappmann sollen es sein, der von sich sagt, man könne mit ihm durchaus umgehen.

Keiner wird bei der Versammlung genauer. Die Ereignisse sprechen aber für sich: Auf einen Schlag habe Wappmann laut Oberpfalz-Medien vor wenigen Wochen vier Kündigungsschreiben ausgehändigt bekommen. Es sei für ihn überraschend gewesen. Der einzige verbliebene Kirchenvorstand Walter Lugert spricht von vergifteten Gesprächen.

Mit Floß zusammengehen

Kern des Konflikt: Wappmann ist gegen den Verkauf des Bonhoefferhauses. Die ausgeschiedenen Kirchenvorstände hatten sich für einen Verkauf ausgesprochen. Wenn auch “schweren Herzens”.

Allerdings gibt es laut Dekan Thomas Guba gute Gründe für die Veräußerung des Bonhoefferhauses. Die evangelische Landeskirche habe wegen der Corona Pandemie gewaltige Ausfälle, müsse aber die Löhne weiter zahlen. Es gebe nicht mehr genug Pfarrer, die Gemeinde soll zum 1. Januar 2022 mit Floß zusammengehen. Er schlug außerdem vor, mit der katholischen Pfarrgemeinde zusammen das Theresienheim zu nutzen.

Alles für Erhalt getan

Wappmanns Vorgänger, Pfarrer Herbert Sörgel, spricht sich ebenso für den Verkauf aus. Er hält es nicht für möglich, das Bonhoefferhaus zu halten und appeliert an die Kirchengemeinde, an die Zukunft zu denken. Die ausgeschiedenen Kirchenvorstände versichern ihrerseits, alles getan zu haben, um den Verkauf abzuwenden.

Bei der folgenden Abstimmung sprechen sich 30 Anwesende für einen Erhalt des Bonhoefferhauses aus. Nur sieben stimmen dagegen. Die Sorge der Abstimmenden: Die Gemeinde zersplittert noch weiter. Vereinzelt gibt es Ideen, wie das Haus doch noch zu halten wäre. Dekan Guba überzeugt das nicht. Er nimmt die Gemeindemitglieder in die Pflicht. Nur ein paar Ideen aufzuschreiben, würde nicht helfen.

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