Landkreis als Vorreiter! Technik auf dem Vormarsch

Tirschenreuth. Das Thema Bildung wird im Landkreis Tirschenreuth ganz groß geschrieben. Ein wichtiger Bestandteil ist das MINT-Programm. Hier übernimmt der Kreis eine Vorreiterrolle in Ostbayern.

Von Udo Fürst

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Die Schüler der achten Mittelschulklasse Wiesau setzen ihre theoretischen Kenntnisse in der Berufsschule in die Praxis um.

MINT ist die Abkürzung für die Schulfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die Schüler sollen erkennen, dass diese Fächer nicht langweilig und theoretisch sein müssen. So erhofft man sich, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Im Landkreis wurde neben den Bildungsangeboten „MINT goes Techmania“ das Projekt „MINT am Samstag“ ins Leben gerufen. Der Landkreis und seine Schulen übernehmen damit eine Vorreiterrolle bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Ziel des Projekts ist es, Schüler beider Länder mit der anderen Sprache vertraut zu machen. Partnerschule auf tschechischer Seite ist die Grundschule Sokolov. In der deutschen Grenzregion ist Tirschenreuth der einzige Landkreis, der mitmacht.

Alle Schulen können sich dafür bewerben, zehn bekommen den Zuschlag. MINT-Organisatoren sind Bildungsmanager Hilmar Fütterer und Projektleiter und Zukunftscoach Andreas Büttner. In Wiesau arbeiten die Mittel- und die Berufsschule Hand in Hand. Das läuft so: Die zehn Schüler des technischen Zweigs der achten Mittelschulklasse mit Fachlehrer Matthias Burger setzen ihre theoretischen Kenntnisse in der Berufsschule in die Praxis um. „Dort haben wir die ideale technische Ausstattung“, erklärt Burger. Darüber freut sich auch Berufsschulleiter Dr. Wolfgang Eckstein: „Diese Art der Zusammenarbeit ist einmalig. Sie bietet sowohl Schülern als auch den Unternehmen großartige Chancen.“ Eckstein berichtet von den vielen Ausbildungsmöglichkeiten von der normalem Lehre bis zum dualen Studium. „Unser Ziel ist es, möglichst viele junge Leute in der Region zu halten.“

Starke Partner

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Emilia Stengauer fühlt sich in der Technik-Klasse pudelwohl!

Emilia Stengauer ist eine der zehn Mittelschüler. Vor einem Jahr hat sie sich für den technischen Zweig entschieden, obwohl sie eigentlich mal „irgendwas im Pflegebereich“ machen will. Doch die 15-Jährige, die vor zwei Jahren mit ihrer Familie aus Moldawien nach Friedenfels kam, fühlt sich pudelwohl in der Klasse. „Ich verstehe das gut und die handwerkliche Arbeit macht mir großen Spaß.“

Ähnlich ist es beim 14 Jahre alten Jonas Köppl. Die Intention des jungen Schönhaiders: „Ich habe schon immer gerne Lego gespielt und will später mal richtig große Sachen zusammenbauen.“ Als spätere Berufe könnte sich Jonas zum Beispiel Zimmerer oder Metallbauer gut vorstellen. Als starker Partner schloss sich die Bildungsregion Tirschenreuth 2018 der MINT-Allianz Bayern an. Für den regionalen Tandempartner der MINT-Region Tirschenreuth, die Wirtschaftsförderung und das Gründerzentrum im Landkreis Tirschenreuth GmbH, liegt der Schwerpunkt des Engagements im Auf- und Ausbau eines lokalen MINT-Netzwerks sowie der Entwicklung von außerschulischen MINT-Angeboten.

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Kürzlich übergab die Euregio Egrensis an Landrat Wolfgang Lippert (vorne links) die Förderzusage für das Projekt „MINT goes Techmania“. Harald Ehm (vorne rechts) von der Euregio Egrensis überreichte den Förderbescheid über 14.300 Euro. Das Projekt soll den Zugang zu technischen Berufen erleichtern. Hinten von links: Schulamtsdirektor Rudolf Kunz, Projektleiter Hilmar Fütterer, Zukunftscoach Andreas Büttner und Alexander Dietz von der Euregio Egrensis.

MINT-Mädels auf dem Vormarsch!

Ein Highlight ist die Konzeption einer MINT-Garage, die Anfang 2019 starten wird. Der Fokus liegt dabei auf der Praxis und dem selbstständigen Arbeiten, das im schulischen Lernen oftmals zu kurz kommt. Damit sollen Kinder und Jugendliche motiviert werden, sich mit MINT-Themen zu beschäftigen. Vor allem Mädchen sollen begeistert werden. In dieser Hinsicht hat Matthias Burger keine Probleme: „In den Klassen sind immer viele Mädchen, die sich für Technik und Naturwissenschaften interessieren. Das Vorurteil, dass das nur etwas für Jungs ist, hat sich überholt.“

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Jonas Köppl ist ein Bastelfreund – früher Lego später soll’s etwas größeres sein!

Bilder: Udo Fürst 

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