Landkreis Tirschenreuth bringt Gurgel-Pooltests an den Start

Tirschenreuth. Schulkinder schnell und sicher testen? Nach einem Modelltest ebnet der Landkreis Tirschenreuth den Weg für Gurgel-Pooltests an Schulen.

Im Mehrzweckraum des Stiftland-Gymnasiums in Tirschenreuth begrüßt Landrat Roland Grillmeier (2. von links) die Schülerinnen und Schüler, die sich freiwillig zum Selbsttest bereiterklärt hatten. Mit dabei: Dr. Josef Scheiber (1. Von links), Schulleiter Albert Bauer, Oberregierungsrat Markus Zapf und Gymnasium-Hausmeister Andreas Koller. Bild: Landkreis Tirschenreuth/Stefan Malzer.

Hoffnungsschimmer im Landkreis Tirschenreuth: Der Landkreis wird vom Corona-Hotspot zum Vorbild und Vorreiter. Schulklassen im Landkreis Tirschenreuth dürfen dank aktuell anhaltend niedriger Inzidenz (65,2 Stand: 21.04.) für Präsenz- und Wechselunterricht zurück in die Klassenzimmer kehren. Schnelltests etablieren sich im Alltag – jetzt dürften auch Pooltests zum Zug kommen.

Denn der Landkreis geht neue Wege, was die Testart angeht. Nach einer aufwendigen Testphase erlaubt das Gesundheitsamt dem Landkreis Gurgel-Pooltests, wie Landrat Roland Grillmeier erklärt: “Dazu waren vier Wochen enorme Vorarbeit notwendig.”

Dank Mitarbeit des Waldsassener Unternehmens Bio-Variance hat der Landkreis ein wissenschaftlich begleitetes Testkonzept auf die Beine gestellt. Der Testlauf zeigt Erfolg, jetzt sind die Schulen selbst am Zug, wie Landrat Grillmeier sagt. Stiftlandgymnasium, Mädchenrealschule Waldsassen und sechs weitere Schulen von insgesamt 34 Schulen im Landkreis haben dem neuen Testkonzept zugestimmt. Weitere Abstimmungen laufen.

Das Poolverfahren soll Schulen Möglichkeiten bieten die Schulkinder schnell, einfach und sicher zu testen – Eltern müssen dem Verfahren zustimmen.

Wie funktioniert der Gurgel-Pooltest?

Schüler und Lehrer gurgeln zwei Mal pro Woche eine Lösung, spucken in zwei Röhrchen und schütten eines in der Schule in die Poolprobe. Innerhalb kürzester Zeit ist klar, ob diese Sars-CoV-2-positiv ist.

Beim Pooling werden maximal 30 Einzeltests zu einem Gesamttest zusammengeführt und ausgewertet. Erst wenn in einem Pool ein positives Ergebnis vorhanden ist, werden individuelle Rückstellproben gezielt untersucht, um den infizierten Patienten zu identifizieren. Vorteil: Die Tests wahren die Anonymität.

Gurgeltests basieren auf dem PCR-Testverfahren, das im Gegensatz zu den Antigen-Schnelltests bereits bei einer niedrigeren Viruslast reagieren. Damit ist es möglich, Infektionsketten früher zu unterbrechen und das Infektionsgeschehen einzudämmen.

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