Maschinenring: Teure Technik günstig anbieten

Neustadt/WN. Gesunde Geschäftszahlen, ein intaktes Vereinsleben und Investitionen in die Zukunft – bei der Mitgliederversammlung des Maschinen- und Betriebshilfringes gab’s durchwegs positive Meldungen. Nur mit dem öffentlichen Bild der Landwirtschaft ist man nicht zufrieden.

Von Benedikt Grimm

Geschäftsführer Wolfgang Härtl spielte zu Beginn der Versammlung einen Imagefilm ein, der einen Einblick in das ganze Aufgabenspektrum von Landwirten vermitteln soll. „Eine Arbeit ohne Wertschätzung“ beklagt die Sprecherin in dem Video. Eine Aussage, die die Ehrengäste so nicht stehen lassen wollten. „Ich kann das für den Landkreis Neustadt und meine Person betonen, dass wir die Landwirtschaft sehr wohl schätzen“, sagte Landrat Andreas Meier. „Was wäre die Oberpfalz ohne die Landwirtschaft? So wie das Bild der Oberpfalz heute aussieht, das trägt ganz klar Ihre Handschrift“, betonte Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß.

Vorsitzender Scharnagl
Sebastian Scharnagl, 1. Vorsitzender Maschinen- und Betriebshilfsring Neustadt/WN

Leichter Rückgang bei vermittelten Aufträgen

Beim Verrechnungswert in Höhe von über 3,7 Millionen Euro verzeichnete der Verein einen Rückgang um rund vier Prozent. „Wir können keine Märkte beeinflussen und wir können nicht zaubern. Durch den überbetrieblichen Maschineneinsatz können wir aber eine bessere Auslastung erreichen und die Kosten senken“, sagte erster Vorsitzender Sebastian Scharnagl. „Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: es klappt. Die Kostenersparnis ist enorm“, betonte Scharnagl, der auch die „hervorragende Zusammenarbeit“ in der Vorstandschaft lobte. Den Nutzen der Zusammenarbeit hob auch Dr. Siegfried Kiener, Leiter des Landwirtschaftes, hervor:

Technik ist dazu da, die Arbeit zu erleichtern und effizienter zu gestalten. Die Vermittlung von Maschinen mit neuester Technik liefert dafür einen ganz, ganz wichtigen Beitrag und auf diese Weise gelingt es auch teure, umweltschonende Verfahrensketten unseren Familienbetrieben kostengünstig anzubieten.

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Dr. Siegfried Kiener, Behördenleiter des AELF Weiden

Betriebshilfe sehr gefragt

Geschäftsführer Härtl präsentierte weitere Zahlen. Im sozialen Bereich, der „Uraufgabe der Maschinenringe“, hätten die Betriebshelfer in 221 Einsätzen rund 14.500 Stunden geleistet. Dazu kämen noch über 22.000 Stunden im wirtschaftlichen Bereich. Der 1329 Mitglieder zählende Verein könne dazu auf einen Pool von 134 Betriebshelfern und –helferinnen zurückgreifen. Der Haushaltsabschluss des Vereins wies einen Überschuss von über 30.000 Euro auf. Selbst ohne die öffentliche Förderung verbliebe noch ein kleines Plus. Die Tochtergesellschaft, die „Maschinenring Dienstleistungs GmbH“, konnte mit einem Umsatz von 1,8 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2014 eine weitere Steigerung verzeichnen. Kernbereiche seien Grünraum- und Winterdienste sowie Forstdienstleistungen. Im vergangenen Jahr arbeiteten 24 Mitarbeiter – davon 18 im Außendienst – in verschiedenen Arbeitszeitmodellen bei der GmbH. „Der Maschinenring ist damit auch ein fester Arbeitgeber in der Region“, betonte Härtl.

Geschäftsführer Härtl
MR-Geschäftsführer Wolfgang Härtl

Investitionen in die Zukunft

Auf dem Butterhof bei Weiden hat die GmbH ein neues Lager mit einem Bauhof und einem Salzsilo eingerichtet. „Wir haben endlich mal Platz, das ist ein weiterer Schritt nach vorne“, freute sich Härtl. Zudem habe man einen neuen Bus, einen Kleintransporter und neue Werkzeuge angeschafft. Bei einer Bekleidungsaktion seien über einhundert Mitglieder, Angestellte und Betriebshelfer ausgestattet worden. Härtl sieht die Gesellschaft so für die Zukunft gut gerüstet. Oberstes Zukunftsziel sei die Anstellung hauptberuflicher Betriebshelfer zur Absicherung der Mitgliedsbetriebe.

Josef Fütterer, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, mahnte, an die eigene Gesundheit zu denken und die Dienstleistungen des Maschinenrings in Anspruch zu nehmen. „Auch wir Landwirte haben nur ein Leben und das was wir daraus machen. Wenn andere auf Mallorca Urlaub machen, dreschen wir bei 35 Grad Hitze Getreide. Dritter Bürgermeister Heribert Schubert nannte Landwirtschaft und Maschinenring „unverzichtbare Partner“.

Ausklang  mit Musik und “Weltpremiere”

Nicht nur Zahlen und Grußworte sollten die Mitgliederversammlung prägen. Für den unterhaltsamen Teil war Hubert Treml aus Regensburg geladen, der seine neue CD „Kouh“ und drei eigens auf den Maschinenring gereimte Lieder präsentierte. „Weltpremiere“ feierte sein Stück mit dem Refrain „Leit, wos der Bauer braucht, a jedes Ding, kriagt a beim Maschinenring.“ Bei „Annamirl“ geht’s um das „Stodltoardirdl“ – also das Scheunentortürchen, hinter dem die attraktive Annamirl steht und dem Landwirt, der leider zu seinen Kühen muss, schöne Augen macht – bis Nebenbuhler „Hutzenbauer Girgl“ dazwischenkommt. „Und wäi i schau, is nimmer dou, die bläide Kouh.“

Treml und GF Härtl
Beim Auftritt von Hubert Treml (rechts) durfte auch Geschäftsführer Wolfgang Härtl mit auf die Bühne und für die Versammlungsteilnehmer, die zum Mitsingen angehalten waren, den Refraintext halten.
Treml

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