Medizinische Direktorin klagt gegen ihren früheren Arbeitgeber

Weiden. Die frühere Medizinische Direktorin der Kliniken Nordoberpfalz AG, Michaela Hutzler klagt, wie Oberpfalz-Medien berichtet, vor Gericht gegen ihre Kündigung. Es geht dabei um die Höhe der Abfindung. Ihr ehemaliger Arbeitgeber wollte der 40-Jährigen insgesamt 350.000 Euro zahlen. Hutzlers Anwalt fordert eine halbe Million.

Die frühere Medizinische Direktorin klagt gegen ihren früheren Arbeitgeber, die Kliniken Nordoberpfalz AG. Foto: OberpfalzECHO/Kristine Mann

Jetzt musste sich das Arbeitsgericht Weiden mit dem Fall beschäftigen, bei dem die Richterin Anna Maria Richter gemeinsam mit den Rechtsbeiständen der Beklagten, Carolin Schnigula, und der Klägerin, Tim Richter, versuchten, eine Lösung zu finden. Doch der Gütetermin endete ergebnislos.

Seit Februar 2020 Medizinische Direktorin

Michaela Hutzler bekleidete seit Februar 2020 den Direktionsposten, zuvor war sie stellvertretende Pflegedirektorin. Damals hatte man den Vorstand der AG um eine Fachkraft aus dem Pflegebereich erweitert. Daher kam die gelernte Krankenschwester, die über eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung verfügt, zum Zuge.

Mit dem Ausscheiden des früheren Vorstands Dr. Thomas Egginger im Herbst 2021 wurde das Rad wieder zurückgedreht. Eggingers Nachfolger, Michael Hoffmann, von der Bayreuther Unternehmensberatungsfirma Oberender ist selbst gelernter Krankenpfleger. Der Posten von Michaela Hutzler wurde abgeschafft. Stattdessen rückte mit dem nebenamtlichen Ärztlichen Direktor, Professor Christian Paetzel ein Mediziner in die Vorstandsetage nach. Hutzler hatte man, Rechtsanwältin Carolin Schnigula zufolge, einen anderen Posten angeboten, den sie aber abgelehnt habe.

Mandantin will in ihren Job zurück

Die Höhe der Abfindung berechnet sich nach dem monatlichen Bruttogehalt von 15.000 Euro, multipliziert mit den Berufsjahren. Das Ergebnis liegt aber deutlich unter den geforderten 500.000 Euro. Die Kliniken Nordoberpfalz hätten sich bereiterklärt, einmalig 260.000 Euro und für weitere sechs Monate das Gehalt der freigestellten früheren Medizinischen Direktorin zu zahlen. Anwalt Tim Richter will das Angebot mit seiner Mandantin besprechen, ist aber wenig zuversichtlich. Seinen Angaben zufolge will Michaela Hutzler wieder unverändert in ihrem Job arbeiten. “Sie hat für das Unternehmen alles gegeben und ist entsprechend enttäuscht”, betont er.

Sollte hinter den Kulissen keine Einigung erzielt werden, wird am 18. Mai vor dem Arbeitsgericht verhandelt.

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