Musikalische Reise zur Gesundheit

Neustadt/Kulm. Menschen helfen Menschen, indem sie Erfahrungen und Kenntnisse kostengünstig, unbürokratisch und über Generationsgrenzen hinweg miteinander teilen: Dieses Angebot kommt an, wie der Erfolg der „GeHiH“ (Generationen Hand in Hand) zeigt.

Vor “vollem Haus” gab Yvonne Walter für Mitglieder und Freunde der Solidargemeinschaft “GeHiH” im Kirchengemeindesaal von Neustadt am Kulm Tipps für ein gesund verlebtes Alter. Foto: Bernhard Piegsa

Weit über 600 Mitglieder zählt die im westlichen Kreis Neustadt, in Kastl und Parkstein aktive Selbsthilfe- und Solidargemeinschaft inzwischen, und ihre „Mitgliedertreffen“ locken stets auch viele Interessenten an. So war es auch in Neustadt am Kulm, wo Yvonne Walter im bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrsaal Fingerzeige für „Gesundheit im Alter“ gab.

Vom Frankenwald zur Sierra Madre

Nicht den klassischen referierenden Vortrag, sondern eine „musikalische Reise“ vom Frankenwald zur Sierra Madre war es, zu der die erfahrene Krankenpflegefachfrau und Pflegeschuldozentin ihr Publikum einlud: Vertraute Weisen wie das Kufsteinlied, „Fliege mit mir in die Heimat“ oder „Die Sterne am Himmel“, die von dem 16-jährigen Maximilian Miedel souverän am Akkordeon begleitet wurden, wechselten sich mit Tipps für eine gesundheitsförderliche Lebensgestaltung ab, die inhaltlich geschickt auf die gesungenen Lieder abgestimmt waren.

Themen waren dabei der Wert der Bewegung, der selbstgewählten Einsamkeit, des Gedächtnistrainings, des Reisens und insbesondere der Musik, die nach Walters Überzeugung „den Menschen vom Tier unterscheidet“.

Lebenskraft gewinnen

„Mit anderen Menschen Musik zu machen, weckt positive Emotionen, die Heilkräfte freisetzen, und sie fördert den sozialen Zusammenhalt, die Beharrlichkeit und Ausdauer“, machte die Referentin deutlich: „Dies brachte dem Menschen im Verlauf der Evolution den Vorteil, länger zu leben, und hilft ihm über Krisensituationen hinweg.“

Wohlbefinden und Lebenskraft gewinne man aber auch bei regelmäßigen Waldspaziergängen, die „Balsam für die Atemwege“ seien, das Immunsystem stärkten, den Stoffwechsel in Schwung brächten, den Stresshormonpegel senkten und die Ausschüttung wohlbefindensfördernder Endorphine anregten. „Einmal im Monat sollte man einen Waldtag einlegen und dabei etwas tun, was besonders gefällt: zum Beispiel singen, jodeln oder ein Picknick machen.“

So fördere ich mein Gedächtnis

Viele Faktoren können Gedächtnisstörungen bewirken, führte Yvonne Walter weiter aus und nannte unter anderem Mangel an Schlaf, Flüssigkeit oder Vitamin B 12, aber auch nächtliche Atemaussetzer („Schlafapnoe“). Dem Gedächtnis wie ganz allgemein der Gesundheit dienlich sei eine obst- und gemüsereiche „mediterrane Kost“, wobei die Walnuss traditionell als „Hirnnahrung“ geschätzt werde. Garten- und Handarbeiten, Schach, Sudokus und Gesellschaftsspiele täten dem Denk- und Merkvermögen ebenso gut wie Vereinsarbeiten und selbst organisierte Reisen.

Die „GeHiH“-Leitungskreismitglieder Dieter Klein, Joachim Sertl und Elisabeth Gottsche dankten Yvonne Walter für ihren anschaulichen Vortrag und vielen „helfenden Händen im Hintergrund“ für die Vorbereitung des Nachmittags, insbesondere für die Bestückung des Kuchenbuffets.

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