Nach Hackerangriffen: Nordoberpfälzer Unternehmer schockiert

Weiden. Die aktuelle Serie von Hackerangriffen auf Unternehmen führt zu großer Besorgnis in der regionalen Wirtschaft. Dies ergab sich aus der jüngsten Sitzung des IHK-Gremiums Nordoberpfalz, in der sich Betroffene angesichts der Kompromisslosigkeit der kriminellen Energie schockiert zeigten.

Das Schema der Attacken mit so genannter Ransom-Software ist bekannt. Nach dem meist über Links und in Anhängen von Mails unbemerkten Einschleusen von Schadprogrammen verschlüsseln diese oft zeitverzögert Daten und ganze Server von Firmen.

Erst nach Zahlung eines in der Regel hohen Lösegelds erhält der Geschädigte seine Daten zurück. „Bis dahin steht der Betrieb still, kann im Extremfall weder produzieren noch kommunizieren“, warnt Gremiumsvorsitzender Bernd Fürbringer.

Dr. Christian Götz, IHK-Experte für IT-Sicherheit, ergänzt:„Die eigentliche Herausforderung besteht darin, den Angreifern das Einschleusen der schädlichen Software zu erschweren.“ Die Angriffsmethoden seien dabei zahlreich und teilweise hochkomplex.

Angreifer müssen gebremst werden

Der Einstieg gelinge den Angreifern meist über die Neugier und Unachtsamkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb seien Schulung und Sensibilisierung neben den technischen Maßnahmen wichtige Sicherheitsvorkehrungen. „Den Schadensfall kann niemand hundertprozentig ausschließen“, ergänzt Götz.

Deswegen sei es wichtig, Vorbereitungen zu treffen, schnell den ursprünglichen Betrieb wiederherzustellen. Eine umfassende Backup-Strategie ist dabei der erste und wichtigste Schritt.

Grundsätzlich müssten sich Unternehmen systematisch und fortwährend mit Hilfe eines ganzen Arsenals an Maßnahmen, am besten geordnet in einem IT-Managementsystem, absichern. Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim bietet dazu Informationen auf der Webseite und in Veranstaltungen.

Zukunft der Innenstädte fördern

Eine ebenso große Herausforderung stellt die Zukunft der Innenstädte dar. Gemeinsam mit Dr.-Ing. Hubert Schmid, leitender Baudirektor der Regierung der Oberpfalz, diskutierten die Gremiumsmitglieder notwendige Schritte, um gute Rahmenbedingungen für Handel, Gastronomie und Gewerbe zu erhalten sowie neu zu schaffen.

Die Corona-Krise habe die Probleme für Innenstädte wie zum Beispiel Leerstände nochmals verschärft, so der Konsens. Dr. Volker Höcht, Leiter der Wirtschaftsförderung, stellte neben den Maßnahmen während der Corona-Pandemie weitere Arbeitsfelder, wie die Fachkräftesicherung und Standortentwicklung, im Landkreis Tirschenreuth vor.

„Den ansässigen Unternehmen wurde sehr geholfen, betriebliche Abläufe trotz Grenzkontrollen und Einschränkungen aufrecht zu erhalten“, würdigte Fürbringer die Unterstützung des Landkreises für die Unternehmen. 

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