Nachbarn wieder Hochrisikogebiet: Corona-Welle in Tschechien und Österreich

Das Robert Koch-Institut gibt bekannt: Die deutsche Bundesregierung stuft Tschechien ab dem heutigen Sonntag wieder als Corona-Hochrisikogebiet ein – mit Folgen auch für den Grenzverkehr. Das verkündete der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Keine Grenze für den kleinen Grenzverkehr: Ab dem heutigen Sonntag, 14. November, gilt Tschechien wieder als Corona-Hochrisikoland. Bild: Herda

Nachdem auch im Nachbarland Tschechien die Inzidenzzahlen in den vergangenen Wochen wieder stark gestiegen waren, wurde es mit Geltung ab heute zum Hochrisikogebiet erklärt.

Wie die bayerischen Grenzlandkreise mit einem hohen Anteil an tschechischen Pendlern erklären, hat das aber für geimpfte und genesene Grenzgänger und Grenzpendler mit entsprechendem EU-Nachweis keine Folgen: Sie bleiben von der Anmelde-, Quarantäne-und Testpflicht befreit.

Tests für ungeimpfte Berufspendler

Ungeimpfte Berufspendler aus Tschechien müssen ab Sonntag bei Kontrollen eine Bescheinigung des Arbeitgebers vorzeigen, dass sie in Deutschland arbeiten, und zwei Tests pro Woche nachweisen. Ungeimpfte Tschechen, die im kleinen Grenzverkehr für höchstens 24 Stunden nach Bayern einreisen, benötigen einen aktuellen Testnachweis. Geimpfte und Genesene mit entsprechendem Nachweis können weiter ohne Test für Tagesausflüge einreisen. 

Umgekehrt hat Tschechien Deutschland bereits vor Monaten als Land der Kategorie „Rot“ eingestuft. Tschechien hat derzeit eine 7-Tage-Inzidenz von 595,3, Deutschland laut RKI von 263,7. Deutsche benötigen für den Kleinen Grenzverkehr Richtung Tschechien, also auch zum Tanken oder Einkaufen für Aufenthalte unter 24 Stunden, dennoch keinen aktuellen Test. Für einen längeren Aufenthalt gilt die Anmelde-und Testpflicht für Ungeimpfte. 

Auch Österreich und Ungarn Hochrisikogebiet

Auch weite Teile Österreichs und Ungarn gelten ab Sonntag als Hochrisikogebiet. Die Bundespolizei kündigte  erweiterte Kontrollen an den Grenzen zu Österreich und Tschechien an. Dabei könne es zu Verzögerungen für Autofahrer kommen. Die Infektionszahlen sind auch dort in den vergangenen Wochen wieder drastisch gestiegen. 

Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern in Österreich beträgt fast 780, in Oberösterreich sogar 1200. Dort ist ab kommender Woche ein Lockdown für Ungeimpfte geplant. Das Land hat eine im europäischen Vergleich ähnlich niedrige Impfquote wie Deutschland von etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Quarantäne für ungeimpfte Rückkehrer

Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Frühestens fünf Tage nach der Rückkehr kann man sich mit einem negativen Test davon befreien. 

Auf der Webseite des Robert Koch-Instituts gelten in Österreich lediglich die Gemeinden Mittelberg und Jungholz und das Rißtal im Gemeindegebiet von Vomp und Eben am Achensee als Ausnahmen. In Kraft trat die Regelung am Sonntag um 0 Uhr.

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